-Chapter 47-

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*Hero's Sicht*

Sekunden vergehen in denen keiner von uns beiden auch nur einen Ton von sich gibt. Mein Blick haftet an ihren Augen und mein Körper konzentriert sich einzig und allein auf ihre Berührung an meinem Finger. Ich versuche den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken, nachdem sich Josephine nervös an die Unterlippe beißt. Mein Verlangen nach mehr Nähe von ihr wird immer häftiger und wenn wir hier weiter so rumstehen, dann kann ich mich nicht länger beherrschen und falle auf sie her. 

"Leute? Ich bin kurz in der Stadt und bin bald wieder da." Wir beide zucken zusammen, obwohl wir durch unser Vampirdarsein gehört haben, wie Mabel aus der Küche kommt. Ich drehe mich zu ihr herum und nicke ihr mürrisch zu. Jetzt hat sie unseren Moment gestört und meine Hand berührt nicht mehr ihre. "Okay", flüstert Josephine hinter mir und dann verschwindet Mabel endlich zur Haustür hinaus. Wir sind wieder allein, doch der Moment unserer Nähe ist vorbei, obwohl eine angenehme Spannung über uns liegt. Erst jetzt fällt mein Blick auf den Briefumschlag der sich nun in meiner Hand befindet. Dort steht in einer schönen Handschrift "Für Grandma" drauf und ich kann ihren Schmerz in ihren Augen sehen. Es hat ihr bestimmt das Herz gebrochen diesen Brief zu formulieren. Ich habe keine Familie mehr, also kann ich mich nicht wirklich hinein versetzen, doch sie ist ihre einzige Familie und ihre Grandma hatte sie sicherlich sehr lieb... ich meine, wie kann man Josephine nicht lieben?

"Ich werde ihn jetzt zu deiner Grandma bringen. Kann ich dich hier allein lassen? Oder soll ich lieber warten bis Mabel zurück kommt?" Sie zwingt sich zu einem schmalen Lächeln und meine Beine scheinen im Boden festzukleben. Ich möchte sie jetzt nicht alleine lassen, einerseits weil es ihr nicht gut geht, andererseits möchte ich nicht mehr ohne sie sein. "Es ist alles okay, ich schaffe es alleine." Sie nickt mir zustimmend zu, doch ich bleibe stehen und versinke beinahe in ihren Augen. "Ganz sicher? Es macht mir wirklich nichts aus zu bleiben." Sie legt mir ihre Hand an die Schulter und sieht mich bittend an. "Ich komme zurecht und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du diesen Brief meiner Granma bringen könntest." Schnell nicke ich und meine Haut fängt an zu kribbeln, boa, was ist nur los mit mir?

"Ich komme danach direkt wieder hier zu dir." Dankend nimmt sie ihre Hand weg und wartet, bis ich gehe. Noch eine Minute bleibe ich einfach auf der Stelle stehen, dann flitze ich hinaus, schwinge mich ins Auto und fahre so schnell der Motor kann in die Stadt. Nur eine kurze Zeit später komme ich beim Altenheim an und gehe in den Eingangsbereich. Ich musste der Dame an der Rezeption nur ein Kompliment über ihre Frisur machen und schon hatte ich die Zimmernummer und betätige den Aufzug. Die Tür zum Zimmer 303 steht weit offen und soweit ich sehen kann, ist keiner drinnen. Langsam gehe ich hinein und hier steht nur ein Bett. Behutsam lege ich den Brief auf das Kopfkissen und wiederstehe den Zwang ihn zu öffnen und zu lesen.

Genau so schnell wie ich gekommen bin, verschwinde ich wieder und sitze in meinem Auto. Zügig fahre ich zurück nach Hause und drinnen angekommen, kann ich keinen sehen. Mabels Auto steht nicht im Hof, also ist sie nicht da. "Josephine?", rufe ich durch das Haus, bekomme aber keine Antwort. Langsam gehe ich die Treppenstufen nach ganz oben hinauf und sehe, dass ihre Zimmertür einen kleinen Spalt offen steht. Behutsam öffne ich sie weiter und erblicke Josephine, wie sie zur Wand gedreht auf ihrem Bett liegt. Einige Minuten schaue ich sie einfach an, doch halte es nicht aus. Ohne darüber nachzudenken gehe ich auf das Bett zu und lege mich neben sie hin.


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-Save me from the Darkness-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt