-Chapter 18-

1.2K 49 6
                                    

*Josephine's Sicht*

"Na endlich, alter." Liam klatscht erfreut in die Hände, hat jedoch seinen Mund zu einer schmalen Linie gezogen. "Ah, lässt er sich auch mal wieder hier blicken?" Cathrine geht auf den Kerl mit den dunklen Klamotten zu und legt ihm eine Hand an die Schulter. "Ich habe dich schon vermisst, alter Freund."

Nervös wippe ich hin und her. Eigentlich sollte ich so schnell wie es geht in die Küche flüchten, weil mich das ganze hier schlichtweg nichts angeht. Dennoch kann ich meinen Blick nicht von diesem Jungen abwenden. Ich kann sein Gesicht kaum erkennen. Die Kapuze liegt ihm zu tief im Gesicht. Er scheint ziemlich groß zu sein und ist etwas breit gebaut. Ich kann mir gut vorstellen, dass unter seinen ganzen Klamotten ein gut durchtrainierter Körper steckt.

"Josephine, du bist ja immer noch hier. Kannst du in der Küche warten? Wir kommen gleich", sagt Liam in einem angespannten Ton und deutet auf die Küchentür. Perplex sehe ich ihn an, dann wieder zu dem Kerl. In dem Moment als ich ihn ansehe, hebt er seinen Blick und einen Bruchteil der Sekunde treffen sich unsere Blicke.

"Leute. Jetzt lasst uns überlegen was wir tun können. Ich würde sagen wir schlagen sie mit ihren eigenen Waffen. Was meinst du, Hero?"

Hero. Der Name erklingt oftmals wie ein Echo in meinem Kopf und ich verliere fast den halt unter meinen Füßen. Er hat mich verwandelt. Er hat mich zu dem gemacht was ich bin. Wegen ihm bin ich hier und lebe weiter. Und wegen ihm habe ich einen heißhunger auf diesen verdammten Becher. Meine Fingernägel rammen sich tief in meine Handflächen und ich stehe wie erstarrt an der Stelle.

Dieser Hero schaut wieder in meine Richtung, doch ich kann nicht einschätzen, was er im Moment denken mag. Ich will ihm in die Augen schauen und ihn anschreien. Vielleicht sogar bedanken. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich froh über seine Rettung sein soll oder stink wütend. Was auch immer. Ich habe keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn im nächsten Augenblick zieht mich Mabel aus dem Raum und ich stehe wenige Sekunden später in einer viel zu großen Küche.

"Mach lieber das was Liam sagt." Sie zieht die Tür zu und sieht mich an. "Er kann leicht wütend werden, aber wenn du nett zu ihm bist, ist er es auch zu dir. Er ist echt nicht übel."

"Das ist Hero? Der Typ da hat mich verwandelt?", bringe ich schweren Atems hervor und halte mich an der Kücheninsel fest. "Ja, das ist er. Ich würde ja gerne mehr mit dir reden, aber ich muss jetzt zurück. Wir sprechen uns gleich." Mitfühlend streichelt sie kurz meinen Arm und ich zucke zum ersten Mal nicht wegen ihrer kalten Haut zurück.

Sie verlässt die Küche und lässt mich mit meinen Gedanken und dem geheimnissvollen Zeug im Kühlschrank allein.

-Save me from the Darkness-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt