Erinnert ihr euch noch an Toby-Topinambur? Ja?
Für mich war er noch Toby-Topinambur.
Bis ich ihm dann in unserer Wohnung über den Weg lief.
Oder, anders ausgedrückt, ihn mit Clara knutschend in der Küche fand. Er war wohl zur Toby-Toblerone aufgestiegen.Nach einem süffisanten Grinsen meinerseits verkrümelte ich mich – alle spöttischen Kommentare verkneifend – in die Nachbarwohnung zu Lynn und Vi.
Denn hier gab es zwei Frauen, die es verdient hatten, die Details über meinen ominösen Freund zu erfahren, bevor der Rest der Welt Bescheid wusste.Vi öffnete mir, schwungvoll und gut gelaunt wie eigentlich immer.
„Ich muss euch was erzählen", sagte ich anstelle einer ordentlichen Begrüßung.
Vis Augen weiteten sich, sie ließ mich herein und rief in Richtung Lynns Zimmer: „Hey, Grumpy Cat, komm mal raus!"
Tatsächlich reagierte Lynn auf diese charmant formulierte Anweisung und gesellte sich zu uns.„Ich hätte euch das gerne schon vorher erzählt, aber... es ist kompliziert, hört sich an, als ob ich mich nur wichtig machen wollen würde und ist etwas unglaubwürdig", unsicher suchte ich nach den richtigen Worten.
„Hau einfach raus", unterbrach Lynn mein Gestammel.
„Ich bin mit Harry Styles zusammen?", obwohl es eine Aussage war, klang es mehr nach einer Frage.Ehrlich, Leute, solltet ihr jemals mit einem Star zusammen sein, die Reaktionen der Menschen sind das Beste daran.
Jedes Mal einzigartig und jedes Mal neu amüsant.
Lynn starrte mich einfach nur an, als ob ich den Beiden gerade eröffnet hätte, dass ich eigentlich ein Alien vom Planeten Mars und vor Kurzem mit meinem Raumschiff hier gelandet sei.
Violet hingegen verschluckte sich an ihrer Spucke, begann panisch zu husten und flog dabei fast vom Stuhl.
Als sie wieder halbwegs Luft bekam, krächzte sie: „Das ist nicht dein Ernst, oder?"
Ich aber nickte bloß. „Ach du heiliges Kanonenrohr", auch Lynn schien sprachlos.
Etwas verlegen begann ich, meine Geschichte zu erzählen. Und sowohl Lynn als auch Violet lauschten gebannt.„Wir möchten es bald ganz öffentlich machen. Also, so richtig. Und ich wollte es euch vorher erzählen", schloss ich schließlich.
„Danke. Dass du es uns erzählt hast, bevor es alle Welt weiß", Vi grinste mich an.
Sie hatte sich wohl wieder mehr oder weniger gefasst. „Aber, Feli, jetzt möchte ich auch mal noch deinen Loverboy persönlich kennenlernen!"
„Ausnahmsweise muss ich der lilafarbenen Haarexplosion Recht geben", Lynn klang immer noch erstaunt.
„Und dann müsst ihr mir mal erklären, was ihr eigentlich an ihm findet. Immerhin beschallt Vi mich ja so oft mit seiner Musik und jetzt schnappst du ihn dir auch noch..."Violet antwortete prompt: „Seine Stimme ist wie Seide, so glatt, und gleichzeitig wunderbar rau. Aber nicht so wie Schmirgelpapier, sondern eher so, wie ein alter, abgewaschener Lieblingspulli, der etwas kratzt, aber so angenehm eben.
Weißt du, was ich meine? Wenn er singt oder spricht, fühlt sich das an, als ob man sich in eine warme Kuscheldecke einmummelt und endlich wieder zu Hause ist. Und-"
„Und er ist immer noch mein Freund", unterbrach ich sie schmunzelnd.
„Ja, sorry. Es ist wohl grade ein bisschen mit mir durchgegangen", Violets sich rötende Wangen bildeten einen interessanten Kontrast zu ihren lilafarbenen Haaren.„Ist okay. Ich muss mich daran auch irgendwie gewöhnen, immerhin himmelt ihn so gefühlt die halbe Weltbevölkerung an... wenn nicht sogar die ganze", seufzte ich.
„Das kann wohl manchmal ziemlich komisch und kompliziert und unangenehm sein, oder?", Mitgefühl schwang in Vis Stimme mit, während Lynn mir sanft meine Hand drückte.
„Ja. Ich meine, ich weiß ja, dass er toll ist. Und ich weiß, dass er nicht mir gehört. Aber trotzdem ist es schwer, wenn manche Fans wirklich übergriffig werden. Weil, so gerne teile ich ihn dann doch nicht.", gestand ich leise.„Ich bin mir sicher, dass ihr das hinkriegt", noch immer konnte man in Vis Augen die Herzchen erahnen.
„Und ansonsten hast du ja Violet zum Üben", leicht spöttisch kam dieser Kommentar von Lynn. „Als ob du nicht ausrasten würdest, wenn auf einmal Michael Jackson vor dir stehen würde", schnaubte diese sofort empört.
„Der ist ja auch eine Legende!"
„Harry auch!"
„Leuuuuute!", ging ich dazwischen. „Bitte, habt euch lieb."
„Haben wir." Violet.
„Nicht." Lynn.Wie schon seit meinem ersten Tag mit den Zweien kabbelten sie sich und machten es mir so leicht, mich einfach wohl zu fühlen.
Später, als ich wieder in meine eigenen vier Wände zurückkehrte, fand ich Clara selig grinsend am Küchentisch vor.„Also war Toby-Topinambur doch eher Toby-Toblerone?", fragte ich, ebenfalls grinsend. „Irgendwie ja", strahlte die Blondine.
Und dann erzählte sie mir eine wilde Geschichte über hasserfüllte Blicke, gerissene Geigensaiten, gemeinsame erzwungene Einzelproben aufgrund der Orchesterbesetzung und schlussendlich Alkohol.
Nicht genügend Alkohol, um gar nicht mehr Herr über die eigenen Taten zu sein, aber doch so viel, dass die Hemmschwelle um einiges niedriger war.
Wieder einmal hatte sich gezeigt, dass Liebe und Hass doch gar nicht so weit auseinander liegen. Manchmal sind sie sich sogar näher, als einem lieb ist.Mitten in unserem Kaffeeklatsch (ohne Kaffee, dafür aber mit Tee) wurden wir aber von der Türklingel unterbrochen.
Skeptisch sah Clara zur Uhr, es war mittlerweile schon dunkel und recht spät geworden.
Vor der Tür stand aber tatsächlich Harry.„Was machst du denn hier?", etwas fassungslos ließ ich ihn herein, damit hatte ich nicht gerechnet.
Im Gegensatz zu meinen Erwartungen zog Harry aber weder Schuhe noch Mantel aus.
„Ich wollte dir nur einen Gute-Nacht-Kuss geben... jetzt musste ich so lange darauf verzichten, da wollte ich es nicht mehr missen", erklärte er mit roten Wangen.„Och Gottchen, ist das süß", quietschte Clara aus der Küche, was ich nur mit einem Augenrollen quittierte.
„Auch, wenn wir gerade von meiner werten Mitbewohnerin gestalkt werden, Recht hat sie", vermutlich prangte jetzt auf meinem Gesicht das gleiche selige Grinsen.„Dann... ähm... gute Nacht", wisperte ich noch, bevor ich ihn küsste.
Wie zwei Puzzleteile passten unsere Lippen zusammen, als wir sie mit sanftem Druck bewegten. Meine Hände fanden wieder einmal den Weg zu Harrys Locken, in welchen ich sie vergrub. Endlich fühlte es sich wieder richtig an.
Endlich war ich wieder da, wo ich mich wohl fühlte und hinwollte.
Endlich war ich wieder in Harrys Armen.Als wir uns wieder voneinander lösten, meinte Harry mit etwas rauer Stimme: „Gute Nacht, Feli. Schlaf gut und träum was Schönes", ehe er mir noch zart einen Kuss auf meine Nasenspitze hauchte und aus der Wohnung verschwand.
Verträumt fasste ich an meine Nase, während ich ihm nachsah und beobachtete, wie sein schmaler Rücken beinahe mit den dunklen Schatten des Treppenhauses verschwand.
So sollte es sein, so konnte es bleiben. So hatte ich es mir gewünscht, realisierte ich, als ich dann im Bett lag und schon beinahe einschlummerte.
Einen wunderschönen guten Abend, meine lieben Damen und Herren der Blasmusik! (oder auch nicht, sorry xD )
Ihr glaubt nicht, wie unendlich ich mich gefreut habe, dass trotz der langen Pause noch einige von euch hier sind. Das bedeutet mir wirklich extrem viel. Deshalb- wie immer freue ich mich über Votes, aber auch über Kommentare. Also traut euch, geigt mir eure Meinung! Ich schwöre, ich bin nett!
Und alle diejenigen, die einfach lesen, aber nicht voten oder kommentieren: Ich sehe euch. Und hey, es ist eure Entscheidung, ob ihr mir Feedback gebt.
Aber... ich sitze immer einige Zeit an den Kapiteln und gebe mir Mühe. In Magic steckt viel Blut, Schweiß und Tränen.
Für euch ist ein Vote nur ein kleiner Klick aufs Sternchen, nicht mehr.
Deshalb: wenn es euch gefallen hat, einfach mal draufdrücken. Das wünsche ich mir von euch.
Oder, wenn es euch nicht gefallen hat und ihr einen spezifischen Grund habt, nicht zu voten: kommentiert es einfach. Ich bin wirklich dankbar für Kritik, solange sie eben konstruktiv gehalten ist und kein einfaches "Das hier ist alles scheiße!"
Sagt mir, woran es genau hakt, was ihr euch anders wünschen würdet oder wo eventuelle Widersprüche stecken.
Alles Liebe wünsche ich euch!
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Magic
Fanfiction„Sing mit!", forderte ich ihn auf. Aus dem Augenwinkel meinte ich zu erkennen, wie sich seine Augen entsetzt weiteten, doch als ich ihn anblickte, war davon nichts mehr zu sehen, und so lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder nach vorne. „Das... Das...