Nacht der Tränen

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OH MEIN GOTT LEUTE!!! Seid ihr wahnsinnig?
Ich schmeiße eine Party. Gestern Nacht ist meine Geschichte auf über
100 Views gekommen.
Bin total happy und wollte euch nicht länger warten lassen...
Also viel Spaß mit meinem Kapitel 9.
Nacht der Tränen! (voll der epische Titel! Ich weiß!)

Euch allen viel Spaß!

Eure
Anna-Lena

Gestern konnte ich es gar nicht erwarten, dass die Schulglocke endlich klingelte und den Schulschluss verkündete und heute? Heute konnte der Unterricht sich gar nicht lange genug hinziehen. Nach der Pause hatte ich Em nach Hause geschickt und gesagt, sie solle sich ein wenig hinlegen. Sich ausruhen. Vielleicht ein bisschen Schlafen. Das letzte was sie jetzt noch brauchen konnte, war Unterricht bis 16:30 Uhr.
Ich hatte richtig großen Müll gebaut. Aber da musste ich jetzt durch. Immerhin hatte ich meiner besten Freundin versprochen, dass ich mit ihrem Ex-Freund redete. Jetzt wo dieser Moment immer näher rückte, wurde mir immer schlechter. Bei der Sache hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl. Aber das war das mindeste, was ich für Em tun konnte. Sie sollte loskommen von ihm. So schnell wie möglich. Und wenn ich dafür erst mit David reden musste, so würde ich dies tun.
Ein Blick auf die Uhr bestätigte meine Befürchtungen. In elf Minuten war Schule aus. Langsam schloss ich die Augen und konzentrierte mich kurz auf meine Atmung. Allerdings wirklich nur kurz, denn jemand warf mir von hinten einen Zettel auf den Tisch. Umdrehen musste ich mich nicht erst. Ich wusste genau von wem das Briefchen war. Seine Blicke brannten sich seit fast genau 38 Minuten in meinen Rücken. Warum musste er ausgerechnet auch im Musischen Zweig sein? Frau Nachtmahr redete schon die ganze Stunde von Musikgeschichte zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Was an sich nicht uninteressant war. Wenn man sich darauf konzentrieren konnte und nicht auf Julien in meinem Nacken. Bis jetzt hatte ich es geschafft, alle seine Versuche mit mir in Kontakt zu treten, zu ignorieren und zu umgehen. Doch jetzt war ich neugierig geworden. Leise faltete ich das Stück Papier auseinander, ohne meine Lehrerin aus den Augen zu lassen. Auf weißem Untergrund stand mit blauer Tinte etwas geschrieben.

Minette. Ich weiß was du vorhast.
Aber ist sie das wirklich wert. Willst du wirklich zu ihm gehen?
Der Kerl ist gefährlich. Tu mir den Gefallen und geh nicht.

Meine Augen fielen mir aus dem Kopf. Drehte er jetzt völlig durch? Und woher wusste er überhaupt, dass ich zu David gehen wollte? Und selbst wenn, wie kam er auf den Gedanken, sich in meine Angelegenheiten einzumischen? Er war nicht mein Freund und selbst wenn ginge es ihn nichts an. Langsam drehte ich mich auf meinem Stuhl zu ihm um. Er blickte mich unverwandt an und machte ein flehendes Gesicht. Ich allerdings hielt ihn für komplett durchgeknallt und zeigte ihm einen Vogel. Wer war er denn bitte? Wenn er seinen Eroberungen etwas vorschreiben wollte, war mir das egal. Aber nicht mir. Er lächelte nur und biss sich auf die Lippe, was - dass musste selbst ich zugeben - unglaublich heiß aussah. Als meine Gedanken in eine Richtung abdrifteten die mir ganz und gar nicht gefiel, drehte ich mich wieder nach vorne zur Tafel. Ich hatte Angst vor ihm. Wobei das nicht ganz stimmte. Ehrlich gesagt, hatte ich mehr Angst vor den Gefühlen, die er in mir auslöste. Müde schloss ich die Augen und als ich erneut einen Blick auf die Uhr warf, gongte es schon in vier Minuten. Erleichtert versuchte ich mich für die letzten Sekunden auf Frau Nachtmahrs Rede zu konzentrieren. Die Nervosität vor dem bevorstehenden Treffen allerdings, machte das so gut wie unmöglich. Als es dann endlich klingelte, war ich schon halb aus der Tür. Ich wollte unbedingt vor Julien weg sein. Hinter mir rief er meinen Namen und bat, dass ich stehen blieb. Aber wenn er dachte, ich würde freiwillig anhalten, um mit ihm zu „reden", dann hatte er sich aber gewaltig geschnitten. Zügig bahnte ich mir meinen Weg durch die Masse an Schülern die alle zum Ausgang drängten. Bevor ich zu David fuhr, wollte ich noch kurz nach Hause meine Schultasche gegen eine kleinere tauschen und ins alte Villenviertel zu meinem Flügel. Meine Aufregung wegspielen. Das half immer. Irgendwie.
„Charly! Warte doch mal kurz!", hörte ich Julien hinter mir. Aber warten war das letzte was ich vorhatte. Schnell sprang ich in die sich öffnenden Türen der U-Bahn und warf ihm einen zuckersüßen Blick zu. Er schüttelte nur den Kopf und blickte grinsend auf den Bahnsteig zu seinen Füßen. Dieses eine Mal hatte ich ihn abgehängt. Mal sehen für wie lange...

Schattenkette (PAUSIERT!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt