-Chapter 62-

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*Josephines Sicht*

Mein Kopf dröhnt und ich öffne angestrengt meine Augen. Ich ziehe scharf die Luft ein, als ich einen pochenden Schmerz an meinem Hinterkopf spüre. Eilig fasse ich mit meiner Hand meinen Kopf entlang und erstarre, als ich eine Menge Blut auffinde. Mein Hinterkopf blutet und ich habe keinen Schimmer weshalb. Ich versuche die Schmerzen zu ignorieren und schaue mich stattdessen um Raum um. Mein Herz schlägt schnell gegen meinen Brustkorb, denn ich kann mich an nichts erinnern. Der kleine Raum, in dem ich auf einer kahlen Matratze liege, ist ziemlich dunkel und ich erkenne nirgends ein Fenster. Der Boden ist kalt, die Wände sind dunkel und bis eine Holztür gegenüber von mir steht hier weit und breit nichts.

Erst jetzt realisiere ich, dass ich keine Ahnung habe was geschehen ist. Das letzte an was ich mich erinnern kann ist Hero. Augenblicklich spüre ich die Hitze in meine Wangen schießen als ich mich an letzte Nacht zurück erinnere. Mein Atem geht noch schneller, als ich mir einbilde, wie Heros rauen Hände meine Haut entlang fuhren und ein Kribbeln hinterließen. Seine Lippen füllten meinen kompletten Mund und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, welches Gefühl es in mir verursacht hatte. Schnell atmend fasse ich mir über die Lippen und ziehe sie leicht zwischen meine Zähne. Mein kompletter Körper sehnt sich nach ihm, sowie mein Herz. Die Hitze verschwindet nicht, sondern wandert meinen ganzen Körper entlang, bis ich nicht mehr normal sitzen bleiben kann. Schnell ziehe ich meine Beine an mich und stütze mein Kinn darauf ab. Die Erinnerungen an Hero und seine Berührungen beruhigen mich, doch als ich mich erneut umschaue verfallen all meine Gedanke an ihn. Statt Glücksgefühlen taucht nun pure Angst auf und ich erhebe mich.

Wo zur Hölle bin ich gelandet? Mein Kopf fängt an zu pulsieren und ich laufe schnell zu der Tür rüber und klopfe dagegen. "Hallo? Ich will hier raus!", schreie ich und höre nicht auf mit meiner Faust gegen das stabile Holz zu schlagen. Dennoch macht keiner die Tür auf und ich spüre schon, wie meine Handknöchel rot und beinahe blutig werden. Nichts ist zu hören. Es ist alles still und ich fühle mich beinahe wie in einem Horrorfilm. Was tue ich hier und wie bin ich hergekommen? Unwillkürlich laufe ich andauernd im Kreis herum und versuche mich zu erinnern was gestern geschehen ist. Verdammt, ich kann mich an nichts erinnern! Meine Beine beben vor Angst, denn ich kann mir gar nicht ausmalen wo ich gelandet sein könnte. Vor wenigen Tagen wusste ich nicht einmal, dass sowas wie Vampire existieren und jetzt werde ich in irgendeiner Kammer festgehalten, ohne Fenstern und ohne jegliche Sicht in Sicherheit zu gelangen. Vielleicht habe ich Hero auch falsch eingeschätzt und er ist der Grund, weshalb ich hier feststecke. Mein erster Eindruck von ihm war immerhin nicht gut und ich weiß wie launisch er sein kann. Vielleicht ist er doch wie ich anfangs dachte und in ihm steckt nichts Gutes. Er denkt bloß an sich selbst und an seinen Vorteil. Er hatte von Anfang an etwas gegen mich und bereute es mich gerettet zu haben. Womöglich beendet er jetzt was er verursacht hat indem er mich hier verhungern lässt. Tränen steigen in meine Augen, denn ich möchte das nicht wahrhaben. Niemals. Ich habe mit diesem Mann geschlafen und ich habe mich bei ihm sicher gefühlt. Noch nie habe ich mich einem Menschen so geöffnet, wie ihn und das darf bitte kein Fehler gewesen sein.

Ich horche auf, als ich ein Geräusch wahrnehmen kann. Augenblicklich starre ich zur Tür und halte meinen Atem an, als sie aufgeschlossen wird. Nervös bleibe ich auf der Stelle stehen und sehe zu, wie die Tür langsam aufgeht und eine wunderschöne Frau die Kammer betretet.


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-Save me from the Darkness-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt