Harrys POV - viel Spaß ;)
Staunend betrachtete ich die Szenerie.
Was von außen wie ein heruntergekommener Schuppen aussah, versprühte von innen so viel mehr Charme als die meisten schicken Clubs, in denen ich mich sonst aufhielt. Feli neben mir unterhielt sich mit einer Frau mit schwarzen Locken, welche sich mir als Selina vorgestellt hatte. Die Brünette namens Mia machte sich gerade an einem kleinen Holzofen zu schaffen, kam jedoch bald wieder zu uns: „Feli, könntest du mal nach dem Feuer schauen? Ich krieg's nicht an", halb genervt, halb amüsiert zog sie eine Schnute.
„Kann ich irgendwie helfen?", schaltete ich mich auch in das Gespräch ein. Doch Selina schüttelte den Kopf: „Mach es dir bequem, oder sieh dich ein bisschen um. Wir schaffen das, wirklich- wenn nicht, kommen wir gerne auf dein Angebot zurück." Gut, dann eben nicht.Langsam drehte ich mich einmal um mich selbst, wobei mir eine Wand des Raums besonders ins Auge fiel.
Neugierig trat ich näher. Unzählige Fotos hingen dort, soweit ich das beurteilen konnte, waren der Großteil davon Momentaufnahmen. Aber unglaublich gute Schnappschüsse – der Fotograf hätte sofort als Paparazzo arbeiten können!
Als ich eine Bewegung neben mir bemerkte und mich umdrehte, stellte ich fest, dass Mia neben mir aufgetaucht war. Freundlich streckte sie mir eine Bierflasche entgegen, welche ich dankend annahm. Auch sie hatte bereits eine geöffnete Flasche in der Hand. Erst jetzt fiel mir aber die Kamera auf, welche um ihren Hals hing.„Du hast diese Fotos gemacht?", verblüfft schaute ich sie an.
„Ja. Ich habe schon immer gerne fotografiert, und die Mädels mussten eben als Modelle herhalten", grinste sie. „Dabei habe ich mich aber auf Schnappschüsse spezialisiert, und so erzählt jedes dieser Fotos seine ganz eigene Geschichte. Hier zum Beispiel", sie deutete auf ein Bild, auf dem die etwa dreizehnjährige Felicia, Clara und Selina herumtollten und sich mit Kopfkissen abwarfen, „das war der Tag, an dem wir zum ersten Mal hier übernachten durften. Oder da", dieses Mal zeigte ihr Finger auf ein Bild, auf dem die Mädchen um ein Lagerfeuer saßen, Marshmallows grillten und unglaublich glücklich wirkten, „das war an Felis Geburtstag. Wir haben uns so glücklich, so frei gefühlt... All diese Bilder sind unsere Erinnerungen, und deswegen haben wir sie hier an unserem Ort aufgehängt."„Macht es dir nichts aus, wenn du als Fotografin auf fast keinem der Bilder zu sehen bist?", konnte ich nicht umhin zu fragen.
Immerhin war ich das Gegenteil gewohnt, ich konnte nicht mehr zählen, wie viele Menschen schon Fotos von mir gemacht hatten – oftmals auch ohne dass ich es überhaupt bemerkt hatte. Mias Lächeln verblasste etwas.
„Du bist erst der zweite, der mich das jemals gefragt hat. Aber nein, mir ist es so lieber. Ich schätze, ich habe einfach zu wenig Selbstbewusstsein, als dass ich immer im Mittelpunkt stehen wollen würde. Ich war schon immer lieber der stille Beobachter, war oft nicht ganz Teil des Geschehens..."„Darf ich fragen, wer der Erste war?", hakte ich vorsichtig nach.
„Kannst du dir das nicht denken?", Mia legte den Kopf schief. „Es war Felicia", natürlich, das hätte ich mir wirklich denken können.Felicia.
Schon allein beim Klang ihres Namens wurde mein Lächeln breiter.
Still betrachteten wir gemeinsam die Fotografien.
Da sprang gerade Selina mit einem perfekten Köpfer in den Fluss, dort war Clara vollkommen fokussiert auf die Violine in ihrer Hand.
Mein Blick wurde aber besonders von den Bildern mit Feli angezogen. Ihr strahlendes Lächeln traf mich mitten ins Herz, sie schien beinahe zu leuchten, das Glück wirklich auszustrahlen. Lachend, singend und auch tanzend war sie zu sehen, ihr Antlitz ewiglich auf ein kleines Stück Papier gebannt. Grimassen schneidend, konzentriert – fast alle Gefühlsregungen ihrerseits konnte ich hier finden.
Und bei alledem wirkte sie schlicht echt. Nicht verstellt, keine einzige Pose. Nur sie. Das machte sie in meinen Augen noch so viel attraktiver und schöner.
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Magic
Fanfiction„Sing mit!", forderte ich ihn auf. Aus dem Augenwinkel meinte ich zu erkennen, wie sich seine Augen entsetzt weiteten, doch als ich ihn anblickte, war davon nichts mehr zu sehen, und so lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder nach vorne. „Das... Das...