- 8 Jona -

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Nach meiner durchaus beflügelnden Dusche zog ich mich hastig an, streifte eine dünne Mütze über, da ich keine Zeit zum Haare föhnen mehr hatte, schnappte mir meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zur Uni Bibliothek.

"Ich kann nicht mehr" heulte ich einige Lern- und Leseintensive Stunden später.


"Come on girl! Nur noch eine halbe Stunde und dann besorgen wir uns etwas zu Essen okay?" versuchte Jona mich aufzumuntern.


Wir hatten uns in der ersten Vorlesung kennengelernt und direkt super verstanden. Wie sich herausstellte schrieb Jona seine Masterarbeit über ein ähnliches Thema, weshalb es sich anbot gemeinsam zu arbeiten.

Jetzt gerade hätte ich ihn am liebsten persönlich bis zum nächsten Café gezerrt. Bis auf einen Müsliriegel und einen Apfel in der Bahn  hatte ich heute noch nichts zu mir genommen. Es war fast 15 Uhr und mein Energielevel war schon weit unter das Erdgeschoss gesunken.
Allerdings war Jona mir mit seinen fast 100 kilo durchtrainierter Muskelmasse und seinen zwei Metern Körpergröße deutlich überlegen, weshalb ich davon absah ihn aus seinem Stuhl zu zerren und lieber kindisch quengelte.

Murrend blätterte ich die Seite um und versuchte mich auf den Text zu konzentrieren. Zwischendurch übersetzte ich Jona einige Vokabeln, weil dieser gerade mit einer französischen Primärquelle arbeitete.


Als ich schließlich -deutlich später- endlich mein Sandwiche vor mir hatte lief mir das Wasser im Mund zusammen.

"Gott jetzt hör auf zu sabbern und beiß endlich rein!" lachte Jona und nippte an seinem Kaffee.

"Mhhmm..." Ich biss herzhaft ab und kaute genüsslich

"Wenn du weiter so stöhnst, denkt mein Freund noch ich würde ihn betrügen" neckte er mich grinsend und ich kicherte

"Wie heißt dein Freund?"

"Amal. Er ist Inder und nur für sein Ingenieur Studium hergekommen. Seine Eltern haben keinen Plan von mir. Oder davon dass er nicht auf kleine Lolitas steht..."erzählte er offen und ich nickte verstehend.

"Kenn ich... Meine Exfreundin hat streng katholische Eltern. Sie wollte unsere Beziehung geheim halten. Anfangs war mir das recht aber nach zwei Jahren hatte sie immer noch Angst sich mit mir in der Öffentlichkeit blicken zu lassen." erklärte ich ihm

"Und jetzt? Hast du eine neue am Start?"  fragte er neugierig und wackelte bedeutend mit seinen Augenbrauen so dass ich Lachen musste.

"Nee... Das heißt ...ich hab mich wohl ein bisschen in einen Kerl verguckt" gab ich zögerlich zu "Ich bin Bi" setzte ich erklärend nach und er nickte verstehend.

"Habt ihr euch schonmal getroffen?" hakte er nach

"Wir waren heute morgen zusammen joggen, morgen wieder " sagte ich und merkte wie mir bei dem Gedanke an Morgen wieder ziemlich warm wurde.

"Dann frag ihn einfach nach einem Date! "
Der hatte leicht reden... Es war immerhin nicht irgendein Kerl sondern Tom fucking Hiddleston. Der könnte jede haben, warum sollte er also ausgerechnet mit mir ausgehen?

Wir unterhielten uns lange und gut, es war nicht nur small talk sondern sehr persönlich. Es fühlte sich gut an, so schnell Anschluss gefunden zu haben. Zugegebenermaßen hatte ich mich vor meiner Abreise davor gefürchtet, einsam und allein zu sein in einer fremden Stadt.
Wir zahlten und verabschiedeten uns mit einer langen Umarmung.

"Also sehen wir uns morgen Abend? " fragte ich Jona als wir vor der Tür des kleinen von Studenten betriebenen Bistros standen.

"Klaro, um sieben bei dir. Die Adresse kannst du mir ja noch schicken. Ich freu mich!" strahlte er und wippte fröhlich auf den Fußballen auf und ab was mich zum lachen brachte.

Auf dem Rückweg stoppte ich an einem Sainsbury und deckte mich mit Lebensmitteln ein. Morgen abend wollte ich für Jona und mich kochen und auch für die restlichen Mahlzeiten brauchte ich einiges. Ich war noch ein bisschen überfordert mit den Self-Check-Out Automaten die hier wohl völlig normal waren und brauchte mehrere Anläufe bis ich endlich alle Waren verscannt hatte und meine Karte zum bezahlen zückte.


Nachdem ich Zuhause alles in die Schränke sortiert hatte, beschloss ich heute noch zu bügeln.
Fröhlich pfeifend hing ich in der Waschküche, die im hinteren Teil der Garage durch eine simple Rehgipswand abgetrennt lag, die Wäsche ab, die ich gestern bereits gewaschen hatte.

"Wen hast du denn geküsst?" schmunzelte Emma und ich zuckte erschrocken zusammen. Die junge Mutter kam gerade aus der Tür zu ihrem Teil des Hauses, voll beladen mit einem korb Schmutzwäsche.

"Du hast mir vielleicht einen Schreck eingejagt! Alles gut bei euch?>"fragte ich während sie Klamotten in die Maschine stopfte und ich ihre anfängliche Frage gekonnt ignorierte.

"Ach bei uns ist alles wie immer... Wie war dein Tag? Hast du schon neue Leute kennengelernt?" hakte sie begeistert nach mit ihren großen blauen Augen, die denen ihres Bruders so ähnlich waren, weit aufgerissen.

"Naja heute morgen war ich mit Tom joggen, dann in der Bibliothek mit einem Freund von der Uni und was Essen" fasste ich meinen Tag zusammen, unsicher inwieweit ich ins Detail gehen sollte.

"Mit Tom joggen?" erstaunt schaute sie zu mir

"Äh ja... Er hatte mich gefragt... am Donnerstag"stotterte ich verlegen und rupfte das letzte Tshirt von der Wäscheleine.

"Mhmh>> machte Emma nur während die Waschmaschine hinter ihr lautstark zu arbeiten begann "Na ich werd dann mal wieder, gute Nacht schonmal! Holst du Charlie Montag wieder um 9 ab?"

"Ja klar, dir auch eine gute Nacht " antwortete ich. Leicht verwirrt wegen ihrer Reaktion guckte ich noch einige Sekunden die Tür an, durch die sie so eben verschwunden war. Was sollte das denn jetzt? Erst fragt sie mich fröhlich aus und sobald ich Tom erwähne beschränkt sie sich auf undefinierbare Laute?

Kopfschüttelnd ergriff ich den Korb und hievte ihn auf die Ablage neben dem Bügelbrett, bevor ich mit dem heißen Eisen meine Kleidung zu malträtieren begann.


Sunflowergirl - A Lovestory - (Tom Hiddleston Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt