-Chapter 17-

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*Hero's Sicht*

Anstatt direkt zum Haus zu gehen laufe ich einen weiten Umweg. Ich habe irgendwie Angst, sie kennenzulernen. Was heißt kennenlernen? Ich werde mich nicht mit ihr Unterhalten und über ihre Hobbys reden oder über ihre Familie, Freunde oder ihre Berufung. Das wäre sowieso Zeitverschwendung. Das alles ist ihre Vergangenheit und auch wenn sie die Verwandlung überleben sollte, wäre das alles vorbei. Sie hätte nicht einmal die Chance sich von ihrer Familie zu verabschieden.

Ich bekomme das Gefühl als würde ich keine Luft bekommen und zupfe an meinem Kragen herum. Sowas wie ein schlechtes Gewissen habe ich nicht. Mir ist es egal, ob sich nun ihr ganzes Leben ändern wird oder nicht. Nur wieso habe ich dann so ein brennendes stechen in mir? Es ist wahrscheinlich nur meine wut auf Mariana, die schon wieder ihre pissigen Diener oder was auch immer zu uns geschickt hat. Diese ganze Scheiße passiert viel zu oft und der Dreckskerl Godric unternimmt nichts dagegen und lässt uns allein damit. Er ist kein übler Typ. Er hat mir mein Leben gerettet. Naja, ich denke immernoch oft darüber nach ob es Glück oder Pech war.

Es war vor achtundfünfzig Jahren. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Tag. An dem Samstagabend war ich, wie so oft auch, mit den falschen Leuten unterwegs. Eigentlich hätte ich diesen Abend auf meine kleine Schwester aufpassen müssen. Harper war in dieser Zeit erst drei Jahre alt und war ziemlich anhänglich. Sie weckte mich jeden Morgen mit ihren zärtlichen, kleinen Fingern und wollte andauernd, dass ich mit ihr Puppen spiele. An dem Abend an dem ich starb hatte meine Mum eine Nachtschicht im Krankenhaus. Sie bat mich auf Harper acht zu geben, doch mir war es wichtiger mit meinen Jungs, die nicht wirklich meine Freunde waren, auf irgendeine beschissene Party zu gehen. Wie es das Schicksal wollte, schob ich meine Schwester beiseite und ließ sie bei Grandma, die sich nicht mal mehr um sich selbst kümmern konnte.

Mir ging es gut. Ich hatte kein schlechtes Gewissen und dachte nicht einmal an die Konsequenzen. Nach der Party war ich so dumm gewesen, mit einem betrunkenen Freund mitzufahren und wie vom Universum verdonnert bekam ich meine Strafe. Das Auto raste gegen einen großen Baum und jeder im Auto starb auf der Stelle.

Godric fand mich blutverschmiert am Seitenrand, nachdem ich aus dem Auto geschleudert wurde. Er hatte nur mich verwandelt und anschließend in mein jetziges nach Hause gebracht. Taylor lebte schon vor mir dort, genau so wie viele der anderen. Dennoch kann ich Tay am meisten leiden. Auch wenn es vorhin in der Bar nicht so rüberkam. 

Mit einem heftigen Kopfschütteln vertreibe ich die ganzen schrecklichen Erinnerungen und führe meinen Weg nach Hause fort. Sie wird mir gleich gegenüberstehen und ich hoffe sehr, dass es sich gelohnt hat, sie zu retten und diesen ganzen ärger auf mich genommen zu haben.

-Save me from the Darkness-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt