-Chapter 44-

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*Josephine's Sicht*

Die Autofahrt zurück nach Hause scheint mir endlos. Nachdem ich meinen Anfall hatte habe ich mich recht schnell wieder beruhigen können. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich allen Ernstes echtes menschliches Blut getrunken. Es möchte einfach nicht in meinen Schädel gehen, dass ich es getan habe. Und das obwohl ich so dagegen war. Doch als ich die ganzen Menschen im Altenheim gesehen, ich korriegiere, gerochen habe, brannten alle meine Sicherungen durch. Meine Gefühle explodierten und mein Hunger stieg im Sekundentakt. Wir sitzen schon über zwanzig Minuten im Wagen und keiner von uns beiden sagt auch nur ein Wort. Die stille zwischen uns ist grauenhaft doch ich weiß gar nicht was ich sagen kann. Außerdem bin ich so sehr in Gedanken versunken und möchte die letzte Stunde so gerne ungeschehen machen. Wegen mir konnte ich meine Grandma nicht verabschieden, ich war so kurz davor sie wieder in den Arm nehmen zu können. Doch ich werde es ganz sicher nicht riskieren ihr weh zu tun. Das würde ich mir mein Leben lang nicht verzeihen können. Gut, dass Hero mich davon aufgehalten hat.

"Wir sind da." Nach weiteren langen, endlosen Minuten kommt der Wagen genau vor dem Haus zum Stehen, doch Hero stellt den Motor nicht ab. "Kommst du nicht mit rein?" Er schüttelt mit seinem Kopf, dann stoße ich die Tür auf und steige raus. Einige Sekunden liegt mein Blick noch auf ihm, er hingegen start nach vorne an die Scheibe und meidet mich vollkommen. "Bis bald", raune ich ihm noch zu und schlage die Tür ins Schloss. Er fährt nicht direkt los, sondern wartet, bis ich vor der Haustür stehe. Kurze Zeit später wird die Tür schon aufgerissen und Mabel zieht mich eilig in eine umarmung. "Da bist du ja! Wo warst du?" Hinter mir ertönt das Geräusch des Motors, ich drehe mich um und sehe zu, wie Hero davon fährt. Wieso beibt so ein festsitzendes Gefühl in meinem Bauch? Als würde ich nicht wollen, dass er weg geht.

"Sorry. Es hat sich irgendwie in die Länge gezogen, aber es geht mir gut", sage ich lustlos und drängle mich an ihr vorbei. Ich möchte mich irgendwo hinlegen und einfach mal abschalten. Die letzten Stunden ist einfach zu viel geschehen und ich muss alles bearbeiten. Vor allem, wieso ich mich in Hero's Gegenwart so sicher und geborgen fühle. Wenn ich genug kraft habe kann ich mich dazu ringen den Brief an meine Grandma zu schreiben. Ich hoffe sehr, dass Hero sein Wort hält und ihn ihr vorbei bringt.

"Willst du darüber reden?" Mabel läuft hinter mir her und wie es aussieht, sind wir beide die einzigen, die im Haus sind. Jedenfalls um Untergeschoss. "Später vielleicht. Eigentlich möchte ich mich eine weile hinlegen und mich ausruhen. Ich habe sehr lange nicht mehr geschlafen und bin echt fertig." Sie nickt mir verständnisvoll zu und ich gehe ganz hoch in mein neues Zimmer. Es ist schön eingerichtet, doch darauf achte ich jetzt nicht. Sofort lasse ich mich auf dem Bett nieder und schließe meine Augen. Doch sofort taucht Heros Gesicht vor mir auf und ich sehne mich nach seiner Nähe.


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-Save me from the Darkness-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt