Kapitel 28. Hopes Sicht:

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"Hope? Hope, was soll das verdammt!? Ich hab schon wieder eine Nachricht von der Schule erhalten, dass du nicht das warst. Wenn das nicht bald aufhört, dann schwör- huch, wer seid ihr denn? Hope, ich wusste gar nicht das du so... alte Bekanntschaften hast", dabei schaute Shelby Zane ziemlich misstrauisch an und verzog ihr Gesicht. Anscheinend gefiel ihr der Gedanke, dass ich mit Älteren rum hing gar nicht, darauf hin konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen und ich versuchte es irgendwie mit meiner Faust zu Kaschieren, was dann doch nicht wirklich was brachte aber da ergriff Zane auch schon das Wort. "Hallo.. Tante Shelby, na wie geht's dir so?", nervös kratzte er sich am Nacken und Shelby riss überrascht ihre Augen auf.  " Wann sind wir denn bei du angelangt? Und ihre Tante bin ich auch nicht, Miss Parker wenn's genehm ist!", empört schnaubte meine Tante und ich prustete los. Doch dann runzelte ich die Stirn " Shelby könntest du mich vor meinen Freunden und Bekannten mit Rose ansprechen? Es kommt echt komisch wenn du mich auf einmal Hope nennst wenn mich alle Welt nur als Rosalie kennt ..". Nun war es meine Tante die ihre Stirn runzelte, verwirrt blickte sie die Jungs an und und dann wieder mich. Sie zog auffordernd eine Augenbraue hoch, doch schnell ergriff Zane wieder das Wort. "Keine Angst Shelby, wir sprechen unsere Schwester auch lieber mit ihrem richtigen Namen an. Passt auch besser zu ihr, wenn du mich fragst". "ZANE!?", keine Sekunde später war sie auch schon auf den Riesen zugestürmt und nahm ihn fest in ihre Arme. Kurz darauf löste sie sich aber gleich wieder von ihm und drehte sich mit großen Augen zu den Zwillingen "Um Gottes Willen, wann seid ihr denn so schnell gewachsen?", bewundernd tätschelte sie Aiden und Adam im Gesicht rum,nur um sie wenige Sekunden später zu erdrücken. Ich konnte sogar leise erstickte Geräusche aus ihrer Richtung ausmachen was meinen Lachkrampf nur verstärkte. Plötzlich schnappte sie nach Luft ,wirbelte umher und sorgte dafür das Cody fast den Boden mit seinem Gesicht begrüßen durfte. "Komm runter Shelby, am Ende sterben sie noch an Luftmangel", lachte ich sie aus. "Huch! Wieso seid ihr es denn nicht? Ihr seid doch tot. Wie könnt ihr hier sein? Am- am Leben!?", nun strömten ihr perplexe Tränen die Wangen hinunter und sie blickte die Jungs aufgelöst an, die aber nur betreten zu Boden schauten. "Können wir das vielleicht drinnen besprechen?", fragte ich, da es doch sehr komisch war, dieses Gespräch mitten im Flur zu führen. Shelby nickte und wir anderen folgten ihr rasch ins Wohnzimmer, wo wir alle Platz nahmen. Ich wollte dieses Gespräch kein zweites Mal führen, doch meine Tante hatte auch jedes Recht zu wissen was hier vor sich ging. Die gesamten Informationen die ich im Laufe des Tages erhalten hatte, hatten mich noch nicht wirklich erreicht. Doch im Augenblick war ich einfach froh meine Brüder wieder bei mir zu haben. Auch das erschien mir sehr surreal, doch es war so. Davon war ich fest überzeugt, das hier war kein Traum, niemals könnte ich so etwas träumen. Ich hatte die meiste Zeit sowieso nur Albträume, also eigentlich wusste ich nicht ob das vielleicht doch mit einem Albtraum gleich zu stellen war. Ich hatte erfahren das meine Eltern höchst wahrscheinlich ermordet wurden.

Schnell fokussierte ich mich auf das nun entstehende Gespräch, meine Tante blickte meine Brüder erwartend an und die Tränen rannten ihr immer noch über die Wangen. Dieses Szenario erschien ihr wohl genau so surreal wie mir. Verständlich, ich wusste zwar noch nicht ganz genau was ich hiervon halten sollte doch beließ es erstmal dabei. "Ich hab mir die Jungs damals geschnappt und bin mit ihnen weg gelaufen", Zane schaute unsere Tante nicht an, sondern blickte schuldbewusst an ihr vorbei. "Wieso?", war das einzige das ihren Mund verließ. "Ich- ich wollte mir was eigenes aufbauen und i-ich konnte die Jungs nicht einfach zurück lassen. Es ging nicht und deshalb hab ich sie mit genommen", log Zane und ich musste sagen das diese Ausrede mehr als unglaubwürdig war, doch wahrscheinlich konnte er nicht riskieren das sie die Wahrheit erfuhr. Der Blick meiner Tante verhärtete sich, "Du bist ein Egoist Zane. Weißt du eigentlich was du uns damit angetan hast? Was du deinen Eltern angetan hast? Wie du das Leben deiner Schwester zerstört hast? Nein, du hast des zertrümmert, zerfetzt und so sehr misshandelt bis nur noch das übrig geblieben ist", wütend zeigte meine Tante auf mich und automatisch durchfuhr mich ein Stich. Es tat weh, es tat weh weil es stimmte, doch hören wollte ich es dennoch nicht. Ich spürte die Blicke aller Anwesenden auf mir und wand meinen Blick zur Wand. "Wie Alt warst du damals Zane? Einundzwanzig? Zweiundzwanzig? Auf jeden Fall alt genug Zane. Alt genug um zu wissen wie verdammt unverantwortlich das war. Verdammt nochmal, wie konntest du das verantworten Zane, drei kleinen Jungs einfach die Liebe und Wärme und vor allen dingen den Schutz ihrer Eltern weg zu nehmen. Wer gab dir dieses Recht Zane? Sag es mir, na los. Ich will es wissen. Und hat es dir wenigstens was gebracht? Konntest du dir 'etwas aufbauen'? Sag mir Zane hat es sich gelohnt? Hat es sich gelohnt dieser Familie so viel Elend zu zufügen?", aufgebracht schrie meine Tante ihn an. Zurecht, denn hätte er sich damals aus dieser Scheiße raus gehalten wäre alles anders gelaufen, dann wäre alles besser. Doch er hatte es kaputt gemacht. Das Recht ihn zu verurteilen hatte ich dennoch nicht. Ich war kein Stück besser als er, dieser Tatsache war ich mir sehr bewusst. Trotzdem hatte ich es nicht soweit getrieben wie er, wobei doch das hatte ich. Ich verdrängte das nur sehr gerne, ich wollte nicht daran denken müssen, dass mir so viel schlimmes passiert war. Das es sogar so weit kommen musste, dass man mich aus Rache vergewaltigte. Tränen verschleierten meine Sicht, sonst brach ich diesen Gedanken immer ab, ließ ihn nicht zu, verdrängte ihn. Doch jetzt gerade schien es unmöglich, feste kiff ich meine Augen zusammen, versuchte die Bilder aus meinem Kopf verschwinden zu lassen. Versuchte ihre Worte aus meinem Kopf zu drängen, doch ich scheiterte. Langsam nahmen ihre Worte an Lautstärke zu, ihre Gesichter nahmen Gestalt an und im nächsten Moment war ich wieder elf Jahre alt. Ich war wieder Jung, alleine und befand mich in diesem schäbigen Park. Ich wurde von allen Seiten gepackt und fest gehalten. Ich wurde angefasst, ich weinte, schrie, versuchte mich zu wären und doch behielt er sein Grinsen immer bei. Dieses Grinsen, welches ich nun so klar vor Augen sah, welches mich in jeder Nacht verfolgte und mir den Schlaf raubte. Langsam gerieten meine Gedanken außer Kontrolle und Panik überflutete mich und meine Atmung stocken, ich spürte die Schweißtropfen an meiner Stirn hinunter laufen und sah nur noch diese Jungen vor meinen Augen, alles andere geriet in den Hintergrund. Plötzlich wurde ich mit Wucht ins hier und Jetzt befördert, panisch starrte ich Aiden in die Augen. 

Halölee, alles klar? Ich hoffe ihr seid Gesund und euch hat das Kapitel gefallen, über Votes und eurer Meinung in den Kommentaren würde ich mich sehr freuen^-^

1161 Wörter.

Saraa<3

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt