Kapitel 14. Hopes Sicht:

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Wie ich erfuhr fanden diese Fights etwa alle zwei Tage statt, Rennen jedoch nur einmal die Woche, dies machte mir jedoch wenig aus, denn es reichte mir aus alle paar Tage einen guten Kampf zu haben und fahren konnte ich schließlich wann auch immer ich wollte. Heute war Mittwoch und somit wieder ein neuer Fight und ich hatte vor daran Teil zu nehmen. Ich war bereits fertig und bereit los zu fahren, diesmal war der Ort jedoch ein anderer, das war Notwendig damit niemand einem auf die Schliche kam. Diesmal hatte ich einen noch weiteren Weg und fuhr fast eine Stunde zu einer abgeschiedenen Lagerhalle. Mein Outfit war sehr ähnlich wie beim letzten mal, dass war jedoch Absicht also Hauptsache schwarz und es bedeckte mein Gesicht. So konnte ich mir meine Anonymität garantieren und die war mir ungemein wichtig. In der Halle angekommen trug ich mich gleich wieder für einen Fight ein und zog mich im hinteren und abgeschiedeneren Teil der Halle zurück, was im nachhinein wohl doch nicht meine beste Idee war, denn nach kurzer Zeit kamen so komische Typen auf mich zugelaufen. Sie waren  zu dritt und ich schätzte sie etwa auf ende dreißig und eines konnte ich auch noch erkennen: sie waren bis an die Zähne bewaffnet und anscheinend nicht  auf ein nettes Gespräch mit mir aus. Sie blieben direkt vor mir zum stehen und einer von ihnen begann auch gleich zu sprechen:" bist 'ShadowQueen' ?", dies sagte er in einem so spöttischen Ton das sich eine Furche auf meiner Stirn bildete. Doch um mir weiterhin meine eigene Anonymität zu gewähren antwortete ich selbstverständlich nicht sondern nickte nur, dies allerdings sehr unentschlossen. "Dein letzter Fight, einpaar sehr wichtige Leute haben eine große Menge Geld auf Cody gesetzt und anschließend alles verloren. Du kannst dir sicher vorstellen das diese Leute daher sehr verärgert sind. Wir sind jetzt hier um ein wenig, naja,  Schadensbegrenzung zu betreiben wenn du verstehst was ich meine.", und das war der Moment als mir auch der Schlagring an seiner Hand auffiel. Diese führte er noch demonstrativ an sein Gesicht und strich sich noch seine Haare nach hinten. Mir war selbstverständlich klar das, dass hier in einem Blutbad von mir enden würde. Sie würden mich zwar nicht umbringen, doch weit entfernt davon würde ich sowieso nicht sein. Jeder Widerstand würde wahrscheinlich darin enden das einer von ihnen seine Pistole zog und meinem Leben doch ein Ende setzte. Somit versuchte ich einfach langsam und unauffällig rückwärts zu verschwinden. Doch das konnte ich mir wohl auch abschminken, ich stieß gegen etwas oder wohl eher jemanden. Angespannt und total verängstigt drehte ich mich um. "Was ist denn hier los?!", ihr werdet es nicht glauben aber es war   Mr. Cody höchst selbst. "Wir weisen Sie zurecht, die Freunde deines Bruders haben dank ihr eine Menge Geld verloren und das müssen wir jetzt wieder wett machen.", "Ihr wollt also jemanden verprügeln weil er besser war als ich und irgendwer euch gesagt hat das ihr es tun sollt?", diese Frage dessen Antwort jedoch mehr als offensichtlich war kam wie nicht anders zu erwarten von Cody. "Ja, das ist so ziemlich das was wir vorhaben", der Typ schien etwas irritiert, verständlich meiner Meinung nach. Ich verstand seine Logik genauso wenig wie diese drei Deppen vermutlich auch. "Verpisst euch oder es setzt was, ich klär das mit euren Bossen", sein Ton war sehr aggressiv und duldete keinen Widerspruch. "Aber-", "Ich sagte : verpisst euch", nun schien er echt angepisst. Daraufhin machten sich die drei auch endlich aus dem Staub. Ich war überaus erleichtert und auch sehr dankbar, wer weiß wie das alles hätte enden können falls er mich nicht da raus geholt hätte? Genau. Keiner und ich wollte mir nicht nochmal ausmahlen müssen wie das ganze eben hätte enden können. Ich war um ehrlich zu sein sogar kurz davor gewesen mir in die Hose zu machen. Ich weiß; das ganze hörte sich nicht nach mir an, doch ich hatte gerade echt Angst um mein Leben und bin auch nur ein Mensch. Mir war auch völlig egal ob jemand das bemerkt hatte. Also drehte ich mich um und tat etwas unüberlegtes. Ich dankte ihm, ich sprach und zwar einen ganzen Satz und bevor ich meinen Fehler überhaupt bemerkt hatte sah ich schon wie sich seine Augen weiteten. Er hat meine Stimme zu hundert Prozent erkannt und ich hörte auch bereits wie die Rädchen in seinem Kopf begannen zu rattern. Kaum hatte ich meinen Fehler erkannt weiteten sich auch meine Augen und ich verschwand in der Menge. Ich wurde eben sowieso für meinen Fight in den Ring gerufen. 



Auch wenn ich das kämpfen heute nicht richtig genießen konnte weil ich mit meinen Gedanken noch bei der Frage steckte ob er mich erkannt hatte oder nicht hatte ich den Kampf dennoch gewonnen. Durch meine Unachtsamkeit hatte ich jedoch ein bisschen was abbekommen, ich hatte nun einen mit Blutergüssen übersäten Arm und konnte mich glücklich schätzen das ich nichts im Gesicht abbekommen hatte. Das hätte man nämlich gesehen und es hätte Fragen aufgeworfen, die ich niemandem hätte beantworten können. Naja ein klein wenig hatte ich doch ins Gesicht bekommen, eine kaum erkennbare Schramme, wirklich harmlos und unauffällig. Ich machte mir jedoch auch Gedanken darüber wie das heute alles gelaufen war. Der Abend war schrecklich und angst einflößend verlaufen und doch machte mir eins besonders zu schaffen: 

Die Tatsache das mir heute erst richtig klar wurde wie sehr ich mich selbst verbiegen musste um wie von mir gewünscht einfach nur ein möglichst normales Leben als sechzehn jährige zu führen. Deshalb bin ich nach Miami gekommen und doch lebte ich eine einzige Lüge. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Es war ein scheiß Gefühl, zu wissen das die einzige Möglichkeit akzeptiert zu werden die war sich zu verstellen. Ich musste aufpassen niemanden zu nah an mich ran zu lassen und doch eine gewisse Nähe zulassen, ich wollte nicht wieder enden wie damals in New York. Ohne Freunde zu leben die hinter einem standen und einen voll und ganz unterstützen war  echt schwer. Schwer, ja das beschrieb mein bisheriges Leben sehr gut. Aber ich denke das war und ist bis heute noch ein großes Problem unserer jetzigen Gesellschaft. Du musst dich anpassen und verstellen um ins System gehören zu dürfen, tust du es nicht wirst du verstoßen und ausgeschlossen. Man steckt dich in die nächst beste  Schublade aus der du nicht mehr raus kommen kannst. Du musst nur die kleinste Anormalität aufweisen und kannst dich schon von einem gesunden und sozial verknüpften Umfeld verabschieden. Du hast keine Freunde, wirst wahrscheinlich auch noch gemobbt und du musst aufhören deine Persönlichkeit aus zu leben und das zerstört  wie ein  Dominoeffekt dein Leben. Du hast kein lebenswertes Leben und weißt nicht wie du damit umgehen sollst. Es zerstört dich und es zerfrisst dich. Man trampelt auf dir herum, zwingt dich alles 'falsche' an dir zu verändern um dir anschließend wieder zu sagen das du dich für niemanden verändern darfst. Da du sein musst wer du bist, aber im Endeffekt nicht in der Anwesenheit von Menschen. Das bedeutet das wir Teenager es schwerer haben als manche Erwachsene einsehen wollen. Die Gesellschaftlichen Regeln die alles was wir taten in ein schlechtes Licht rückten waren Schuld daran das wir kein unbeschwertes und einfaches Leben führen konnten.  Diese Erkenntnis frustrierte mich ungemein. Ich wurde Gestern nach dem Zwischenfall in der Cafeteria auch in ein Schublade geschoben, dass hatte Dean mir nur allzu gut vor Augen geführt. Laut ihm war ich jetzt ein Schutzschild für die gesamte Gruppe, nach Gestern würde niemand es auch nur wagen mir zu nahe zu kommen oder geschweige denn meine Missgunst auf sich ziehen. Ich war in ihren Augen eine Schlägerin die ihnen die Probleme vom Hals hielt. Um ehrlich zu seien wollte ich nicht in diese Schublade und doch war ich da nun drin. Meine Zerstörung nahte und es war nur eine Frage der Zeit bis ich diesen ganzen Druck nicht mehr ertrug und einfach kaputt ging,  meinem Abgrund doch wieder näher kam als gedacht.


Hello meine Freunde der Sonne, ich hoffe es geht euch allen gut und ihr seid Gesund. Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen, lasst gerne ein Feedback da.

1335 Wörter.

Eure Sara<3

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt