-Siebenunddreißig-

2.4K 256 76
                                    

"Was machst du nur mit mir Alexander?" murmel ich noch, bevor ich in seinen Armen einschlafe. Ich träume von Krankenhäusern, von meinem Dad und von Alec. Es ist ein wildes Chaos und ich werde plötzlich geschüttelt.

"Magnus, wach auf." höre ich meinen Freund und ich reisse die Augen auf. "Was ist? Ist was passiert?" frage ich verwirrt und sehe Alec, der über mich gebeugt ist. "Du hast geträumt und wild um dich geschlagen." Ich setze mich ein Stück auf und kratze mir den Kopf.  "Entschuldigung, ich wollte dich nicht wecken." sage ich und er lächelt mich verschlafen an. "Das ist vollkommen in Ordnung Magnus. Ich hab dich nur nicht wach bekommen. War es etwas Schlimmes?"

Er klingt besorgt und ich gebe ihm einen Kuss. "Ich denke nicht. Mach dir keine Sorgen." Langsam nickt er und legt sich wieder in die Kissen. In mir wächst ein Wunsch und ich beschließe es einfach auszusprechen. "Kann ich in deinem Arm schlafen?" Seine Augen zucken zu mir und er lächelt wieder. Wortlos streckt er den Arm aus und ich lege mich an seine Brust. So sicher und geborgen habe ich mich lange nicht mehr gefühlt und schnell schlafe ich wieder ein.

Am nächsten Morgen werde ich erneut davon geweckt, dass Alec mich schüttelt.  "Hab ich wieder geträumt? Tut mir leid." murmel ich. Er schüttelt den Kopf. "Nein, dass war es nicht. Deine Mum hat angerufen. Du sollst sofort ins Krankenhaus kommen."

Eine halbe Stunde renne ich mit Alec an der Hand in das Gebäude. Mein Herz schlägt wie wild in meiner Brust und ich habe große Angst, denn meine Mutter hat nicht gesagt, was der Grund ihres Anrufs war.

Ohne auf irgendwen zu achten, reisse ich die Tür auf und bleibe wie erstarrt stehen. Mein Vater liegt da, wo er immer liegt, aber seine Augen sind geöffnet. Neben ihm steht meine Mutter und strahlt mich an. "Dad." stammel ich. "Du bist wach?" Schwach lächelt er mich an und strecke seine Hand nach mir aus.

Fast schon ehrfürchtig gehe ich zu ihm und ergreife sie. Wir starren uns einen Moment lang an, bevor plötzlich der Knoten platzt und ich beginne zu weinen. Er zieht mich an sich und all die aufgestaute Angst und der Stress der letzten Tage überwältigen mich und ich weine wie ein kleiner Junge an der Brust meines Vaters. Immer wieder streicht er mir über den Kopf und wiederholt die gleichen Worte. "Es ist alles gut, mein Junge."
Meine Mutter stellt sich zu uns und will mich in ihre Arme ziehen, aber ich habe ihr noch nicht verzeihen können und schiebe sie von mir.

Als ich mich beruhigt habe, lasse ich von meinem Vater und schniefend erinnere ich mich an Alec, der noch immer an der Tür steht. Als ich mich zu ihm umdrehe, sieht er mich ernst an und reicht mir ein Taschentuch. Ich hoffe, ich habe ihn nicht mit meinem Zusammenbruch verschreckt und sehe ihn schüchtern an. In seinen Augen finde ich nichts als Wärme und Fürsorge und ich bin beruhigt.

"Dad. Das ist Alec." sage ich und verbinde unsere Blicke. "Er ist extra aus Amerika gekommen, um bei mir zu sein."
"Ich weiß. Ich konnte dich hören Magnus. Es ist noch alles sehr verschwommen, aber ich erinnere mich trotzdem." sagt er mit leiser Stimme und winkt Alec zu sich. Zögerlich geht er zum Bett und ich sehe, wie meine Mutter alles beobachtet. Ihren Gesichtsausdruck kann ich nicht deuten und ich bin gespannt, was mein Vater von Alec möchte.

"Danke." sagt mein Vater und ich sehe Alecs irritiertes Gesicht, welchem meinem bestimmt gerade ähnlich sieht und warte gespannt ab, was er von ihm will. "Wofür?" fragt Alec und mein Vater lächelt. "Danke, dass du meinen Jungen liebst." haucht mein Dad und wieder schiessen mir Tränen in die Augen.
Alec starrt ihn an und ich will in diese unangenehme Situation eingreifen, als Alec antwortet.
"Dafür müssen Sie sich nicht bedanken, ich kann nicht anders als ihn zu lieben."

Mein Herz schlägt Purzelbäume und ich sehe ihn fassungslos an. Er liebt mich? Die Gedanken und Gefühle in mir überschlagen sich. Alec dreht sich zu mir um und ich strecke die Arme nach ihm aus. Er kommt zu mir und legt seine Stirn an meine.

"Ich wollte es etwas romantischer haben, wenn ich es das erste Mal sage, aber ich glaube, den perfekten Moment gibt es nicht. Ich liebe dich." flüstert er und meine Knie werden weich. "Ich liebe dich auch Alexander." sage ich leise und ich weiß, es ist die Wahrheit. Ich liebe ihn von ganzem Herzen.

Es fällt mir schwer, mich von ihm zu lösen, aber schließlich wende ich mich wieder meinem Vater zu. "Wir lassen dich jetzt wieder schlafen Dad. Ich komme morgen wieder. Mum." Ich nicke ihr zu und sie starrt mich an. "Es tut mir so leid. Bitte Magnus, verzeih mir meine dumme Aktion." Ich bin versucht sie abzuweisen, aber Alec drückt meine Hand und so nehme ich meine Mutter in den Arm. "Schon gut." murmel ich. "Akzeptier mich bitte so, wie ich bin." Sie nickt und löst sich von mir. "Auch bei Ihnen entschuldige ich mich von Herzen." sagt sie aufrichtig zu Alec. Dieser nickt. "Schon in Ordnung Mrs. Bane."

Draußen sehe ich Alec an. "Ist das alles gerade wirklich passiert?" frage ich und er nickt. "Ja, alles ist wahr. Dein Dad ist wach, du hast dich mit deiner Mutter vertragen und ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe. Das tue ich wirklich Magnus." Ernst sieht er mich an und ich beeile mich, ihn zu küssen. "Alexander?" frage ich leise und er sieht mich fragend an.

Mein nächster Kuss ist fordernder und als wir uns atemlos voreinander lösen, bin ich erregt. "Schlaf noch mal mit mir. Bitte." Schweigend sieht er mich an und beisst sich auf die Unterlippe. "Ich kann es kaum erwarten. Lass uns gehen."

Paralysiert  -Malec-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt