Kapitel 43. Hopes Sicht:

2.5K 77 10
                                    

Zufrieden saß ich auf meinem Bett und schaute einfach nur die Wand an, tat sonst nichts. Ich konnte zwar nicht behaupten das ich glücklich war, doch zufrieden auf jeden Fall. Da gab es einen Unterschied, ich war nicht oft glücklich, eigentlich nie. Aber Momente in denen ich zufrieden, erleichtert, froh, oder ausnahmsweise mal nicht niedergeschlagen war, waren okay. Sie waren in Ordnung, dann ging es mir besser, nicht gut aber auch nicht schlecht. Ich strebte nach vielem im Leben, nach einer sicheren und stabilen Zukunft, Sicherheit im Beruf und Leben. Doch mein größtes erstreben im Leben war glücklich sein, denn das war am schwersten zu erreichen, es ist mein Ziel und meine Messlatte. Da endet sie, dann bin ich endgültig bereit zu gehen, dann bin ich zufrieden, dann bin ich glücklich. Aber wie erreicht man das? Wie erreicht man endgültige und unendliche Glückseligkeit? Das war eine Elementare Frage, eine endgültige Frage und ich bin bis heute noch davon überzeugt das niemand diese Antwort wusste und das es unmöglich war glücklich zu sein. Ich werde niemals bereit sein zu gehen, denn ich werde niemals wirklich dauerhaft glücklich sein können. Doch das hinderte mich nicht daran mir den Tod zu wünschen. Mir zu wünschen nicht mehr hier zu sein, mir zu wünschen nie Geboren zu sein. Ich wollte wirklich sterben, so sehr wie ich mir das wünschte, konnte sich niemand vorstellen, doch ich war nicht bereit mich um zu bringen. Das Leben hält noch genug für mich bereit, es gab einen Grund wieso ich hier war und selbst wenn nicht, dann suche ich mir eben einen. Denn es wird immer einen Grund für mich geben zu leben und da zu sein. Keine Seele muss mehr tragen als sie kann, und ich wusste das. Aber wenn man mir vor meiner Geburt gesagt hätte wie mein Leben laufen würde und mich dann vor die Wahl gestellt hätte, dieses Leben zu leben oder nicht hätte ich abgelehnt. Ich hätte nein gesagt und mich wieder ins nichts verpisst. Denn egal wie viel Gutes es in meinem Leben gab, umso mehr schlechtes gab es, dass ich nicht erleben wollte. Das ich nicht ertragen wollte. Geburtstage waren für mich nichts schönes, dann musste ich mir immer wieder bewusst werden, das ich ein weiteres Jahr ertragen musste, das mir ein weiteres Jahr bevor stand, in dem ich ein schlechter Mensch sein konnte, in dem ich Fehler machen konnte, in dem ich leiden musste. Ein Jahr mehr in dem ich mir wünschte nicht mehr da zu sein. Aber es war nicht immer alles schlecht, es gab auch gute Dinge im Leben, es gab auch schöne Dinge. In meinem vielleicht weniger, doch es gab sie. Es war gut, dass ich jetzt bei meiner Tante war, es war gut, dass ich jetzt Freunde hatte und es war gut das ich meine Brüder getroffen hatte. Ich war zwar nicht gut auf sie zu sprechen, doch es half mir dennoch enorm. Jetzt musste ich nicht mehr über ihren vermeintlichen Tod trauern und konnte mich auf die wesentlichen Dinge in meinem Leben konzentrieren, auf die realen Dinge. Die Dinge die Tatsächlich existierten und um die ich mich kümmern musste, wie zum bespiel eine gute Freundin zu sein. Ich habe in den letzten Tagen gelernt, wie viel zu einer wirklichen Freundschaften tatsächlich gehörte und das man sich darum kümmern musste das sie nicht zerbrach. Und ich wollte auf keinen Fall das sie zerbrach, ich wollte sie schützen und halten. Diesen Leuten schuldete ich mein Leben, wenn sie nicht echt waren, wer dann? Genau, niemand.
Ich ließ mich zurück in mein Bett fallen und schaute auf die Uhr, es war bereits drei Uhr Morgens, sollten sie Shelbys Wagen in den nächsten drei Stunden nicht bringen waren sie dran. Egal ob ich mich nun wieder mit Cody vertragen hatte oder nicht, er bekam genau so viel Ärger wie die anderen. Ich hatte mir zum aller ersten Mal Shelbys Wagen geliehen und ihn Ihretwegen sofort zerstört, diesen Stress wollte ich allerdings sehr gerne vermeiden. Und egal welche Strafe mir bevor stand, die Jungs würden es mit dreifacher Kraft zurück bekommen.
Plötzlich vibrierte mein Handy und ich warf einen irritierten Blick darauf, wer schreib mir bitte um diese Uhrzeit noch eine Nachricht. Doch noch nichtmal nachdem ich einen Blick darauf geworfen hatte war ich schlauer, es war eine Fremde Nummer und ich öffnete rasch den Chat. Was dort stand ließ mir das Blut in den Adern gefrieren, was ich jetzt aber mit Sicherheit wusste war das Nathaniel definitiv am Leben war. Und er wollte nicht nur mich Tod sehen, Shirin, Lia, Dean, Layla und Zack auch. Was meine Brüder an ging, stand in dieser Nachricht nichts. Doch das war von Anfang an schon klar gewesen, schnell machte ich einen Screenshot und sendete diesen in unserem Gruppenchat, nun mussten wir überlegen wie wir unser Überleben gewährleisten konnten. Denn das war ganz klar gefährdet und wir mussten jetzt eine Lösung finden, denn wenn nicht waren wir definitiv am Arsch. Unsere Familien waren jetzt auch gefährdet und sie hatten höchste Priorität, meiner Tante durfte unter keinen Umständen etwas zu stoßen. Das würde mich auf ewig verfolgen und Nathaniel könnte sich von allem verabschieden das er je besessen hat. Es war ganz klar, dass wir nicht jeden einzelnen Überwachen konnten und niemanden rund um die Uhr beschützen konnten. Daher musste eine andere Lösung her, die naheliegendste war ihn einfach um zu bringen.. Aber ich wollte definitiv keinen Mord mit meinem Gewissen vereinbaren müssen, also durfte Zane das übernehmen und mit durfte meinte ich musste. Wenn nichts mehr half konnten wir auch noch an seine Familie anknüpfen, sie hatten zwar keinen Kontakt, waren Nathaniel jedoch trotzdem noch wichtig. Somit wusste ich auch  wo meine erste Anlaufstelle war, wir schnappten uns die Schwester, holten Nathaniel somit zu uns unter dem Vorwand diesen Krieg damit zu beenden und dann würde Zane ihn einfach abknallen. Das war doch perfekt so und ich war mir auch sicher das, dass klappen konnte. Ich tippte rasch auf meiner Tastatur herum und teilte den anderen somit meine Idee mit, von ihnen hatte bisher allerdings noch keiner geantwortet. Ich konnte um vier Uhr Morgens jedoch nichts anderes erwarten, doch das hatte jetzt Priorität. So machte ich mich daran, sie alle nacheinander wach zu klingeln. Ich würde einfach so lange anrufen bis sie ran gingen auch wenn ich mir das bei Shirin etwas problematisch vorstellte. Sie konnte schlafen wie ein Stein, daher entschloss ich mich dazu sie als letzte zu wecken.

Hallöllee, was geht was geht? Ich hoffe ihr seid gesund und euch hat das Kapitel gefallen. Ich bin zwar etwas unschlüssig, aber ihr könnt mir ja gerne in den Kommentaren mitteilen was ihr davon haltet. Über Votes und Komments würd ich mich sehr freuen^-^

1077 Wörter.
Saraa<3

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt