-Chapter 39-

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*Hero's Sicht*

Ich muss mich nicht nur wegen den gaffenden Männern beherrschen, sondern auch wegen Josephine. Ihr Körper schmiegt an meinem und ihre Hüften liegen an meiner Schulter. Meine Hand liegt an ihrem nackten Bein und ich kneife meine Augen kurz zusammen, um nicht die Selbstkontrolle zu verlieren. Nicht hier und nicht jetzt. Und ganz sicher nie an Josephine Langford. Dafür muss ein anderes Mädchen herhalten.

"Lass mich runter du Idiot!" Wieder schlägt sie mit den Beinen umher und ich halte sie dadurch nur noch fester. Sie nennt mich allenernstes Idiot? Ein schlimmeres Schimpfwort ist ihr nicht eingefallen? Ach, sie ist so ein süßes, unschuldiges Mädchen. Dafür leider auch betrunken. Ich muss sie schleunigst wieder nüchtern machen, sonst macht sie noch alle Männer im Unkreis von fünf Meilen verrückt. Mich eingeschlossen...

"Ich bringe dich jetzt erst einmal hier weg, Jo." Zum ersten Mal sage ich ihren Spitznamen laut und es fühlt sich sogar richtig gut und befreiend an. "Jo? Meine Name ist nicht Jo! Oder? ich erinnere mich nicht." Sie fängt wieder an zu lachen und ich verdrehe meine Augen. Mit schnellen Schritten laufe ich rüber zu meinem Wagen und schließe ihn auf. Mit der freien Hand öffne ich die Hintertür und werfe sie vorsichtig hinein. "Nein! Ich will nicht hier weg!", motzt sie mich wieder an, doch ich ignoriere das. Zur Sicherheit betätige ich auf beiden Seiten die Kindersicherung, damit sie nicht ausversehen während der Fahrt die Türen öffnet. In so einem Zustand kann ich sie auf gar keinen Fall nach Hause bringen. Die anderen würden mich umbringen und sie vermutlich auch.

"Ich weiß wo wir jetzt hinfahren und glaub mir, es wird dir gefallen." Schnell laufe ich zur Fahrertür und steige ein. Geschwind starte ich den Motor und düse durch die leeren Straßen. Ich hab keine Ahnung, wie schnell ich bin, aber auf jeden Fall verstößt es gegen die Geschwindigkeitsbeschränkung. "Wenn es dort Alkohol gibt, dann finde ich es toll!" Ich kann mir ihre betrunkenen Sätze nicht mehr anhören, also drehe ich die Musik laut auf. Im Radio erklingt ein Lied von Ariana Grande und im Nu höre ich Jo hinten Lauthals mitsingen. Sie trift keinen einzigen Ton und durch mein Vampirgehöhr höre ich alles viel genauer. Und das ist reinste Qual!

"Kann ich gut singen?", lachend beugt sie sich vor und ich nicke nur schnell. Ich drücke mehr auf das Gas und will so schnell wie möglich ankommen. Ich kann mir ihr Gesang nicht mehr anhören, am liebsten würde ich aus dem fahrenden Auto springen. Endlich kommen wir an dem Berg an und wir befahren den schmalen Waldweg. Hier komme ich immer hin, wenn ich nachdenken muss. Sonst bin ich nur allein hier und es weiß auch kein anderer von diesem Platz. Josephine ist eh betrunken, also wird sie den weg hier hoch morgen gar nicht mehr kennen. Das ist auch gut so. Das hier ist mein eigener Zufluchtsort.

"Wir sind angekommen." Ich stelle das Auto am Straßenrand ab und stelle den Motor ab. "Und wo sind wir?" Ich steige aus, hole sie von hinten raus und wefe sie auf meinen Rücken. "Na ja, wir sind fast da." Ich renne los und zwar richtig schnell. Wenn wir normal laufen würden, würde es locker noch Stunden dauern und ich hoffe, dass sie mir nicht auf die Schultern kotzt.

"Hero! Nicht so schnell!", schreit sie mich von hinten an, doch ich ignoriere das. Der Weg geht steil nach oben und rechts und links stehen riesen große Bäume. Nach weiteren Minuten kommen wir endlich an und ich lasse sie runter. Wir stehen nun auf dem höchten Berg in Oxford und sehen auf die ganze Stadt mit den ganzen hellen Lichtern hinunter. Die Welt gehört uns.


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-Save me from the Darkness-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt