Liebe Freunde,
ne Spaß! Solch Schleimerei steht mir nicht.
Ich freue mich über alle die noch bei mir sind und mit Julien und Charly mitfiebern.
Ich hoffe ihr musstet nicht allzu lange auf dieses Kapitel warten.
Na jedenfalls, wünsche ich euch ganz viel Spaß beim
Lesen und Nachdenken.
Hoffentlich erwischt euch nicht auch so eine fiese Novembergrippe, wie die, die mich für heute flachgelegt hat...... grummel grummel grummel.
Egal!Eure
Anna-Lena
Als ich zuhause ankam, saß Jass in der Küche und trank Tee. „Bin wieder da.", rief ich und knallte die Tür ins Schloss. Danach pfefferte ich meine Schuhe und meinen Rucksack in die Ecke und ging zu ihr.
„Und wie war es in der Schule? Bist du eingeschlafen?", fragte sie und lehnte sich ein Stück auf die Arbeitsplatte und dann meinte sie überrascht: „Hast du geweint?" Sie stand auf, kam um die Kochinsel auf mich zu und nahm mein Gesicht in ihre Hände. „Es war nichts.", versicherte ich und befreite mich aus ihrem Griff. In dieser Sekunde kam Chris, immer noch in Boxershorts, aus seinem Zimmer, ging zum Kühlschrank und trank erst einmal einen Schluck Cola. „Bist du schwanger? Oder was ist los?", wollte er wissen und fuhr sich müde durch die strubbeligen Haare. „Was?" Erschreckt spuckte ich den Tee wieder aus, den ich eben trinken wollte. „Also die meisten Mädchen machen nur so ein Gesicht, wenn sie schwanger sind, also?"
Ich schüttelte den Kopf über so eine unsinnige Idee. Ich war vielleicht viel, aber nicht schwanger. Schwanger! So ein Schrott. „Nein. Ich bin nicht... schwanger.", antwortete ich und lachte empört. „Schade.", meinte Chris und zuckte mit den Achseln. Jetzt schaltete sich Jass, Gott sei Dank, ein. „Chris, sieh zu das du Land gewinnst und lass Charly in Ruhe."
Murrend verschwand er in seinem Zimmer und kurz darauf, dröhnte lauter deutscher Rap heraus. Jass und ich sahen uns an und verdrehten die Augen. Typisch Mann. Wenn man mal nicht gut drauf war, war man also entweder schwanger oder hatte seine Tage.
„Charlotte, du weißt, dass du mit mir reden kannst. Egal was passiert ist." Sie sah mich eindringlich an und erwartete wohl, dass ich jetzt in Tränen ausbrechen würde. Und um ehrlich zu sein, wäre das genau das gewesen, was ich gerne getan hätte. Aber was hätte ich ihr sagen sollen? Die Kette auf meinem Dekolleté, wurde kalt und brannte sich auf meine Haut. Die Kälte, die von dem Anhänger ausging, fuhr mir durch alle Glieder und ich hätte schwören können, dass meine Körpertemperatur um einige Grade sank und als Jass den folgenden Satz sagte, wurde mir schlecht. „Puhh. Ist das kalt hier drin. Ich glaube wir sollten langsam die Heizung anmachen."
„Ähm... Ja... Ich bin in meinem Zimmer und mache Hausaufgaben.", sagte ich und musste mich ermannen, nicht zu rennen. Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, riss ich mir den Pulli über den Kopf und stellte mich vor den Spiegel. Die Kette schimmerte in einem kalten eisblau. Die Kälte schnürte mir die Kehle zu und ich begann japsend nach Luft zu schnappen.
„Es ist okay. Es. Ist. Okay.", beruhigte ich mich und strich besänftigend über den Anhänger. Ich wurde wahnsinnig. Ich sprach mit einem doofen Schmuckstück und das das Ding nicht antwortete, war doch klar. Was hatte ich denn erwartet? Ein „Hey Charly. Ich bin es deine Kette und die Kälte ist ganz normal wenn man mich trägt." vielleicht? Nein, mit Sicherheit nicht. In dem Anhänger bewegten sich schon wieder diese unheimlichen Schatten. Immer wieder flüsterte ich beruhigende Worte und strich sanft über die goldene Fassung. Kurz darauf ließ die Kälte nach und in einem schnellen Augenblick, rasten alle Schatten in meinem Zimmer auf mich zu und verschwanden in einer sogartigen Bewegung in meinem Anhänger. Danach bekam ich sofort wieder Luft und alles war wie ein böser Traum. Ich stand hier vor dem Spiegel in meinem Zimmer und hatte gerade beobachtet, wie sämtliche Schatten IN meine Kette HINEIN gefahren waren. Verrückt.Am nächsten Morgen holte Jo mich direkt vor der Haustüre ab. Auch er bemerkte natürlich, dass es mir echt beschissen ging. Aber ich erzählte ihm exakt das gleiche wie Jass: Ich war einfach nur noch müde von der Nacht an meinem Klavier. Ob die beiden das glaubten, vermochte ich nicht zu sagen. Jedenfalls ließen sie mich in Ruhe und hinterfragten nicht weiter. Heute fiel mir der Gang durch die Schulflure zu meinem Klassenzimmer irgendwie extrem schwer. Alle Leute sahen mich an und flüsterten. Die wenigen Wortfetzten die ich auffing, drehten mir den Magen um.
„Denkst du an den Gerüchten ist was dran? Sie und Julien?"
„Der Freak und DuCraine? Niemals!"
„Ich würde ihr es ja mal wünschen."
„Julien hat was Besseres verdient, als dieses Miststück".
All diese Sätze bekräftigen meinen Entschluss noch mehr. Ich wollte mit Julien DuCraine nicht mehr als unbedingt nötig zu tun haben. Mit gesenktem Blick huschte ich, in das noch leere Klassenzimmer und ließ mich erleichtert auf meinen Platz fallen. Kurz nach mir betrat er dann den Raum und mein Herz blieb stehen. Wie selbstverständlich kam er mit seinem raubtierartigen Gang auf mich zu und setzte sich neben mir. Die Tatsache, dass er offenbar nicht vorhatte mich ebenfalls zu ignorieren, erschwerte mir meinen Plan allerdings ziemlich.
„Guten Morgen, minette. Hast du gut geschlafen?", fragte er leise und sah mich an.
„Wüsste nicht was dich das angeht.", knurrte ich und blickte weiter stur geradeaus. Hatte er mich eben Minette genannt? War er nicht ganz richtig im Kopf? Sobald ich die Möglichkeit hatte die Bedeutung dieses Wortes herauszufinden, würde ich es tun. Das gestern war nichts! Zumindest versuchte ich mir das einzureden. Nur leider war er offensichtlich anderer Meinung.
„Oh, das geht mich etwas an. Ich bin es nicht gewöhnt, dass man mir erst eine funkensprühende Decke an den Kopf wirft und dann abhaut, ohne jegliche Erklärung. Das hat mein Ego schon ein wenig geknickt.", wisperte er und ich rutschte von ihm ab. Seine Stimme jagte mir wohlige Schauer über die Haut und mein Plan geriet verdächtig ins Wackeln. Bleib standhaft Charly!
„Als ob dein Ego mich interessieren würde.", gab ich zurück und kramte meine Englisch-Sachen aus meinem Rucksack hervor. Wo blieb Emilia nur heute Morgen?
„Wir wissen beide ganz genau, dass ich dich mehr interessiere als dir lieb ist. Und was wir auch wissen ist, dass du Angst hast. Davor, dass du mich vielleicht mögen könntest und dass du dann aus deinem wunderschönen warmen Schneckenhäuschen rauskriechen müsstest."
Jetzt blickte ich ihn doch erschreckt an. Seine Augen bohrten sich tief in meine. Verdammt ja! Er hatte Recht. Aber ich würde den Teufel tun und ihm sagen, dass er richtig lag. Da konnte er lange warten. Sollte er sich doch wieder mit Samantha oder so vergnügen. Das war mir völlig egal. Er war mir keine Rechenschaft schuldig und ich ihm genauso wenig. Wo lag also das Problem mich in Ruhe zu lassen?
„Kannst du dich nicht einfach verziehen und mir meinen Frieden lassen?", fragte ich um abzulenken und sortierte peinlich genau meine Schulunterlagen auf meiner Hälfte des Tisches.
„Nein.", meinte er locker, lehnte sich zurück und nahm jede meiner Bewegungen in sich auf. „Weißt du ich mag Rätsel wie dich. Und bis jetzt gab es noch kein Rätsel, dass ich noch nicht lösen konnte." In seinen Worten hallte ein Versprechen mit. Das Versprechen, mir nahe zu kommen. Ob ich das wollte oder nicht. Das Versprechen, mir Angst zu machen. Das Versprechen meinem Plan Komplikationen zu bereiten.
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Schattenkette (PAUSIERT!)
FantasíaCharlotte ist 17 Jahre alt und weiß nicht was für Konsequenzen es hat, als sie auf dem Heimweg eine mysteriöse Kette findet und mitnimmt! Diese Kette beinhaltet magische Kräfte und Charly ist sich dieser nicht Herr! Sie kann machen was sie will, das...