So meine kleinen Cupcakes,
da ich euch nicht immer Freunde oder so nennen will sage ich
heute halt mal Cupcakes.
Tut mir leid, dass ich gestern und vorgestern nichts
Geschrieben habe, aber ich hatte wie bereits erwähnt „Lesenacht" in meiner Schule
Bei welcher ich als Tutorin anwesend sein musste. Dass ich auch noch meinen Musiklehrer am Klavier ersetzten musste, war natürlich nicht vorgesehen. Auch das habe ich letzten Endes hingekriegt. Mehr oder weniger...
Nachts habe ich genau 15 Minuten geschlafen. Marie und ich wollten eigentlich durchmachen. Unsere 5. Klässler haben alle spätestens um 3 Uhr geschlafen. Bis dahin war das wachbleiben kein Problem aber danach wurde es heftig.
Irgendwie haben wir es dann auch geschafft.
Doch das war es natürlich noch lange nicht. An diesem Samstag hatten wir Bastelsamstag in der Schule für unseren Weihnachtsmarkt. So gegen 12 hat der Schlafmangel sich dann bemerkbar gemacht. Tja die letzte Nacht habe ich jetzt fast 17 Stunden geschlafen.
Aber ich weiß, dass interessiert euch eigentlich gar nicht.
Hier geht's jetzt also weiter mit Kapitel 17
Eure
Anna-Lena
Mir tat alles weh. Stöhnend wachte ich auf.
„Was für eine Scheiße!", fluchte ich, richtete mich auf und hatte ein Déjà-vu. Ich war wieder allein in dem zu großen Bett in Juliens Wohnung.
„Julien?", rief ich in der Hoffnung heute auf ihn zu treffen. Aber es blieb still.
Ich sprang aus dem Bett und riss die Schlafzimmertüre auf. „JULIEN?" Nichts. Das durfte doch nicht wahr sein. Ja, er hatte meine Kette gesehen. Ja, er wusste dass sie leuchtete. Wahrscheinlich wusste er nach gestern Nacht auch, dass ich meine ganze Situation nicht im Griff hatte. Aber warum war er überhaupt dort gewesen? Was hatte er da gewollt? Was ich da gewollte hatte, konnte man ja nachvollziehen oder?
Es war heller Tag draußen und eigentlich hatte ich heute Schule. In diesem Moment piepte mein Handy in meiner Jacke. Ich ging zur Garderobe und kramte es aus einer der Jackentaschen. Drei neue Nachrichten.
Eine war von Julien. Er schrieb:
Morgen Minette,
hoffe du hast gut geschlafen.
Bei seinen Worten musste ich lächeln und erinnerte mich daran, dass er und ich wirklich
zusammen waren. Der beliebte Julien DuCraine und ich, der Außenseiter.
Wir müssen darüber reden, was gestern Nacht passiert ist.
Ich glaube du schuldest mir eine Erklärung.
Genauso wie ich dir...
Ich zog die Augenbrauen zu einer tiefen Furche. Warum sollte er mir eine Erklärung schulden?
Habe dich in der Schule entschuldigt, falls jemand fragt:
„Dir ging es letzte Nacht nicht so gut".
Warte bis ich wieder zurück bin.
Liebe dich
Julien
Das könnte ihm so passen. Ich würde mit Sicherheit nicht hier warten, bis der freundliche Prinz auf seinem weißen Pferd angaloppiert kam und mich abholte. Bei dem Gedanken daran musste ich unwillkürlich lachen. Julien war das komplette Gegenteil von einem heldenhaften Prinzen. Er war eher der verlockende Bösewicht in einem 800 PS schnellen Camaro.
Worauf hatte ich mich mit ihm da nur eingelassen?
Die zweite SMS war von Emilia.
Charly!!!!!!
Stimmt es? Ohhhh bitte sag, dass es stimmt.
In der Schule geht ein Schnappschuss rum, auf dem
du mit Julien zusehen bist. Zusammen. In einem Auto.
Knutschend!!!!
Sag, dass es stimmt!!! Kann es gar nicht glauben.
Em
Bevor ich weiterdenken konnte, brauchte ich erst mal ein Glas Wasser. Bleich ging ich zum Kühlschrank und griff am Wasser vorbei zur Cola. Was Stärkeres hatte er wohl gerade nicht da. Auch wenn ich so etwas besser gebrauchen konnte. Die Schule wusste von Julien und mir? Das war grauenhaft und dieses Wort beschrieb es nicht einmal annähernd. Mir war schlecht.
Die nächste Nachricht war ebenfalls von Em und keine sechs Minuten nach der ersten versendet worden.
Charly!!!!
Ich weiß, dass du da bist!!!! CHARLYYYYY!!!!
Ich will wissen ob es stimmt. JETZT!
Ja. Es stimmte. Wenn ich es mir selbst eingestand war es allerdings etwas anderes, als wenn ich es vor der Schule sagte. So ein Scheiß. Ich hatte gehofft, dass ganze noch ein wenig geheim zu halten. Der Grund dafür war simpel: Ich wollte weitern Provokationen von Samantha und ihren Freunden umgehen. Jetzt schon konnte ich ihre Worte in meinen Ohren hören: „Ohh. Hat der Freak endlich einen Freund gefunden?"
Genau so etwas wollte ich nach Möglichkeit umgehen. Wenn es irgendwie ging. Unruhig warf ich einen Blick auf die Uhr. Kurz nach 10 Uhr. In ca. 25 Minuten klingelte es zur Pause. Die vierte Stunde begann dann um 10:55 Uhr. Das schaffte ich. Meine Kleidung von gestern trug ich noch, daher nahm ich mir nicht die Zeit mich umzuziehen. Schnell zog meine Jacken über meine Schulter, und schnappte mir meine IPod und die Schlüssel von der Anrichte. Danach war ich raus aus der Tür. Schulsachen? Fehlanzeige. Hatte ja alles im Schließfach. Heute überlegte ich nicht einmal mehr, ob ich den Camaro nehmen sollte. Ich tat es einfach. Im Aufzug drückte ich auf Garage und stürmte unten aus der Tür. Erst heute viel mir auf, dass neben dem Camaro noch ein Mustang GT von 2014, ein Nissan GTR Skyline, Dodge Challenger SRT, ein BMW i8, ein Chevrolet K30 und ein Porsche 944 S2.
„Was zum....?" Warum hatte ich all diese hammer Wagen noch nicht vorher entdeckt? Auf einmal bekam ich ein mulmiges Gefühl dabei, mit 800 PS durch die Gegend zu fahren. Wenn das alles Juliens waren...
Ich stürmte zurück in die Wohnung und riss im Schrank im Flur die oberste Schublade auf. Tatsächlich. Das dort unten waren alles Juliens Autos. Die... Ich... Dort unten standen grob überschlagen, knapp eine Million Euro. Entschlossen griff ich nach dem Porsche Schlüssel. Er war mit ca. 250 PS, wohl der langsamste. Aber so wie ich Julien kannte, hatte er auch an diesem die PS-Zahl verändert. Allerdings hatte ich einfach ein besseres Gefühl, wenn ich „nur" 155 kW unterm Hintern hatte.
Wieder unten in der Garage, öffnete ich den Porsche und warf mich auf den Sitz. Nachdem ich den Sitz für meine Größe eingestellt hatte, steckte ich den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn herum. In dem Moment in dem der Motor zum Leben erwachte, verdreifachte sich mein Herzschlag. Das letzte Auto mit dem ich gefahren war, schaffte gerade mal 65 PS und die auch nur mit Rückenwind und bergab. Mit einem flauen Gefühl im Magen setzte ich zurück und lenkte den Porsche vor die Garagentür, dann drückte ich auf einer kleinen schwarzen Fernbedienung auf „up" und das Tor schwebte nach oben. So langsam kam ich aus dem Stauen nicht mehr heraus. Als ich eine leichte Steigung aus dem Untergeschoss nach oben fuhr, bemerkte ich mir gegenüber einen schwarzen Cadillac Escalade. Abrupt bremste ich. Seine Frontscheibe war verdunkelt. Ich zog die Stirn kraus. War das bei uns Deutschland nicht verboten. Ich warf einen Blick auf das Kennzeichen. Welch Überraschung, es gab keins. Nach einiger Zeit, schaltete er seine Scheinwerfer ein und blinkte mich an.
Ich wusste nicht, was mich in diesem Augenblick trieb. Ich wusste plötzlich nur, dass ich dieses Auto nicht die Chance geben sollte, mich zu erwischen. Also trat ich kräftig aufs Gaspedal. Die Reifen kreischten, als ich aus der Einfahrt bog und in Richtung Autobahn preschte. Mit einem Auge achtete ich auf die Straße, mit dem anderen beobachtete ich den Cadillac. Der Tacho schoss in die Höhe, ebenso mein Puls. Und ich hatte Recht behalten: Julien hatte auch hier an der PS-Zahl herumgebastelt. Was in diesem Fall mein Glück war.
Irgendwie schaffte ich es mein Handy rauszuholen und Juliens Nummer zu wählen. Als das Gerät wählte, stellte ich auf Lautsprecher und warf es auf den Beifahrersitz.
„Charly?", fragte er verwirrt „Was ist los?"
„Julien! Hier sind Männer in einem schwarzen Cadillac Escalade hinter mir her.", rief ich gegen den Motorenlärm an. Zu jeder Zeit hätte ich diese Geräusche genossen, allerdings nicht wenn ich mit fast 300 Sachen über die Autobahn bretterte und dabei von einem schwarzen Geländewagen verfolgt wurde.
„Sag mir in welchen Auto und wo du momentan unterwegs bist.", verlangte er.
„In dem Porsche. Der 944 S2.", erklärte ich. „Auf der Autobahn Richtung Schule. Kurz vor der Ausfahrt Haar." Kritisch beobachtete ich wie hinter mir aus einem, zwei Cadillacs wurden und rasch aufholten.
„Julien beeil dich. Es sind schon zwei." Wenn ich sagte, meine Nerven lagen blank, war das die Untertreibung des Jahres.
„Okay. Der Porsche ist durch seine Größe ein guter Kurvenfahrer. Nimm die Ausfahrt Haar, da gibt's eine heftig lange Kurve in der du lange in der Spur bleiben musst. Die Escalades sind größer und müssen vom Gas. Das ist dein Vorteil. Nach der Kurve kommt dann relativ schnell eine Ampel. Versuch links weg zu kommen und fahr dann schnell zur Schule. Ich warte an der Straße auf dich, wenn sie mich sehen, werden sie abhauen. Fahr viele Kurven und Schlangenlinien. Du bist wendiger. Sie werden damit zu kämpfen haben. Aber pass auf, dass das Heck nicht ausbricht, dazu neigt der S2 manchmal."
Ich lachte. Er klang genial. „Danke.", meinte ich. Ein Schild am Straßenrand verkündete, dass die Ausfahrt Haar in 3 Km kam.
„Charly?", fragte er besorgt.
„Ja, ja! Ich versuch keinen Kratzer in den Wagen zu machen." Meine Hände verkrampften sich um das Lenkrad, als eine der großen Karren, neben mir auf dieselbe Höhe zog.
„Das wollte ich nicht sagen." Ich konnte das Lächeln in seiner Stimme förmlich hören.
„Was dann?", schrie ich. Momentan war ich die letzte Person der zu Scherzen zu Mute war. Die aller Letzte.
„Pass auf dich auf."
Bei seinen Worten wäre ich fast auf die Bremse getreten. Sie waren so einfach und erreichten so viel in mir. So etwas hatte man noch nie zu mir gesagt. Okay, Jass sagte es manchmal zu mir, aber aus anderen Gründen. In meinem Hals hatte sich ein dicker Kloß gebildet. Er machte sich Sorgen um mich. Nicht um das Auto.
„Danke. Du auch auf dich.", erwiderte ich und kurz darauf hatte er aufgelegt.
Kurz warf ich einen Blick auf den Fahrer des Cadillacs neben mir. Aber keine Chance, auch diese Scheibe war verdunkelt. Natürlich. Alle Klischees erfüllt.
Noch zwei Kilometer bis Haar.
Das Adrenalin wurde durch meinen Körper gepumpt. Meine Gedanken wanderten in die Richtung Unfälle. Jener Leute die langsamer unterwegs waren als ich und dabei tödlich oder schwer verletzt wurden. NEIN! Daran durfte ich jetzt nicht denken. Nicht jetzt.
Noch ein Kilometer bis Haar.
Ich drückte das Gaspedal durch und zog langsam an meinem Gegner. Er versuchte noch mal alles aus seinem Wagen herauszuholen, aber es gelang ihm nicht.
500 Meter bis Haar.
Ich atmete tief durch...
Noch war ich auf der Überholspur.
300 Meter bis Haar.
Jetzt! Ich lenkte den Porsche über die anderen zwei Spuren, beschleunigte und nahm die Abfahrt. Ein Cadillac schoss an mir vorbei und verpasste die Ausfahrt. Ein kleiner Triumph, denn der zweite klebte mir immer noch am Heck.
Wie Julien gesagt hatte, war das hier eine lange Kurve und ich musste mich konzentrieren den Porsche in der Bahn zu halten. Als dann zusätzlich noch eine kleinere engere Kurve kam, hatte ich zu kämpfen. Mit der Geschwindigkeit und der Straße. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte, dass der andere zurückgefallen war. Aber nicht weit genug. Jetzt kam die Stelle in Sicht, in der Julien mir geraten hatte, links zu fahren. Tatsächlich wich einigen an der Ampel stehenden Autos aus und schaffte es.
Hinter mir gab es einen lauten Knall. Ich bremste, fuhr einen kleinen Bogen und blickte aus der Frontscheibe.
Der Cadillac hatte es nicht geschafft den stehenden Autos auszuweichen und war in die Leitplanke gerast. Ohne weiter darüber nachzudenken, schleuderte ich den 944 herum und brauste zur Schule.
Als ich auf den großen Parkplatz vor dem Gebäude fuhr, war gerade die Pause angebrochen und Schüler strömten aus der Tür. Einige sahen mich und schüttelten ungläubig die Augen. Samantha und ihre Anhänger warfen mir eifersüchtige Blicke zu, während die Jungs mir bzw. dem Wagen hinterherpfiffen und anerkennend nickten. Vorsichtig parkte ich den Porsche weiter hinten und stieg aus.
Sofort war Julien an meiner Seite und fing mich auf, denn meine Beine versagten mir den Dienst. Mir wurde klar, was ich angerichtet hatte und das Adrenalin verflüchtigte sich in Tränen. Was für ein Geschwindigkeitsrausch. Ob ich es bereute? Ja.
„Ich bin hier.", flüsterte Julien und hielt mich ganz fest „Ich bin hier."
So meine lieben Cupcakes,
das war es für heute.
Hoffe es hat euch gefallen.
Das Kapitel widme ich meinem Dad. Der meine
Leidenschaft für schnelle Autos teilt. Wie man wahrscheinlich gemerkt hat...
Weil wir beide gelitten haben, als uns unser roter Porsche 944 S2 vor wenigen
Monaten verlassen hat.
Um ihn unsterblich zu machen, habe ich ihn hier eingebaut. So wie meine anderen Lieblingsautos auch.
SRY Autofetisch.... Hihihi!!! Wer mich kennt weiß das.
Bis dann
Eure
Anna-Lena
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Schattenkette (PAUSIERT!)
FantasyCharlotte ist 17 Jahre alt und weiß nicht was für Konsequenzen es hat, als sie auf dem Heimweg eine mysteriöse Kette findet und mitnimmt! Diese Kette beinhaltet magische Kräfte und Charly ist sich dieser nicht Herr! Sie kann machen was sie will, das...