-Fünfundzwanzig-

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Langsam gehe ich auf die Frau zu. Sie lächelt mich an und ihr Blick ist sehr eindeutig. Sie leckt sich mehrmals über die rot geschminkten Lippen und spielt mit einer Strähne ihres dunklen Haars.

Haare. Dunkle Haare. Finger die daran ziehen. Leidenschaft. Stöhnen. Männlicher Geruch. Herber Geschmack.

All das schiesst mir plötzlich durch den Kopf und ich gehe an der Frau vorbei, anstatt bei ihr stehen zu bleiben. Ich kann das nicht. Alec. Ich will Alec und niemand anderen. Verblüfft sieht sie mir nach und ich spüre noch einen Blick, der auf mir liegt. Meine Augen suchen und finden ihn. Wir sehen uns an und ich gehe aus dem Raum. Ich muss hier raus. Brauche frische Luft.

Schnell gehe ich durch die Küche zur Hintertür und reisse sie auf. Gierig atme ich die kühle Luft ein und setze mich auf einen der Gartenstühle. Was ist nur los mit mir? Warum geht er mir nicht aus dem Kopf?

"Magnus?" Mein Kopf fährt herum und da steht er. "Ist alles in Ordnung mit dir?" fragt er leise und kommt näher. Ich will ihn gleichzeitig wegstossen und an mich ziehen. Ich nicke und meide seinen Blick. Er kniet sich vor den Stuhl, zwingt mich ihn anzusehen. "Magnus." wiederholt er. Mehr sagt er nicht und wir starren uns an.

Im nächsten Moment liegen seine Lippen auf meinen und wir küssen uns. Nicht zärtlich, es ist verlangend und hart. Mein Gehirn schaltet auf den Schlummermodus und ich zerre an seinem Shirt. Schnell habe ich es ihm über den Kopf gezogen und auch er reisst mir mein Hemd förmlich auf. Ohne unsere Lippen voneinander zu lösen, betasten wir uns gierig. Er kniet zwischen meinen Beinen und unsere Mitten treffen aufeinander, als er mich am Hintern packt und mich an sich zieht.

Ich stöhne leise in den Kuss hinein, wie sehr habe ich ihn vermisst. Seine Finger machen sich an meinem Gürtel zu schaffen und als er ihn geöffnet hat, hebe ich die Hüfte an, um es ihm leichter zu machen. Auch seine Hose ist schnell ein Stück herunter gezogen und wir keuchen synchron auf, als unsere Penisse sich berühren. Er presst sich hart an mich, wir reiben uns aneinander, stöhnen und ich habe das Gefühl, seine Hände sind überall.

"Magnus." sagt er erneut und ich antworte. "Alexander." Kurz sehen wir uns tief in die Augen, bevor er mir seine Hüfte entgegen stößt und unsere Lippen wieder zueinander finden. Sein Kuss ist fordernd und gierig und ich erwidere nur zu gerne.
Immer wieder berühren sich unsere Spitzen und ich glaube fast, den Verstand zu verlieren. Viel zu schnell, merke ich, dass mein Orgasmus nicht mehr weit weg ist.

Ich löse mich von seinem Mund. "Fuck Alexander, hör bitte nicht auf aber ich komme gleich." flüster ich aber anstatt langsamer zu werden, reibt er sich immer schneller an mir. "Oh Gott." keucht er plötzlich und ergießt sich auf mir. Fasziniert betrachte ich seinen zuckenden Schwanz und es überrollt mich. "Fuck, ja." stöhne ich laut und er legt mir eine Hand auf den Mund, während ich meinen Höhepunkt voll auskoste.

Keuchend löst er sich von mir und kramt aus seiner Tasche eine Packung Taschentücher. Er reicht mir eins und wir säubern uns ohne uns anzusehen. Als wir wieder angezogen sind, räuspert er sich und ich wage nun doch einen Blick zu ihm.
"Es tut mir leid." sagt er leise und ich habe die vage Hoffnung, dass er zu mir zurück kommen möchte, dass er bereut sein Versprechen gebrochen zu haben. Ich sehe ihn an und will gerade den Mund öffnen, als er weiter spricht. "Das hätte nicht passieren dürfen. Es war ein Fehler."

Seine Worte sind wie ein Schlag ins Gesicht und ich kann ihn nur ansehen. Langsam nicke ich und stehe auf. "Ja, wenn du das so siehst. Leb wohl Alexander." Ich gehe an ihm vorbei, durch die Küche in den Flur. Ich schnappe mir meine Jacke und verlasse die Villa der Lightwoods mit dem sicheren Gefühl, das letzte Mal hier gewesen zu sein.

Mein Kopf ist wie mit Watte gefüllt, ich denke nichts, ich spüre nichts. Ich habe nur noch ein Ziel vor Augen. Meine kleine, sichere Wohnung, in der nur ich existiere und niemand mir zu Nahe kommt.
Jace schreibe ich eine Nachricht, dass ich dringend weg musste und es mir leid tut. Er wird sauer sein, weil ich nicht mit ihm in seinen Geburtstag hinein feiere, aber ich kann einfach nicht. Ich möchte ins Bett, mir die Decke über den Kopf ziehen und morgen aufstehen und ganz der Alte sein. Magnus Bane, der sich nimmt, was er will und dem klar ist, dass Gefühle Teufelszeug sind und damit nichts, was man brauchen kann.

Als ich meine Wohnung betrete, klingelt mein Festnetz Telefon und ich eile hin. Gleichzeitig werfe ich einen Blick auf die Uhr und frage mich, wer mich um diese Zeit anruft. "Magnus." schluchzt meine Mutter und mir wird eiskalt. "Was ist passiert?" frage ich und sie weint nur noch heftiger. "Mum. Was ist?" Ich kann hören, wie sie tief ein und ausatmet.

"Es ist dein Dad. Er hatte einen Herzinfarkt und liegt im Krankenhaus." Ich umklammere den Hörer. "Wie geht es ihm?" frage ich. Sie schnieft. "Er ist stabil. Zum Glück. Er war wieder pokern, er hatte einen Lauf. So nennt er das immer." plappert sie. "Komm bitte zum Wesentlichen." motze ich und sie stutzt. "Tut mir leid Mum, aber ich weiß nicht, worum es geht." Wieder atmet sie tief ein. "Entschuldige, ich bin nur so aufgeregt. Er ist plötzlich zusammen gebrochen, mitten im Spiel. Der Krankenwagen hat eine Weile gebraucht. Das Gesundheitssystem ist hier etwas anders musst du wissen. Er liegt auf der Intensivstation aber die Ärzte meinen, er ist stabil."

Erleichtert atme ich aus. "Gott sei Dank." Ich lehne mich zurück und schließe die Augen. "Also, wann kommst du?" Verwirrt reisse ich die Augen auf. "Was?" Sie seufzt. "Wann du herkommst Magnus. Du musst kommen. Was ist, wenn er es doch nicht überlebt? Willst du ihn nicht mehr sehen?" Sie klingt vorwurfsvoll und ich fahre mir durch die Haare. "Ich sehe, wann ich einen Flug bekomme und melde mich dann wieder." Sie schnieft. "Ok. Ruf mich an. Bis bald." Damit legt sie auf und ich mache mich daran, einen Flug im Internet zu finden.

Paralysiert  -Malec-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt