- 25 Halloween -

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Nach dieser behutsamen Nacht schienen meine Sorgen wie weggepustet. Tom und ich verbrachten den nächsten Tag eigentlich nur drinnen, wir kochten gemeinsam fürs Lunch und tanzten dabei quer durch die Wohnküche zu neunziger Pop.
Kurz nach dem Essen ging es für ihn dann zurück ans Theater, auf dem Weg setzte er mich zuhause ab.

Jetzt wo klar war, dass unsere Beziehung erstmal unter uns und der Familie blieb, fühlte ich mich deutlich wohler. Es mochte egoistisch wirken, aber ich hatte weder Lust auf der Titelseite der Klatschblätter zu erscheinen, noch, mir dadurch meine Karriereperspektiven zu versauen.
Tom selbst schien ebenso wenig erpicht darauf, er hatte mir von dem ganzen Trubel um seine Liebschaft mit Taylor berichtet.
Umso mehr genoss ich es, mit Jona, als eingeweihtem, zu quatschen.
Amal war tatsächlich über die Ferien nach Indien geflogen zu seiner Familie, die ein Date für ihn arrangiert hatten.
Jona ging es dementsprechent beschissen und wir telefonierten viel.
Ich konnte nicht verstehen, warum er Amal nicht schon längst abserviert hatte. Liebeskummer hin oder her.

Inzwischen schritten die Ferien voran.
Meist konnte ich mich nur ein- oder zweimal die Woche mit Tom treffen, der mit Vorführungen verplant war. Die restliche Zeit über schrieb ich an meiner Masterarbeit, spielte gelegentlich mit den Kids drüben, nahm den Baggie mit den Zwillingen mit beim Joggen.

Die Tage verannen zwischen meinen Fingern und plötzlich stand schon Halloween vor der Tür.
Es war mit Jack und Emma abgesprochen, dass ich am heutigen Abend babysitten würde. Die beiden waren zu einer Gala von Emmas Theater eingeladen worden.
Leider hatte Tom sogar heute eine Vorstellung, liebend gerne, hätte ich mal wieder einen ganzen Abend mit ihm verbracht. Die Ferien waren so gut wie vorbei und ich wusste, dass wir uns durch unsere entgegengesetzten Arbeitszeiten nur noch am Wochenende zu Gesicht bekommen würden.

Nachdem ich also zu Mittag gegessen hatte, ging ich hinüber um die Kids zu bespaßen, während Emma und Jack sich fertig machten.

"Hallo! Die Tür war offen" rief ich in das Haus hinein

"Millie!" kam ein aufgekratzter Schrei aus dem Wohnzimmer, der nur von Charlie stammen konnte.

"Hey Charlie Maus! Wo sind denn Mama und Papa?" fragte ich sie, kaum hielt ich sie in den Armen

"Mama ist auf Klo und Papa weg" erklärte sie mir

Ich interpretierte es als Mama versucht sich in Ruhe fertig zu machen während Papa ihr Kleid und seinen Anzug aus der Schneiderei abholt und ging mit der Kleinen zurück ins Wohnzimmer, wo sie offensichtlich auf dem Boden puzzelte.
Sie bestand jedoch darauf, alleine zu puzzlen. Na Super.
Ich rappelte mich auf und lief den Flur Richtung Kinderzimmer hinab, vor der Badezimmertür hielt ich inne.
Ich klopfte sanft "Hey ich bin jetzt da....mach dich in Ruhe fertig" rief ich vorsichtig durch die Tür hindurch

"Ohh! Gut!" kam es hektisch von Emma zurück. Im Kinderzimmer merkte ich, dass die Zwillinge noch tief und fest schlummerten.

Stunden später stand ich hinter dem Stuhl, auf dem Charlie saß, und flechtete ihre Haare angestrengt zu einem Zopf, der ihr gerade so seitlich über die Schulter reichte.
"Fertig!" verkündete ich und sie sprang sofort auf um zum Spiegel zu rennen.
Sie trug ihr süßes Prinzessinnen Kleid und hüpfte fröhlich umher.
Die Zwillinge hatte ich in ihre Marvel Bodys gesteckt, wobei man davon nichts sehen würde, sobald sie im Baggie dick eingemummelt saßen. Aber der Gedanke zählt. Außerdem konnte ich so ein paar Schnappschüsse an Tom und Emma senden, ehe wir losdüsten um um die Häuser zu ziehen.

Charlie ging vollkommen darin auf, überall zu klingeln und möglichst viel Süßkram abzugreifen.
Die Leute liebten sie, ich hielt mich mit dem Baggie zurück und beschränkte mich auf ein freundliches Lächeln.

Vor unserer eigenen Haustür hatte Jack für große Schüsseln mit Süßem gesorgt, damit wir weder den Zorn anderer Kinder, noch nächtliches Klingeln abbekamen.

Wieder zuhause musste ich Charlie dazu zwingen, ihre gesammelten Schätze erstmal auf dem Esstisch zu lagern. Nicht vorstellbar, was passieren würde, wenn sie die alle heute isst.
Also durfte sie sich ein paar aussuchen, auf der Couch liegen und dabei irgendeine Kindersendung schauen und ich brachte Elli und Ezra ins Bett.
Die Beiden waren schon im Baggie mehr am schlafen als wach gewesen.

Mit einem kurzen Blick auf mein Handy stellte ich fest, dass es bereits kurz vor zehn war. Viel zu spät für eine fünfjährige. Seufzend scheuchte ich Charlie in ihr Zimmer und las ihr noch eine Geschichte vor, bis sie endlich wegdöste.

Erschöpft ließ ich mich nun selbst auf die Couch fallen. Keine Minute später begann mein Handy zu klingeln.
Missmutig holte ich es vom Tisch.
Tom.

"Hey" meldete ich mich

"Millie-Louise!" antwortete er

Ich verdrehte die Augen "Happy Halloween" sagte ich stumpf

"Ja dir auch" er lachte "Wie war dein Abend?"

"Ganz gut eigentlich....Charlie hat alle um ihren Finger gewickelt und bestimmt doppelt soviel wie jedes andere Kind bekommen" grinste ich

"Ehehe kein Wunder! Ich hab das Bild gesehen, dass du geschickt hast, sie sah unfassbar niedlich aus"

"Hmmhmm....wie liefs bei dir?"

"Joa ganz okay....ich hatte das Gefühl etwas unfokussiert zu sein...." sagte er zögernd

"Oh was ist los?" hakte ich nach

"Nichts wirklich..."

Diese ausführliche Antwort nervte mich ein wenig. Ich wollte, dass er ehrlich zu mir war und mir seine Sorgen anvertraute. Im Hintergrund vernahm ich Motoren Geräusche.

"Du bist auf dem Weg nach Hause?" fragte ich lahm

"Ja... Ja" antwortete er nachdenklich

"Alles okay bei dir?"

"Ja ich....bin nur müde" murmelte er

Ich selbst konnte kaum ein Gähnen unterdrücken und rollte mich auf der Couch ein.

"Du solltest dir mal eine Auszeit gönnen" meinte ich "Die anderen sind doch mindestens genauso erschöpft wie du"

"Ja...Hör zu ich will ehrlich zu dir sein"

Plötzlich war ich hellwach "Was ist los?" fragte ich wiederholt

"Ich... Wir werden das Stück am Broadway spielen. In New York"

Ich stockte, blieb still.

"Es tut mir leid. Die Idee kam vor Monaten auf und jetzt haben wir das go bekommen. Ich hätte dich in dieser Entscheidung nicht übergangen aber..."

"Aber zu dem Zeitpunkt kannten wir uns noch gar nicht" schloss ich für ihn
"Wann?"

"Ich flieg am 17."

Ich schluckte "Und wie lange?"

"Wir... Wir wissen es noch nicht. Der Vertrag ist für einen Monat. Es kommt darauf an wie es lauft"

"Okay...." ich schluckte "Heißt das..." Ich konnte es nicht aussprechen. Ich konnte ihn nicht jetzt schon verlieren.

"Das heißt ich habe mich in dich verliebt. Und ich denke wir wussten beide worauf wir uns einlassen"

Ich nickte, obwohl er das nicht sehen konnte "Ja" hauchte ich "Wir kriegen das also schon irgendwie hin, stimmts?"

"Stimmt. Ich meine, du kannst mich besuchen kommen. Bald sind schon Weihnachtsferien. Wir können telefonieren. Skypen. Wir kriegen das hin"

Doch er hörte sich an, als müsste er sich selbst noch von der Idee überzeugen.

"Sorry, ich wollte es dir persönlich sagen aber wir haben es heute vor dem Auftritt erfahren und ich...ich musste es einfach loswerden"

"Schon in Ordnung. Danke, dass du es mir sofort gesagt hast."

"Hör mal Darling....ich bin jetzt zuhause und echt müde...." begann er doch ich unterbrach ihn

"Ja....ja ich bin auch ziemlich k.o....am besten wir schlafen beide erstmal darüber"

"Okay....gute Nacht Millie"

"Gute Nacht" murmelte ich, doch er hatte  schon aufgelegt.

Sunflowergirl - A Lovestory - (Tom Hiddleston Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt