Sunflowergirl - A Lovestory - (Tom Hiddleston Fanfic)

- 13 Dance for me -

Donnerstag Abend überreichte ich Emma die verpackte Leinwand.
"Hier für Jack" sagte ich
"Ach das hätte doch nicht sein müssen!" wehrte sie ab
"Ist nur eine Kleinigkeit von den Kids und mir, ich hoffe er freut sich!" erwiederte ich
Ich freute mich schon auf die nächsten freien Tage und wünschte ihr schnell eine gute Nacht.

Am nächsten Morgen haderte ich mit meinem Outfit. Nach einer kurzen Dusche stand ich vor dem Schrank und konnte mich nicht entscheiden.
Jona hatte mich eingeladen mit zu seinem Tanzstudio zu kommen.
Ich hatte während der letzten Jahre in einem Kurs an der Uni Modern Dance lieben gelernt und wollte hier gerne weiter tanzen.
Seufzend schnappte ich mir meine schwarze Leggings, ein hellblaues bauchfreies weites sweatshirt, meinen schwarzen Sportbh und Sneaker und stopfte sie in einen Rucksack. Dazu kam eine Flasche mit Wasser und ein Apfel für danach.
Schnell flechtete ich meine Locken zu zwei strengen Zöpfen die eng an meinem Kopf anlagen und machte mich auf den Weg.

Das Studio war im naheliegenden Hampstead so dass ich nicht lange brauchte. Am Eingang begrüßte mich Jona, der in seiner dunklen Jogginghose und dem schwarzen engen Shirt echt gut aussah.
"Hey! Wollen wir direkt rein?" sagte ich, er stimmte mir zu und zeigte mir alles.

Knapp anderthalb Stunden später saß ich keuchend und verschwitzt auf dem Boden und dehnte konzentriert meine Beine. Es war mega anstrengend gewesen und eindeutig auf einem anderen Level als ich bisher getanzt hatte aber trotzdem hatte es mir spaß gemacht.
Die anderen hatten sich schon verabschiedet und waren in den Umkleiden verschwunden, doch ich wollte meinen Bändern und Sehnen nach dieser Tortur noch was gutes tun.
Ich wechselte die Position und spürte sofort das Ziehen in den Hüftbeugern.

So im halben Spagat sitzend atmete ich erstmal tief durch. Vor der Tür hörte ich Schritte, wahrscheinlich der nächste Kurs der hier rein wollte. Die Tür öffnete sich und zwei Personen betraten den Raum. Ich befand mich etwas versteckt im hinteren Teil des Raumes, seufzte und stand auf wodurch ich mich bemerkbar machte.
Die Frau drehte sich um, ich schluckte und schaute reflexartig zu der anderen, männlichen, Person die noch mit dem Rücken zu mir auf dem Boden hockte und an der Anlage herumfummelte. Wieso hatte eigentlich immer ich so ein timing?

Die Frau war eindeutig Zawe Ashton und der Wuschelkopf unverkennbar Tom. Was zur Hölle machten die hier?
Kurz überlegte ich einfach rauszuschleichen, so dass Tom mich nicht bemerken würde doch Zawe hatte sich schneller wieder im Griff als ich "Hi!" rief sie fröhlich und winkte.... Wahrscheinlich dachte sie ich wäre ein verängstigter Fan...
"Hey" rief ich zurück und sah wie Tom schlagartig einfror
"Tom?" fragte ich zögernd weil er sich immer noch nicht umgedreht hatte. Auch Zawe schaute jetzt verdutzt zwischen uns hin und her ehe Tom sich aufrichtete und umdrehte
"Hallo Millie!" sagte er und dass das Lächeln auf seinem Gesicht nicht echt war erkannte sogar ein blindes Faultier von seinem Baum aus.

"Ihr kennt euch?" Zawe schaute verwirrt aus
"Ähh ja... Zawe das ist Millie-Louise sie.... ist die AuPair meiner Schwester" erklärte Tom. Ich schluckte. AuPair. Nicht mehr und nicht weniger. Als wäre alles andere niemals gewesen. Keins unserer Gespräche. Keine unserer gemeinsamen Runden im Park. Keine der Berührungen.
Eine Dienstleistung war ich für ihn. Keine Freundin. Nicht einmal eine Bekannte.

"Hi ich bin Zawe, schön dich kennenzulernen!" grinste sie nur
"Ich such mal Charlie, der sollte eigentlich schon längst hier sein..."

Damit ließ sie uns alleine. Peinliches Schweigen erfüllte den Raum zwischen uns.
"Ich glaube dein Freund wartet draussen auf dich" sagte Tom leise

"Jona? Er wartet nicht auf mich." murmelte ich "Er wartet auf seinen Freund"
Ich hoffte diese Botschaft war bei Tom angekommen.
Er runzelte die Stirn "Ihr seid nicht...?"

"Jona ist ein Freund aus der Uni. Wir lernen zusammen." erklärte ich und hoffte das war deutlich genug. Ich wollte ihm zwar nicht ins Gesicht schreien ich bin Single jetzt frag mich endlich nach einem Date aber man konnte ja etwas subtil nachhelfen.

"Was macht ihr hier?" fragte ich ihn stattdessen

"Ach wir wollen nur etwas ausprobieren fürs Theater und ein bisschen Kampftraining machen für unsere nächsten Projekte..." erklärte er "Und du?"

"Modern Dance"

"Ah cool...ich wusste nicht das du tanzt"

"Gehst du heute zu Jack's Party?"

"Nein ich habe den ganzen Tag Proben...die sollten eigentlich letzten Samstag sein aber ich hab sie verschoben wegen Charlotte"

"Oh achso... Naja ich äh muss dann auch mal" sagte ich ungelenk als Zawe mit Charlie zurückkam und ich die drei Schauspieler lieber nicht weiter stören wollte.

Langsam drehte ich mich weg und ging zur Tür wobei meine Schritte immer schneller wurden.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie Tom Charlie begrüßte und Zawe ihm einen Klaps auf den Hinterkopf verpasste. Zeit darüber nachzudenken hatte ich aber nicht.

Ich stürmte raus und sah Jona an der Hauswand angelehnt stehen.
In der Erwartung er würde mir folgen stapfte ich weiter, blieb aber ein paar Meter weiter stehen und drehte mich zu ihm um als er sich kein Stück bewegte.

"Du hast ihn gesehen?" fragte er ruhig

"Tom? Ja." ich war zickig "Er dich auch."

"Also habt ihr geredet?" hakte er nach, meinen alles andere als freundlichen Tonfall ignorierend

"Ja. Ich hab ihm gesagt das du nicht nur nicht mein Freund sondern auch schwul bist" antwortete ich und langsam bekam meine Stimme eine angenehmere Farbe

"Und dann?"

"Nichts und dann!" meckerte ich "Dann kamen seine wunderhübsche Kollegin und sein nicht weniger gut aussehender Kollege zurück....und ich bin weggerannt"
Mit jedem dieser Worte wandelte sich mein Tonfall von wütend zu weinerlich "Gott Jona.... Das fühlt sich alles so falsch an"
Meine Auge füllten sich mit Tränen. Ich wollte nicht weinen. Nicht Jetzt. Nicht hier.
Enttäuscht versteckte ich mein Gesicht in meinen Händen.

Jonas Wärme umwaberte mich Sekunden später als er mich in die Arme nahm.
"Schh.... hey schau mich mal an" flüsterte er und ich löste mich von ihm und blickte widerwillig auf
"Es ist gut was du fühlst. Ihr findet euren Weg. Ihr findet euren Weg. Glaubst du mir das?"

Ich nickte und zog geräuschvoll die Nase hoch

"Gut. Dann lass uns hier weg" murmelte er, nahm meine Hand und zog mich mit sich.
Erst zehn Minuten später merkte ich, dass er mich nach Hause brachte.