Wörter sind so viel mehr...

847 90 7
                                    

Hallo meine lieben Pfannkuchen,
ich hoffe ihr lebt alle noch. Ja, ich
weiß, dass ihr mich gerade alle böse anseht, weil ich die
letzten zwei Tage nichts geupdated habe. Es tut mir auch
echt voll Leid, aber wie bereits in einem extra Kapitel erwähnt, geht es mir zur Zeit immer noch echt mies...
Aber lässt sich nunmal nicht ändern.
Trotzdem will ich weiterhin für euch da sein!
Besser gesagt, für Julien und Charly. Was haltet ihr bis jetzt von der
Beziehung der beiden? Was denkt ihr passiert wohl als nächstes?
Lasst euch überraschen...

Eure

Anna-Lena

„Was ist passiert, Minette?", fragte Julien und sank mit mir in seinen Armen auf den Boden. Er lehnte sich mit dem Rücken an den Porsche und ich mich an seine Brust. Jetzt, da ich nicht mehr verfolgt wurde, brach die Erleichterung in einer Welle Tränen aus mir heraus.
„Es tut mir leid. Ich wollte das nicht.", schluchzte ich und barg meinen Kopf in den Händen, als die Schulglocke klingelte und ein paar Schüler noch schnell ins Schulgebäude liefen. Wir blieben einfach wo wir waren.
„Charly. Tief durchatmen.", meinte er ruhig und streichelte mir beruhigend den Rücken. „Ein und aus. Ein und aus. Genau."
Zusammen mit ihm holte ich tief Luft und beruhigte mich allmählich. Mit dem Handrücken wischte ich mir ein paar Tränen aus dem Gesicht und rutschte ein Stück von ihm ab, damit ich ihn besser sehen konnte.
„So und jetzt erzähl mir doch nochmal langsam was passiert ist."
Ich befeuchtete meine Lippen mit der Zunge atmete tief durch und begann.
„Ich bin aufgewacht, hab deine SMS bekommen, wollte aber nicht alleine in deiner Wohnung bleiben, daraufhin hab ich beschlossen zu dir zu fahren. Also bin ich runter in die Garage, eigentlich mehr aus Zufall und dann hab ich da die ganzen wunderschönen Autos gesehen und hab mich für den Porsche entschieden.", erzählte ich in Rekordgeschwindigkeit.
„Atmen nicht vergessen.", lächelte Julien und hielt den Zeigefinger in die Höhe. Also hielt ich kurz inne um mich ein wenig zu beruhigen.
„Und dann als ich nach draußen gefahren bin, stand auf der anderen Seite ein Cadillac Escalade. Es war total unheimlich. Ich bin dann halt irgendwann losgefahren und im selben Moment ist er ebenfalls aufs Gas gestiegen und mir hinterhergejagt. In meiner Panik bin ich auf die Autobahn und dann waren es plötzlich zwei Autos. Mit deiner Hilfe habe ich es geschafft sie abzuhängen. Einer ist frontal in die Leitplanke gerast. Ich hätte anhalten müssen. Versuchen zu helfen. Aber ich hab nichts getan. Ich bin einfach abgehauen. Obwohl der Fahrer höchstwahrscheinlich im Sterben lag. Weil ich ein elender Feigling war."
Ich krallte meine Hände in meine Haare und beugte mich vornüber. Mir war so schlecht. Wegen mir war mindesten ein Mann gestorben. WEGEN MIR!!!
„Charly. Du hast richtig gehandelt. Hättest du sie nicht abgehängt, hätten sie dich erwischt und dir sonst was angetan." Seine Miene war undurchdringlich. Als ob da noch etwas anderes hinter meiner Geschichte steckte. Etwas was er wusste und ich nicht. Etwas, dass mir Angst machte...
"Aber Julien, ich habe gerade einen Mann getötet."
"Das stimmt so nicht!", seufzte er.
"Oh doch! Sein Blut klebt an meinen Händen!", schrie ich und stand auf.
"Charly! Beruhige dich doch!" Er rappelte sich ebenfalls auf und fuhr sich durch die Haare.
"Das ist alles meine Schuld! Hätte ich doch einfach nur meinen Job erledigt...", murmelte er leise, aber nicht leise genug. Ich hatte ihn genau verstandenen.
"Deinen Job?", fragte ich still.
Er blickte auf und sah mich aus großen müden Augen an. Augen die viel älter waren, als sie vorgaben zu sein. Augen die Jahrhunderte gesehen hatten. Sofort war meine Wut verpufft und ich wollte ihn am liebsten umarmen und ihn seine Sorgen vergessen lassen.
"Weißt du was? Wir vergessen heute einfach mal die Schule und machen einen Ausflug.", erklärte er dann grinsend.
"Okay...", meinte ich langgezogen, wischte mir die letzten Tränen vom Gesicht und war schon wieder fast die Alte.
"Charly, ich glaube wir sollten einfach mal reden.", schlug er vor und legte seine Arme um meine Mitte. Gerade als ich etwas erwidern wollte, kam mir jemand zuvor.
"Komisch! Das Gleiche wollte ich auch gerade sagen!"
Hinter uns stand Jo und musterte Julien feindselig.
"Jonas, was willst du hier?", fragte ich und löste mich aus Juliens Umarmung.
"Wie gesagt: Mit dir reden.", wiederholte er. Allerdings warfen er und Julien sich noch immer böse Blicke zu und ich hatte keine Ahnung wie lange sie es noch schafften, so still auszuharren ohne sich an die Gurgel zu gehen.
"Ich habe dir aber nichts mehr zu sagen.", entschied ich knapp, drehte mich um und wollte in den Porsche steigen.
"Charly bitte! Es tut mir leid! Gib mir nur zwei Minuten.", bettelte er und in der Spiegelung der Scheibe konnte ich sehen, wie sein Blick weicher wurde, verletzlicher.
"Was können zwei Minuten schon verändern?", flüsterte ich traurig.
"Viel.", hörte ich Julien und Joe gleichzeitig sagen. Wobei Juliens Worte eher leise dahin geflüstert waren und nicht für meine Ohren bestimmt. Fakt war, ich hatte es gehört und auch den traurigen Ton dabei. Aber wir wollten später ja eh reden.
Mehr Julien zu Liebe als mir, drehte ich mich um und sagte: "Du hast 90 Sekunden."
Erleichtert atmete Jo aus, während Julien mir einen vorsichtigen Blick zuwarf.
"Ich warte im Wagen. Ruf mich wenn etwas sein sollte." Ich warf ihm den Schlüssel zu, er stieg ein, ließ das Fenster ein Stück runter und beobachtete uns im Rückspiegel, als Jo und ich einige Schritte weiter weg gingen.
"Du hast 90 Sekunden. Versaus nicht.", riet ich ihm und warf einen Blick auf meine Handyuhr. Kurz nach 11.
"Charly ich weiß, dass ich Mist gebaut habe."
"Ein ganz klein bisschen.", fuhr ich ironisch dazwischen und konnte Juliens Lachen in meinem Kopf hören. Unheimlich...
"Ich weiß ich habe Scheiße gebaut und das tut mir total Leid. Ich meine du bist mir wichtig und ich will dich nicht verlieren aber..." Er rang mit sich und du suchte nach den passenden Worten.
"Dreißig Sekunden noch.", teilte ich ihm als kleinen Anreiz mit.
"Aber er ist nicht gut für dich. Er ist nicht die Person die er scheint zu sein."
Meine Augen weiteten sich ungläubig. Das konnte nicht sein Ernst sein.
"Du kommst hier her um mir zu sagen, dass mein Freund ein Betrüger ist?!", wurde ich laut.
"Nein! Das habe ich nicht gesagt.", wehrte er ab.
"Aber gedacht!", warf ich ihm vor.
"Ja! NEIN!!! Ich will nur nicht, dass er dich in etwas reinzieht, was zu gefährlich für dich ist!", versuchte er zu erklären.
"Das entscheide ich immer noch selbst.", fuhr ich ihn an.
"Charly.", sprach er matt "Ich will doch nur nicht, dass du verletzt wirst!"
Ich schnaubte nur. Ich legte zwar viel auf seine Meinung, allerdings nicht wenn sie so aussah. Hilfesuchend blickte ich zu Julien. Er saß in dem 944 S2 und beobachtete uns. Dann geschah alles ganz schnell. Obwohl ich es wie in Zeitlupe wahrnahm:
Ein Dodge Charger bog mit quietschenden Reifen aus einer der Garagen hinter uns. In selben Moment war Julien plötzlich an meiner Seite und zog mich hoch und zum Auto. Der Sportwagen ließ eine der verdunkelten Seitenscheiben hinabgleiten und eine Waffe zielte aus dem Inneren in unsere Richtung.
Ein lauter Knall. Ein Schuss. Ein fallender Jonas.
"Jo!!!", schrie ich, riss mich von Julien los und rannte zu meinem besten Freund der auf den Boden gefallen war.
"Charly.", hustete er.
Aus einer Wunde in seinem Brustkorb floss Blut. Viel Blut. Ich klammerte mich an ihn und versuchte mit meinen Händen die Blutung zu stoppen. Erfolglos.
"Jonas bitte! Verlass mich nicht!", bettelte ich und sah wie ein Streifen Rot aus seinem Mundwinkel rann.
"Ich liebe dich.", flüsterte er und erschlaffte. Er war tot. In diesem Augenblick zerrissen weitere Schüsse die Luft. Tränen trübten meine Sicht, als Julien mich hochhob und auf den Beifahrersitz des Porsches trug. Doch das war mir alles egal. Meine Hände waren rot. Voll Blut. Jo's Blut! Ich weinte lautlos als Julien rückwärts vom Parkplatz raste und versuchte den Dodge abzuhängen. Gleichzeitig schnappte er sich ein Handy, wählte eine Nummer und setzte einen Notruf ab.
"Hallo? Es gab eine Schießerei am Anne Frank Gymnasium München. Schicken sie einen Leichenwagen und die Spurensicherung. Mehr wird nicht nötig sein.", berichtete er und mir wurde bewusst, dass ich eben meinen besten Freund verloren hatte. Danach warf er das Handy aus dem Fenster. Der Wagen hinter uns fuhr darüber und zerlegte es in elektronische Kleinteile. Jetzt warf Julien mir eine kurzen Blick zu!
"Charly. Du musst mir jetzt helfen.", bat er während der Porsche auf 280 km/h beschleunigte. Gott sei Dank war die Autobahn recht leer. Bis auf den Dodge hinter uns, der immer noch auf uns schoss.
"Denkst du du schaffst das?", wollte er wissen. Ich nickte tapfer.
"Okay gut. Mach das Handschuhfach auf und gib mir ein neues Handy und meine Waffe."
Eine WAFFE??!?!? Vielleicht hatte Jo Recht gehabt! Vielleicht war Julien wirklich nicht wer er zu sein schien...
Aber Jo war tot. Tot!! Wegen mir! Die Kugeln hätten mich treffen sollen nicht ihn. Dessen war ich mir sicher.
Vorsicht mit zitternden Händen fischte ich den schwarzen Kleinkaliber heraus und gab ihn Julien. Er lächelte mich an und sagte ich solle weggucken. Ehe ich weiter nachfragen konnte, warum hatte er sich schon aus dem Fenster gelehnt, zielte und feuerte einen einzigen Schuss ab. Dieser einzige Schuss traf. Er ging gerade durch die Frontscheibe des Dodge und keine Sekunde später, zog der Sportwagen Verdächtige Schlangenlinien und fuhr einen Abhang hinunter. Julien bremste und warf einen Blick in den Rückspiegel, wo es einmal laut knallte und ein Feuerball in den Himmel stob. Eine Explosion.
Julien griff auf die Rücksitzbank und holte zwei Kennzeichen hervor. Dann sprang er aus dem Auto und tauschte sie gegen die bisherigen. Die alten brachte er mit.
Ich schluckte hart. Das tat er nicht zum ersten Mal. Er hatte gerade vor meinen Augen, mit nur einem einzigen Schuss, ein Auto zum explodieren gebracht und die Menschen darin getötet! Er! Mein Julien! Der Katy Perry Songs zitierte und mit Joghurt nach mir warf!
Er sah mir kurz in die Augen ehe er in einem normalen Tempo weiterfuhr. Hinter uns hörte ich Sirenen.
"Wörter sind nicht immer harmlos!" Seine Stimme war tief und er hielt mir das neue Handy hin.
"Ruf Jass an. Sag ihr, dass du heute nicht mehr nach Hause kommst. Wir beide werden jetzt in Ruhe reden.", entschied er und ich wählte automatisch die Nummer.

So das war's mal wieder!
Dieses Kapitel widme ich übrigens
einer sehr, sehr guten Freundin von mir. Danke Jasi. Dass du immer für mich da bist und mich inspirierst und wir zusammen so viel Mist bauen können. Schaut unbedingt mal in ihren Account rein! Miss_Black_White!
Sie schreibt Super toll!

Eure

Anna-Lena

Schattenkette (PAUSIERT!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt