Kapitel 27. Zanes Sicht:

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Schluchzend schlug ich immer wieder und wieder auf die Wand ein. Konnte es nicht fassen, wollte es nicht fassen, meine Eltern waren tot und es war vermutlich meine Schuld. Es war meine verdammte Schuld, weil ich anstatt bei ihnen zu bleiben und sie zu beschützen einfach weg gelaufen bin, wie ein verdammtes Weichei hatte ich mich einfach verpisst und nun waren sie tot. Das Hope hier auftauchte war kein Zufall, ich hätte es wissen müssen, ich hätte sie beschützen müssen aber ich war zu sehr geblendet. Geblendet von meiner kleinen, schwachen Barrikade, von der ich mir einredete sie würde genügen. Ich bildete mir ein, dass sie,Sie schützen könnte und machte mir keine Gedanken. Ich machte mir keine Gedanken, wobei das doch das einzige hätte sein dürfen über das ich nachdachte. Ich hatte es noch nicht einmal mitbekommen, ich hatte nicht mitbekommen das meine Eltern gestorben waren, dass man sie umgebracht hatte. Dabei war es doch eine Nachricht an mich, ein Zeichen und doch hatte sie mich nicht erreicht, ich war verdammte Scheiße nochmal am Arsch. Diese Typen beherrschen mich, mein Leben und meine Familie schon zu lange. Sie fanden immer wider einen Weg um mir zu beweisen, dass sie mir überlegen waren, aber ich wollte es nicht erkennen. War zu blind um etwas zu erkennen. Was sollte ich jetzt tun? Ich habe ihnen alles genommen, habe meinen Geschwister das Leben zerstört und das nur aufgrund von blinder Arroganz. Ich war ein schlechter Mensch, ein sehr schlechter Mensch und trotzdem hatte ich noch das Privileg leben zu dürfen, leben zu können. Andere Meschen musste meinetwegen ihr Leben lassen, Meschen die mir etwas bedeuteten, die ich liebte, alle starben sie meinetwegen. Frustriert schluchzte ich laut auf und schlug mir meine Hand auf den Mund. Ich schrie ununterbrochen, aber es machte nichts besser. Es half kein einziges bisschen, der Druck in meinem Inneren wurde immer mehr und mehr und ich konnte mich nicht kontrollieren. Meine Fingerknöchel waren aufgeplatzt und bluteten unaufhörlich, doch es interessierte mich nicht. Ich verdiente es und noch vieles mehr. Ich verdiente so viel schlimmeres, und nun konnte ich es nicht länger hinaus schieben. Ich musste es meinen Geschwistern erzählen, ihnen alles beichten, sie verdienten die Wahrheit und mir war klar, dass sie mich danach hassen würden. Ich wollte das auf keinen Fall riskieren, doch ich musste, ich hatte keine andere Wahl, irgendwann musste ich es ihnen sowieso erzählen.


Ich holte tief Luft, konnte den unaufhörlichen Tränenfluss doch auch so nicht stoppen. Ich stand vor Codys Zimmertür, hinter welcher sich meine Geschwister befanden. Heftig zuckte ich zusammen, Hopes hysterisches Geschrei hatte ich zwar bereits vorher wahrgenommen, doch nun hörte ich es krachen und Glas zerspringen. Eilig riss ich Tür auf und sah meine Schwester mit einer Schranktür auf Cody einschlagen, sie schien völlig außer sich, als befände sie sich in einer anderen Welt. Im gesamten Zimmer lagen einzelne, zerstörte Dinge verstreut und es war ein einziges Chaos. "WAS WOLLT IHR?? WAS SOLL DAS?! FASS MICH NICHT AN", brüllte Hope mit Tränenüberströmten Gesicht und dieser Anblick brach mir mein Herz. Adam hatte ihr die Schranktür entrissen und Aiden hatte sie von hinten gepackt während Cody vergeblichst versuchte sie zu beruhigen. Das Gebrülle meiner Geschwister wurde immer lauter und ich schrie aggressiv auf. "HALTET EURE FRESSEN", urplötzlich war es ruhig und keiner regte sich mehr. Meine Geschwister sahen mich schockiert an und langsam keimten wieder die Schuldgefühle in mir auf, es war alles meine Schuld. Das ganze hier, es war einzig und allein meine Schuld. "Z-zane?", hauchte Hope ungläubig und ihr Tränenfluss verstärkte sich nur noch mehr. "Was- was hat das alles zu bedeuten? Ihr solltet doch alle tot sein, ihr solltet nicht hier sein. Was soll die Scheiße!? Wisst ihr eigentlich was ihr mir, Mom und Dad mit eurem verschwinden alles angetan habt? Könnt ihr das?! schluchzte sie immer weiter und nun war es an der Zeit endlich mit der Wahrheit aus zu packen. "Ich kann alles erklären, bitte beruhigt euch alle und dann können wir darüber reden", ich blinzelte einige Male, da mir dieses Szenario so absurd vorkam, doch langsam entwirrte sich alles wieder und jeder fand einen Platz zum sitzen, ich setzte mich etwa in die Mitte des Raumes auf einen Sessel. "Also, Hope, bitte denk nicht wir hätten euch einfach zurück gelassen und sind ohne triftigen Grund verschwunden, denn dem war nicht so. Ich- also... ich weiß nicht genau wie ich es am besten sagen soll, aber ich war damals sehr tief in der Drogenszene drin. Ich war Mitglied einer Gang, der Dark Devils. Somit hatte ich nicht nur etwas mit Drogen zu tun, sondern auch mit Waffenhandel, illegalen Fights, Rennen usw.. Doch ich war hauptsächlich Dealer, als ich dann mit 21 Jahren beschlossen hatte, dass ich damit aufhören wollte, hat man mich nicht lassen wollen. Bist du einmal drin, kommst du nur sehr schwer wieder raus und dann auch nie unbeschadet. Ich war gezwungen mit den Jungs zu verschwinden, damit sie weder euch noch ihnen etwas antaten, doch wie es aussieht bin ich auch daran kläglich gescheitert", tief atmete ich durch, versuchte das beben in meiner Stimme irgendwie zu verstecken, doch scheiterte. "Und was hatten die Jungs damit zu tun? Du willst mir doch nicht ernsthaft verkaufen das sie mit ihren 11 und 12 Jahren auch darin verstrickt waren", herrschte Hope mich wütend an. "Doch, na ja, nicht ganz. Man hat sie mit mir auf der Straße gesehen und sie somit als eine meiner Schwächen assoziiert, euch kannte keiner. Daher ging ich davon aus, dass euch nichts passieren würde, doch dem war wohl nicht so. Wir sind hier her gezogen und durch ein paar Kontakte und gefälschte Papiere, wurde ich dann zum Vormund der Jungs. Ich gründete mit den Jungs, nach einiger Zeit eine eigene Gang namens Black Hope. Ich hoffte, dass wenn ich mir mein eigenes Imperium aufbaute, man mich in Ruhe ließ und euch nicht entdeckte. Ich hoffte euch so zu schützen und verlor dennoch die besten zwei Menschen in meinem Leben an sie, e-", "Bullshit. Mom und Dad sind bei einem Autounfall gestorben und nicht weil irgendwelche Mafia-typen sie abgeknallt haben", stürzte es aus ihr hinaus. "Das habe ich nie behauptet, trotzdem. Was war das für ein Autounfall, Hope? Ist das Auto auf unerklärliche Weise explodiert, war es Fahrerflucht oder waren die Bremsen kaputt?", ich sah wie sie nach Luft schnappte und sich ihre Augen weiteten, ich konnte sehen wie sich einzelne Puzzle Teile in ihrem Kopf zusammenfanden und anschließend ein klares Bild vor ihren Augen entstand. "Sie wurden ermordet?!", hauchte sie ungläubig. Daraufhin nickte ich nur abwesend, ich musste mich unbedingt darum kümmern, doch erstmal musste ich das hier entstandene Chaos irgendwie bewältigen. "Wie- wieso habt ihr euch die letzten Jahre nicht gemeldet? Bescheid gegeben das ihr am Leben seid oder irgendwas anderes? Ihr hättet uns,- mir so vieles erleichtert, mich vor so vielem bewahrt. Ihr verdammten Arschlöcher, wie konntet ihr mir das antun??", schluchzte Hope heiser und ihr Anblick brach mir mein Herz und ich musste den Blick abwenden. "Jetzt kommt schon her ihr Evolutionsbremsen oder muss ich etwa ein Schild mit der Beschriftung 'bitte umarmen' aufstellen?", immer noch weinend streckte sie ihre Arme aus und es entstand ein riesiges Gruppenkuscheln.


Hallooo, ich werde versuchen etwas öfter zu updaten, kann aber nichts versprechen. Hoffe allen gehts gut und euch hat das Kapitel gefallen. Über Votes und Feedback in den Kommis würde ich mich sehr freuen^-^

1200 Wörter.
Sara<3

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt