Oh oh!

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Als wir den Camaro in meinem Hof parkten, war die Begegnung mit Maxim vor wenigen Stunden schon fast vergessen. Die Betonung lag hier allerdings auf fast!
"Und da wären wir mal wieder.", seufzte er und griff nach meiner Hand.
"Mhm.", brummte ich nur und öffnete meine Augen, die ich während der Fahrt mal ein bisschen geschlossen hatte. Immerhin hatte ich die letzten vier Tage nur knapp dreizehn Stunden geschlafen.
"Du bist müde.", stellte er fest, als ich mir durch die Haare fuhr und mir mit den Handflächen über die trüben Augen rieb.
"Wir müssen nachher nicht unbedingt ins alte Villenviertel fahren. Was hältst von einem schönen Film und viel Kuscheln als Alternative?", versuchte er mich zu überzeugen. Ich liebte meinen Flügel und würde ihn immer vorziehen, aber ich war so unglaublich müde und fertig.
"Klingt gut.", gähnte ich und knallte den Kopf gegen die Lehne. "Na dann komm. Umso schneller wir hier fertig sind, umso schneller kannst du nach Hause.", sagte er und malte kleine Kreise auf meinen Handrücken.
"Lass dir während der Fahrt mit Max Zeit. Ihr braucht halt so lang wie ihr braucht und fertig.",entschied ich und stieg aus. "Ich werde auf dich warten."
"Ach das weiß ich doch.", behauptete Julien, legte mir seinen Arm um die Schultern und küsste mich auf den Scheitel.
Gemeinsam erklommen wir die Treppen bis zu meiner WG-Tür.
Dort kramte ich meinen Schlüssel aus der Jackentasche und öffnete die Tür.
Unser Kommen war natürlich nicht unbemerkt geblieben und Max stand schon in Straßenschuhen an der Tür.
"Hey.", begrüßte er uns. Na ja eigentlich mehr Julien als mich. Aber ich wusste dass er aufgeregt war, von daher machte mir das nichts aus.
"Können wir los?", wollte er wissen und blickte Julien ungeduldig an.
"Ähm klar sofort.", antwortete dieser und zog mich in eine Umarmung. "Rette mich.", flüsterte er und löste sich von mir. Entsetzt schlug ich ihm leicht gegen die Schulter.
Er lachte. "Ich beeil mich." Danach überließ ich ihn Max und Julien zog die Türe zu. Ich ging in die Küche und öffnete das Fenster das runter in den Hof führte. Meine beiden Jungs kamen gerade aus der Türe und marschierten auf den Camaro zu.
Die beiden unterhielten sich angeregt und umrundeten den Wagen einmal.
Entspannt beobachtete ich die beiden. Mein Kopf lag auf meinen verschränkten Armen. Max strahlte als Julien irgendetwas erzählte. Das Lachen der zwei drang bis zu mir hoch und ich lächelte unwillkürlich. Julien wäre bestimmt ein toller Vater. Oh Gott! Das hatte ich gerade nicht wirklich gedacht. Oder?
"Hey Charly! Ich geh jetzt Camaro fahren.", rief Max stolz.
Er stand an der offenen Beifahrertür und grinste über beide Ohren. Ich war so froh, dass er etwas gefunden hatte, dass ihm über den tragischen Tod seiner Eltern hinweghalf.
Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er sich auf den Sitz warf und die Tür zuschlug.
Mein Blick wanderte zu Julien und sofort wurde mir warm ums Herz. Er stand an der geöffneten Tür und sah zu mir hoch. In der verspiegelten Sonnenbrille auf seiner Nase spiegelte sich die Sonne. Er lächelte und mein Herz überschlug sich fast.
"Passt auf euch auf.", sagte ich laut.
"Immer!", brüllte er zurück und stieg ebenfalls ein.
Danach fuhr der Camaro vom Hof. Hoffentlich fuhr Julien nicht all zu schnell.
"Also 'nen geilen Wagen fährt dein neuer Freund ja.", stellte Chris fest und schlenderte vom Kühlschrank zu mir. Heute war wohl ein besonderer Tag, denn mein Mitbewohner trug mal richtige Kleidung.
"Woher willst du das denn wissen?" Ich lehnte mich zurück und schloss das Fenster wieder.
"Tja! Ich weiß es eben..." Er deutete eine Verbeugung an, als in diesem Moment die Wohnungstür wieder aufging.
Keine Sekunde später platzte Jass in die Küche. Ihre Miene war versteinert und ich wusste, jetzt wird's übel...
"Ich glaube du hast mir da was verschwiegen Fräulein."
Mir kam nur ein einziger Gedanke: Oh oh!

Hey Ihr,
Wie geht's denn so?
Ich hoffe gut.
Lasst mir ein paar Votes und Kommis da!

Eure

Anna-Lena

Schattenkette (PAUSIERT!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt