Kapitel 1 ~Hölle seit Jahren~

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Durch Schreie von unten wurde ich geweckt. Der Blick zu meinem Wecker, zeigte mir das ich noch etwas schlafen könnte.
Doch die Rufe von unten wurden lauter.
"Elli! Schwing sofort deinen Arsch runter!"

Meine "Tante Elisabeth" wie ich sie liebevoll nennen darf.
Schon seit sie mich aufgenommen haben, bin ich das schwarze Schaf der Familie.. Als ob ich etwas dafür könnte, dass meine richtige Mutter bei der Geburt starb. Ich wäre auch lieber bei ihr, als in dieser Hölle.
Sie hassen mich und das zeigen sie mir Tag täglich.

Ich versuchte langsam aufzustehen, da mein Körper immer noch von ihrem letzten Schlag schmerzte.
Mit Mühe gelang es mir und ich tappste nach unten.
Im Wohnbereich angekommen werde ich schon von meiner wütenden Tante in Empfang genommen.

"Elli Moore! Wie oft soll ich dir noch sagen, bevor du zu Bett gehst. Hast du hier unten für Ordnung zu sorgen! Und wo sind unsere Essen für die Arbeit?!"
"Tut mir leid, Tante Elisabeth. Eure Brote für die Arbeit habe ich in den Kühlschrank getan."
"Räum jetzt hier auf, ansonsten brauchst du heute Abend nicht auf den Mateball zu gehen."

Ich nickte nur, ihr war zwar auch bewusst, dass meine Teilnahme daran Pflicht war. Dennoch, sie würde schon dafür Sorgen das ich "krank" wäre. Ich begab mich an die Arbeit, es dauerte einige Zeit bis ich die Unordnung von den dreien beseitigt hatte. So bemerkte ich nicht wie mein Cousin den Wohnbereich betrat.
"Wo ist mein Frühstück!"
"Ben es tut mir leid, ich werde dir sofort Frühstück machen."
"Jetzt brauchst du es auch nicht mehr, ich muss los zur Schule. Da du mich nicht geweckt hast, habe ich verschlafen. Du bist echt eine Schande.."

Ja, hier behandelte mich jeder wie das letzte... Am schlimmsten war mein Onkel... Er schlug am härtesten, auch konnte man bei ihm nie etwas richtig machen.
Ich habe mir schon oft vorgestellt, von hier zu verschwinden.. Leider hatte ich keine Chance, ganz allein auf mich gestellt, Freunde hatte ich durch meine Familie leider nicht. Sie fanden immer einen Weg, beginnende Freundschaften zu zerstören. Meine letzte Hoffnung war der Mateball.

Seit letztes Jahr durfte ich offiziell teilnehmen. Letztes Jahr hatte ich leider kein Glück, meine Hoffnungen lagen auf  heute Abend. Jedes Mädchen putze sich für diesen Anlass heraus, bei dem Mateball ging es umso viel. Der Partner für es Leben, die Hälfte deiner Seele und darauf freute ich mich seit meiner Kindheit, bei uns Menschen gab es so etwas nicht. Aber mit viel Glück wurde man der Seelenverwandte eines Werwolfs, Vampir oder Hexer, ziemlich selten war es das Engel zu diesen Veranstaltungen kamen. Die Seelenverwandte von Engeln wurden laut Legenden von Gott geschaffen, nur äußerst selten war es ein Mensch. In den Legenden heißt es, dass so Gott die Engel bestraft, die Verfehlungen geleistet haben.

Ich wurde aus meinem Gedanken gerissen, als mein Onkel lautstark die Küche betrat, in der ich gerade die Ablagen putzte.
"Du Schlampe! Mein Hemd ist nicht gebügelt und meine Schuhe sind auch nicht geputzt! So soll ich ins Büro!
Bei diesen Worten schlug er mir ins Gesicht, der Schlag war so fest, dass ich gegen die Ablage stolperte.
"Du erledigst das sofort!"

Ich bekam nur ein leichtes nicken zustande, mein ganzer Körper zitterte..

Als ich die Dinge für meinen Onkel erledigt hatte. Konnte ich mich etwas ausruhen bzw. für den Mateball vorbereiten. Gott sei Dank, waren alle aus dem Haus. Meine Gedanken schweiften zu heute Abend, ich hoffte so inständig das ich bald Liebe erfahren dürfte. Lange hielt ich es hier nicht mehr aus, mein Leben beenden wollte ich nicht. Auch wenn mir der Gedanke schon öfters kam.

Am Abend

Ich betrachtete gerade mein Aussehen im Spiegel, ich musste schon zugeben, dass ich nicht schlecht aussah.
Meine stechend blauen Augen, meine kleine Stupsnase und die weißen Haaren, auch meine zierliche Figur. In den rosa Rüschenkleid, kam sie perfekt zur Geltung.

Meine Tante meinte immer das ich wohl kein Mensch sei, durch meine weißen Haaren. Sie bezeichnete mich öfters als Dämon der ihre Schwester nahm. Ich wollte bestimmt nicht, dass meine Mutter bei der Geburt starb. Bei den Gedanken kullerten mir einige Tränen die Wangen herunter.

Ich muss mich zusammen reißen, heute wird alles besser, heute werde ich meinen Mate finden. Immer positiv denken, Elli.

Als es Zeit wurde, machte ich mich alleine auf den Weg zum Veranstaltungsort. Unser Dorf hat für den Mateball, vor einigen Jahren extra eine große Halle bauen lassen. Eigentlich kein Wunder, im Dorf lebten kaum Menschen, der größte Teil waren Werwölfe und Hexen.

Langsam erreichte ich die Halle und meine Nervosität stieg. Ich hoffte so sehr endlich von hier weg zu kommen....

Doch hätte ich gewusst, was der Abend bringt... So wäre ich gelaufen, bis ich nicht mehr konnte...

Die ungewollte Soulmate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt