- 17 Aftermath -

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"Und dann hat er mich nach Hause gefahren" schloss ich meinen Bericht ab und schaute in Jona's wissbegierige Augen.
"Und dann?" fragte er ungeduldig

"Nichts und dann, wir haben uns verabschiedet und ich bin schlafen gegangen, es war spät" log ich nüchtern.

Ganz so war es nicht abgelaufen, doch ich wollte diese letzten Momente für mich behalten, speichern, konservieren.

Wir bogen in meine Straße, Tom stoppte vor meiner Haustür, stellte den Motor aus. Ich blickte auf meine Hände.
"Danke, es war wirklich schön" sagte ich leise und blickte auf zu ihm.
"Find ich auch" murmelte er.
Keine Sekunde danach lagen unsere Lippen aufeinander. In meinem Bauch begann ein Feuerwerk zu explodieren.
Sehnsüchtig rutschte ich bis zur Kante meines Sitzes und lehnte mich weiter in den Kuss rein. Tom hatte eine Hand in meinen Haaren vergraben während er mich mit der anderen gierig zu sich zog. Halb kniend kroch ich soweit es ging hinüber und er tat es mir gleich, bis sich unsere Knie berührten und ich mein Bein langsam zwischen seine schob. Meine rechte Hand ruhte an seinem Nacken, gerade so dass ich meine Finger in seinen weichen Wellen vergraben konnte und spielerisch an ihnen zog was mir ein kleines Stöhnen von ihm schenkte. Ich grinste in den Kuss hinein, gewährte seiner Zunge einlass und fuhr mit meiner linken Hand unter seinen hinderlichen Mantel um endlich seinen kräftigen Rücken entlang tasten zu können.
Ich bildete mir ein mit ihm zu verschmelzen, spürte seinen Herzschlag, hörte das Blut in meinen Ohren rauschen während unsere Zungen tanzten.
Meine Gedanken verpufften und ich war vollkommen im Hier und Jetzt.
Wir unterbrachen den hungrigen Kontakt unserer Lippen nur um kurz nach Luft zu schnappen bevor sie wieder aufeinandertrafen, noch härter noch lustvoller.
Langsam begann Tom meinen Hals hinabzuküssen, er fand eine empfindliche Stelle kurz über meinem Schlüsselbein die mir ein tiefes Seufzen entlockte. Seine Lippen verharrten dort für einen Augenblick, liebkosten meine glühende Haut. Ich spürte seine rechte Hand an meinen Schulterblättern hinabwandern, unter mein Shirt gleiten, dann vorsichtig meine Seite hinaufstreifen. Ich erschauderte und Gänsehaut breitete sich über meinen ganzen Körper aus.
Meine geschwollenen Lippen fanden seine wieder, diesmal wilder und kraftvoller.
Es war bestimmt schon eine halbe Stunde vergangen, bis wir beide innehielten. Schweratmend legte ich meine Stirn gegen seine. Unsere Hände verharrten, bewusst dass niemand von uns es überstürzen wollte saßen wir so noch eine Weile im Auto.
Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, sog seinen Geruch in mich auf und versuchte ihn mir so einzuprägen, dass ich ihn niemals vergessen würde.

Unsere Hände verschränkten sich und Tom spielte sanft mit meinen Fingern.
"Wann sehen wir uns wieder?" flüsterte ich
"Ich flieg Sonntag nach LA" murmelte er
"Für wie lange?"
"Etwa eine Woche... Sehen wir uns Samstag zum laufen?" fragte er mich schüchtern
"Klar" sagte ich und mein Herz machte einen Hüpfer
Er hauchte einen letzten Kuss auf meine Lippen "Bis bald Millie-Louise"
Ich grinste "Bis bald, Thomas"
Ich löste mich von ihm und stieg mit wackeligen Beinen aus. Er wartete bis ich in meiner Tür mit einem letzten Winken verschwand, dann hörte ich den Motor starten.

"Oh Mann du hast echt Tom Hiddleston geküsst" himmelte Jona "Gosh du weißt gar nicht wieviele Menschen dich dafür beneiden"

Meine Wangen färbten sich rosa und ich nahm hastig einen Schluck aus meiner Tasse. Der Latte Macchiato war bedauerlicherweise schon kalt.

"Wann seht ihr euch wieder?" fragte Jona unbeirrt

"Samstag, zum joggen" erzählte ich "Aber jetzt lass uns langsam mal wieder zu wichtigerem kommen"
Meinte ich nur und begann über die letzte Vorlesung zu sprechen.

Wir verließen das kleine Cafe, dass direkt neben der Uni lag kurze Zeit später und arbeiteten noch etwas in der Bibliothek.

"Amal will wieder nach Indien" flüsterte Jona plötzlich

"WAS?" rief ich viel zu laut und erntete dafür böse Blicke der anderen Studierenden

"Seine Eltern... Sie wollen, dass er dort eine junge Frau heiratet. Die Tochter eines großen Unternehmers." sagte er und obwohl sein Tonfall sachlich blieb erkannte ich den Schmerz in seinen Augen

"Wie bitte? Wir sind im 21. Jahrhundert!"

"Jaa... Ich habe doch erzählt wie konservativ seine Familie ist. Er ist ihr einziger Sohn, sie wollen sicherstellen dass sowohl Rente als auch Enkel gesichert sind." bitter klappte er sein Notebook zu

"Denkt er ernsthaft darüber nach?" fragte ich ungläubig und Jona nickte nur. Ich seufzte und rieb tröstend seinen Arm entlang.
"Du wirst ihn schon überzeugen." sagte ich sicher

"Ich weiß nicht ob ich das überhaupt will" murmelte er und blickte beschämt auf seine Hände

Ich redete ihm weiter Mut zu, versuchte ihm zu zeigen, dass ich jede seiner Entscheidungen unterstützen würde.

"Es wird immer wieder so kommen. Ich ertrage es einfach nicht mehr... Immer werde ich verleugnet" gestand er traurig

"Du weißt, dass ich in einer ähnlichen Situation steckte... Meine Exfreundin Maja schien perfekt. Wir waren fast 2 Jahrelang in einer Beziehung ohne dass ihre Familie davon wusste. Erst dachte ich, mir wäre es egal, aber es wurde ernster. Ich habe sie geliebt, doch die ganze Heimlichtuerei hat mich letzendlich kaputt gemacht" erklärte ich zögerlich "Ihr habt den Vorteil verdammt weit weg von seiner Familie zu sein, aber letzten Endes...."

"Ich versteh schon... Ihm ist es teilweise immer noch unangenehm auf der Straße Händchen zu halten." sagte Jona "Das alles ist für mich so.... So weit weg in der Vergangenheit... Natürlich hatte ich auch solche Zeiten, aber damals war ich 16 und hatte keinen Plan von irgendwas."

"Ja, kenn ich... Du bist in dieser Sache weiter als er. Aber du musst mit Amal reden, klär das. Ganz in Ruhe" but ich Jona weil ich fürchtete, er würde vorschnell Entscheidungen treffen.

Leider musste ich danach los um Charlie zu holen.
Meine Gedanken kreisten nicht nur um Jona und Amal sondern genauso um Tom und mich.
Ich wollte etwas ernstes mit ihm, aber ich wusste, dass wir dann vor der gleichen Hürde stehen würden wie Amal. Allein die Tatsache, dass Emma nichts von Tom und mir wusste, verlieh meinem Magen ein flaues Gefühl.

Zuhause entschied ich, dass wir den Nachmittag auf dem Spielplatz verbringen sollten. Das Wetter war für Ende September sehr schön wenn auch leicht frisch und die Kinder tobten nach ihrem Mittagsschlaf im Sandkasten. Wobei Charlie stolz das Klettergerüst erklamm.

Als Emma diesen Abend nach Hause kam pochte mein Herz vor Nervosität. Ich versuchte mich normal zu Verhalten doch nach etwas Smalltalk platzte es aus mir heraus
"Emma, Tom und ich hatten ein Date"

"Was?" fragte Emma verwirrt

"Wir... Wir waren Samstag aus. Zusammen" wiederholte ich und fügte hinzu "Ich weiß nicht ob es richtig ist dir das zu sagen aber ich will nicht, dass es komisch wird zwischen uns. Auch wenn das mit Tom und mir nichts werden sollte"

"Nichts werden sollte?" hakte sie nach und ihre in Falten gelegte Stirn ließ mich böses ahnen "Das war ernst gemeint?"

"W-was?" jetzt verstand ich sie nicht mehr aber ich erkannte, dass sie ganz und gar nicht gut gelaunt war.

"Kein one night stand?" sagte sie bloß

"N-nein, nein wir haben nicht..." murmelte ich unsicher, Emma wandte sich ab.
"Ich würde doch nie-, ich bin keine-" setzte ich an doch konnte nicht aussprechen was in meinem Kopf war.

"Wir reden ein anderes Mal." sagte sie schlicht und sah mir direkt in die Augen "Lass einfach die Finger von ihm. Gute Nacht"

Ohne ein weiteres Wort ging ich hinaus, überwältigt von diesen letzten Aussagen. Was sollte das bitte?
Ich hätte meinen Mund halten sollen, es wäre bestimmt besser wenn Tom ihr das gesagt hätte, irgendwann, falls das wirklich weiter gehen sollte zwischen uns.

Diese Nacht schlief ich wenig.
Auch wenn die nächsten Tage alles wieder vollkommen normal erschien, konnte ich meinen Kopf von diesen Gedanken nicht befreien. Jedes Mal wenn ich Emma sah, hörte ich ihre Stimme wie ein Echo in meinem Kopf erschallen.

Sunflowergirl - A Lovestory - (Tom Hiddleston Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt