"Was willst du schon wieder?", fragte ich ihn forsch. Es störte mich, dass er mich von dem kleinen Jungen weg gezerrt hatte. Ich meine, wer versicherte mir, dass sich die Beiden auch wirklich um ihn kümmerten? "Und woher weiß ich überhaupt, dass sich deine Brüder auch gut um ihn kümmern werden?". Er schaute mich noch immer mit dunkler und undurchdringlicher Miene an, so wie er es bereits die ganze Zeit tat. "Keine Angst, die können das. Nun zum wesentlichen: Wem gehört dieses Buch?", mit jedem Wort welches seinen Mund verließ, sank seine Stimme um eine Oktave, was mich nervös schlucken ließ. Verdammt, wieso wurde ich denn jetzt nervös? Er war ganz sicher nicht der erste Mafia Boss der mir sich ,mit mir anlegte und ich kannte ihn auch gut genug um zu wissen, dass er nicht wirklich gefährlich war. Einflussreich ja, aber gefährlich ganz sicher nicht. "Ich wüsste nicht was dich das angehen sollte, und jetzt gib es mir bitte wieder", ich versuchte es zu schnappen, doch er zog es augenblicklich zurück und schaute mich aus feurigen Augen an. "Verdammt nochmal Rosalie, ich mach hier keinen Scheiß, du sagst mir jetzt wem das gehört", fauchte er nun. Stark zog ich die Luft ein, dieses kleine Buch war mehr als nur persönlich. Darin befanden sich Zeichnungen und Bilder von mir und meiner Familie die über die letzten 16 Jahre entstanden sind. Somit war es für mich auch sehr wichtig, darin sammelte sich alles, das mir von meiner verstorbenen Familie geblieben war. Wie konnte ich es bloß bei ihm lassen? Ich war einfach zu sehr durch den Wind um etwas zu bemerk- "AAH, lass mich los du Bastard!", schrie ich ihn an. Er hatte mich einfach am Handgelenk gepackt und zerquetschte es nun. "Ich frag dich das nur noch ein einziges Mal. Wem gehört dieses verdammte Buch?", die autoritäre Stimme ließ mich erschaudern, und plötzlich gab etwas in mir nach und ich antwortete ihm. "Einer Freundin von mir, mehr werde ich dazu nicht sagen", presste ich hervor, doch er macht keine Anstalten mich los zu lassen, weshalb ich ihm meinen Arm entreißen musste. Vernichtend starrte ich ihn an, "Was für eine Freundin? Und woher hast du es?", langsam irritierte es mich ehrlich. Wieso zur Hölle interessierte ihn das? "Das geht dich einen verdammten Scheiß an", tönte es wieder von mir und es schien als hätte man einen Schalter in seinem Inneren umgelegt denn er fing plötzlich an unkontrolliert zu brüllen und machte Andeutungen auf mich los zu gehen. Ich wich instinktiv einige Schritte nach hinten und ging in eine Angriffsposition über. Diesen Jungen sollte man wohl lieber nicht unterschätzen. Er trat auf mich zu und griff mir in die Haare, um an ihnen zu reißen, was ich allerdings zu verhindern wusste. Er lag nach wenigen Sekunden bereits am Boden und blickte mich aus lodernden Augen an. Als seine Trainerin musste ich sagen, dass dieser Angriff viel zu impulsiv entstanden ist und allgemein auch total kindisch war. Doch als ich, war ich einfach total wütend und wollte mich auf ihn stürzen, wobei er mir wieder zuvor kam, doch bevor irgendetwas passieren konnte, wurde er nach hinten gerissen. Die Zwillinge hatten ihn gepackt und zu sich gezogen. "Hey, mann komm runter. Was ist los?", begann der eine zu sprechen und Augenblicklich überkam mich wieder das Gefühl ihn zu kennen, doch dies verdrängte ich rasch wieder in die hinterste Ecke meines Gehirns. "Euer Bruder ist völlig übergeschnappt, dass ist passiert. Der hat doch nicht mehr alle Tassen ich Schrank", anklagend warf ich meine Arme in die Luft und schaute böse drein. "Die weiß irgendwas über Hope. Die weiß was über meine kleine Schwester und will nicht mit der Sprache raus rücken", sein Gebrüll rückte immer weiter in den Hintergrund und es fühlte sich an als würde man mir den Boden unter den Füßen weg reißen. Ich fühlte mich wie in Trance und meine Atmung erschwerte sich. Ich spürte wie sich mein Brustkorb mehrmals schmerzhaft zusammenzog und sich alles zu drehen begann. Vor mir standen meine Brüder, meine Brüder von denen ich über sechs Jahre lang geglaubt hatte, dass sie tot waren. Sie standen vor mir und ich hatte mit dem jüngsten von ihnen die letzten Wochen verbracht ohne es zu merken. Diese Nachricht erreichte mich erst sehr spät und es fühlte sich an, als stände ich unter Strom. Ungläubig blinzelte ich einige Male und zog schwer atmend die Luft ein. Das war nicht möglich.Es konnte einfach nicht sein. "Wie?", war das einzige das mir hauchzart über die Lippen kam, ich hatte bereits die Befürchtung, dass sie es nicht hörten, doch das alle drei mir nun ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenkten bewies mir das Gegenteil. "Ihr seid Tot. Ihr alle vier, die Polizei hat euch für tot erklärt. Ich war auf eurer Beerdigung", kam es mir brüchig über die Lippen. Meine Tränen konnte ich nur schwer zurück halten. "Tod??", tönten die drei wie aus einem Munde. "Wieso denn tot?", verständnislos starrte Adam mich an und nun erkannte ich es. Im Grunde hatten sie sich kaum verändert, aber irgendwie sahen sie doch komplett anders aus. Daher kam auch dieses Gefühl, als ob ich sie kennen würde. "Und was hast du dort zu suchen gehabt?", löcherte Aiden weiter. "Ihr habt über sechs Jahre lang, kein Lebenszeichen von euch gegeben, was habt ihr bitte erwartet?", Wut mischte sich nun auch unter mein Gefühlschaos und gab mir den Rest. "Sie ist mit Hope befreundet, was aber noch nichts erklärt", integrierte sich nun auch Cody in unsere Unterhaltung. Fassungslos schaute ich sie an, erkannten sich mich etwa immer noch nicht? "Wie geht es ihr? Und wie geht es unseren Eltern. Leide sie sehr?", schockiert riss ich meine Augen auf und konnte die aufkommenden Tränen nun nicht mehr zurück drängen. Sie wussten es nicht. Sie wussten nicht, dass ihre eigenen Eltern vor einigen Monaten ums Leben gekommen sind. Diese Tatsache erschütterte mich zu tiefst. Immer mehr und mehr Tränen verließen meine Augen. "Coconut, sie- es, i-ich", ich konnte meinen Satz nicht zu Ende bringen, immer mehr und mehr Tränen verschleierten meine Sicht und ich sah wie ihnen die Farbe aus den Gesichter wich. "Hope!? Wie? Was?... Nein, bitte nicht", schluchzte Cody nun. Mir war klar, dass sie es verstanden hatten und plötzlich wurde mir alles zu viel. Das alles. Es überforderte mich und kurzerhand drehte ich mich um und rannte. Ich rannte los und zum ersten mal seit sechs Jahren stellte ich mich meinen Problemen nicht, sondern rannte vor ihnen weg. Ich bemerkte nur am Rande, wie ich das Schulgelände verließ und fand mich im Nächsten Moment auf der offenen Straße wieder. Ich hörte ein hupen von links und drehte meinen Kopf in die Richtung, ein großer Transporter raste viel zu schnell auf mich zu und ich konnte mich nicht bewegen. Ich war wie paralysiert und sah nur wie er jeden Moment mit mir kollabieren würde. Urplötzlich traf mich eine gewaltige Kraft und ich schlitterte einige Meter die Straße entlang. Dann schlug ich mit meinem Kopf auf dem Boden auf und augenblicklich wurde alles um mich herum schwarz.
Hallöle, hier ist das Kapitel auf das ihr alle gewartet habt. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid gesund. Über Votes und Feedback würde ich mich sehr freuen^-^
1175 Wörter
Sara<3
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Hope
Teen FictionEiskalt gebrochen kurz vor dem Abgrund. Diese Dinge beschreiben die 16 jährige Hope Black, aka Rose Parker ,aka ShadowQueen ganz genau. Alles Dinge von denen sie sich vor sechs Jahren nicht einmal zu träumen gewagt hätte ,das sie auch nur Ansatzwe...