-Chapter 38-

1K 42 5
                                    

*Hero's Sicht*

Augenrollend sehe ich ihr zu wie sie versucht die Flasche zu öffnen. Sie probiert es nämlich mit einem Korkenzieher, obwohl die Flasche überhaupt keinen besitzt. Ich glaube ihre Gehirnzellen sterben dank des Alkohols nach und nach ab. Wenn ich sie so nach Hause bringe kann ich mir eine lange Standpauke anhören. Und das von mehreren Personen.

"Gib schon her", biete ich ihr an und strecke meine Hand nach ihr aus. Sie ignoriert mich jedoch und wirft genervt den Korkenzieher über die Theke. Stattdessen legt sie ihre Hand an den Flaschenhals und öffnet sie mit einem Schwung, sodass der Deckel im hohen Bogen auf den Boden knallt. Wow, sie hat durch die Verwandlung ziemlich schnell kraft bekommen. "Wow, das hast du ja gut drauf", lobe ich sie und bekomme ein breites Lächeln von ihr. Und es ist wirklich ein wunderschönes lächeln...sowas habe ich noch nie gedacht.

"Du trinkst einen mit mir, ja?" Fragt sie, doch ich weiß ganz genau, dass es eher ein Aussagesatz ist und ich keine andere Wahl habe. Sie greift nach zwei sauberen Gläsern und schüttet sie viel zu voll. Die Flüssigkeit läuft über den Rand hinweg und schwappt auf den Tisch. Josephine lacht deswegen nur und sieht es nicht für nötig es aufzuwischen. Irgendwie wird sie mir immer sympatischer. Sie ist doch nicht so langweilig und lieb wie ich dachte. Na ja, sie ist auch voll.

"Hier! Nimm dir einen." Sie greift natürlich nach dem volleren und führt ihn direkt an ihren Mund. "Auf weiteren Spaß zu zweit!", spricht sie mir zu und kippt dann in einem Zug den shot hinunter. Ich hingegen lasse mir beim Trinken alle Zeit der Welt und schaue Josephine dabei zu, wie sie sich bemüht den Mund nicht zu verziehen. Sie ist diesen bitteren Geschmack nicht gewohnt. "Bist du jetzt endlich wieder normal?", frage ich sie und sie sieht mich mit aufgezogenen Augen an. "Normal? Ich? Ich bin ein neu Verwandelter Vampir und das soll normal sein, Hero? Ich bitte dich!", lacht sie mich aus und wendet sich danach der Stereoanlage hinter ihr zu. Wie sie meinen Namen ausgesprochen hat bereitet mir eine ganz leichte Gänsehaut.

Plötzlich ertönt laute Musik in der ganzen Bar und Josephine schreit freudig auf. "Es ist Zeit zum feiern, Leute!", schreit sie durch den gesamten Raum und steigt danach mühsam auf die Theke. Kopfschüttelnd beobachte ich ihren peinlichen Auftritt, doch bin jederzeit bereit sie zu fangen, wenn sie nach hinten kippt. Alle Leute sehen sie mindestens genauso geschockt an wie ich.

"Kannst du sie mal dazu bringen damit aufzuhören?" Amanda ist neben mir aufgetaucht und zeigt zu Josephine rauf, die gerade wild umher tanzt und zur Musik singt. Ich kann förmlich spüren wie es die Männer in der hintersten Reihe geil macht und das macht mich wütend. Josephine legt hier oben mit ihrem viel zu kurzen Kleid nämlich eine kostenlose Stripnummer für alle ein. "Ich schaffe sie hier raus."

Ich erhebe mich vom Stuhl und ziehe sie mit einem schwung nach unten. "Ey, lass mich runter!", meckert sie mich an, doch kommt nicht gegen meine Stärke an. Natürlich nicht. "Glaub mir. Morgen wirst du mir sehr dankbar dafür sein." Im Brautstyle trage ich sie durch die Bar hindurch. Als wir an den ekligen Männern vorbei gehen, pfeifen sie uns noch hinterher und ich muss mich beherrschen, ihnen nicht sofort den Kopf umzudrehen.


-Save me from the Darkness-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt