*Josephine's Sicht*
Völlig verwirrt starre ich Hero hinterher, wie er in den Wald marschiert. Was genau ist bitteschön gerade passiert? Leicht zitternd stehe ich auf der Stelle und schaue weiterhin in die Ferne, obwohl er schon längst verschwunden ist. Bin ich heute Abend wirklich mit Hero verabredet? Ich habe mich allen Ernstes dazu bereit gestellt, eine Nacht allein mit ihm zu verbringen. Wieso habe ich keine Angst? Ich weiß, dass er ein Monster ist. Er tötet Menschen und seine persöhnlichkeit hat auch eine grauenhafte Art. Wieso also verspüre ich eher eine Aufregung in mir, anstatt mich unter einem Bett verkriechen zu wollen?
Augenblicklich zieht sich mein Körper wieder zusammen und ich fasse mir ans Herz. Ich stöhne schmerzhaft auf und versuche mich auf den Beinen zu halten. Dieses Mal dauert der Schmerz nur wenige Sekunden an und verschwindet mindestens genau so schnell wieder, wie er gekommen ist. Wenn das erst der Anfang der Verwandlung ist, überlebe ich diese Qual nicht. Ich steuere auf das Haus zu und begebe mich wieder ins Wohnzimmer. Ich finde es unheimlich da draußen allein zu stehen und auf die riesigen Baumkronen zu schauen.
"Hey, Josephine. Ich bin wieder da", geschockt drehe ich mich um hundertachtzig Grad herum und sehe direkt in die Augen von Mabel. "Du hast mich erschreckt", gebe ich zu und schaue mich um. "Wo sind die anderen?"
"Die sind noch unterwegs. Ich dachte mir schon, dass Hero nach einer Zeit abhaut und wollte dich nicht allein lassen." Sie lächelt mich an und lässt sich dann auf die Couch fallen. "Wollen wir uns einen Film anschauen?" Mein Blick wandert von ihr zu einer großen Uhr, die über der Küchentür hängt. Wir haben schon fast sieben Uhr.
"Eigentlich soll ich dich fragen, ob du mir ein Kleid ausleihen kannst." Ich setze mich neben sie. "Hero möchte mit mir heute Nacht irgendwo hingehen und ich soll mich schick machen." Meine Wangen werden rot und ich spiele nervös mit meinen Händen herum. Mir war es noch nie so peinlich jemanden nach einen Gefallen zu bitten. "Aber wenn du das nicht willst, ist es auch okay", füge ich schnell hinzu, als sie nicht antwortet.
"Nein, nein. Das ist es nicht. Ich hätte nur nicht gedacht, dass Hero sowas macht. Das ist ja ganz Neu." Sie fängt an zu grinsen. "Mit was fangen wir an?"
Volle drei Stunden verbrachten wir damit, mich herzurichten. Wow, solange habe ich noch nie gebraucht mich fertig zu machen. "Du siehst zum Anbeißen aus!" Das Wortspiel bring mich beinahe zum Lachen. Sie zeigt zu ihrem Spiegel und ich gehe darauf zu. Mir bleibt der Mund fast offen stehen, als ich mich erblicke. Meine Haare fallen gelockt an den Schultern herunter und liegen auf dem wunderschönen roten Kleid. Die hohen schwarzen Schuhen passen zu meinem Augen make-up und der rötliche Lippenstift zu dem Kleid. "Das haben wir gut hinbekommen. Wenn das nicht sexy ist, dann weiß ich auch nicht weiter." Mabel lächelt mir noch einmal zu und nickt dann in richtung Tür. "Viel Spaß euch."
Die Treppenstufen kommen mir endlos vor. Draußen ist es schon Stockdunkel und ich halte mich am Geländer fest. Als ich die letzte Stufe betrete wandert mein Blick nach oben und ich nehme direkt Hero wahr, der mich von unten bis oben abscannt.
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-Save me from the Darkness-
VampireNiemals hätte Josephine Langford gedacht, dass sich das Leben innerhalb von Sekunden komplett verändern kann. Wie das Sprichwort „Zur falschen Zeit am falschen Ort" war nun Sie Hals über Kopf in einen Vampir verwandelt worden. Sie hat nie geahnt, da...