"Hope, kommst du bitte runter", rief mich meine Tante und sofort sprang ich auf. Zwar nicht ohne mich nochmal darüber auf zu regen, dass sie mich nicht Rose rief, aber immerhin. "Tante Shelby, ich bitte dich, nen mich doch endlich Rose. Du weißt das ich es nicht mag so angesprochen zu werden", bat ich sie auch sofort, als ich unten ankam. Streng schaute mich meine Tante an "Hope Black. Das ist dein Name. Der Name den dir dein Vater bei deiner Geburt gegeben hat. Du bist das letzte, das mir nach seinem Tod geblieben ist. Deinen Namen hat er damals ausgesucht, er ist von ihm. Ich habe dir zwar erlaubt ihn zu ändern, aber ich werde bestimmt nicht aufhören dich mit damit an zu sprechen. Ich möchte deshalb nicht immer mit dir diskutieren müssen. ", ich merkte wie schwer es ihr viel über den Tod ihres Bruders, meines Vaters, zu sprechen. Auch bei mir bildete sich ein Klos in meinem Hals, ich konnte nur sehr schwer die Tränen unterdrücken. Ich kam noch immer nicht damit klar, dass sie nun weg waren, also endgültig. Daher viel es mir auch schwer über sie zu sprechen oder an sie zu denken. Manchmal war es zwar unvermeidbar, doch das hieß nicht das ich es trotzdem tat oder mich übermäßig an den Gesprächen beteiligte. Ich nickte meiner Tante also einfach stumm zu und wartete bis sie mir den Grund, aus dem sie mich gerufen hatte, nannte. Sie brauchte zwar einen Moment um sich wieder zu fassen, doch ergriff dann sofort das Wort. "Später kommt eine gute Freundin von mir zum Essen vorbei. Ich möchte also, dass du dabei bist und falls du etwas mit deinen Freunden vorgenommen hast, es wieder absagst.", Freunde. Ich glaube die hatte ich nach meiner Eskapade gestern Morgen ganz sicher nicht mehr. Ich würde das meiner Tante zwar niemals freiwillig erzählen, da sie sich sonst wieder zu viele Sorgen und Gedanken machte. Also nickte ich einfach ein weiteres mal und erkundigte mich um wie viel Uhr ich denn fertig sein sollte. Nachdem meine Tante mir auch das mitgeteilt hatte, machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer und warf mich in mein Bett. Für ein kleines Nickerchen hatte ich noch Zeit.
"Du bist also die berüchtigte Rose. Es freut mich sehr, dich endlich mal kennen zu lernen. Deine Tante kann von nichts anderem mehr reden, als ihrer intelligenten, wunderschönen und hochbegabten Nichte", Katherina lächelte mich freundlich an und ich antwortete auch gleich: "Danke, aber ich würde nicht sagen das ich hochbegabt bin. Engagiert, ja. Aber alles andere ist wohl etwas weit hergeholt", ich fühlte mich unwohl dabei Komplimente oder sonstiges über mich zu hören. Es war wirklich sehr befremdlich diese Worte aus dem Mund eines Menschen zu hören, den man noch nie vorher getroffen hat. "Nicht so bescheiden, meine Süße. Du musst wissen, Sie hätte locker ein paar Klassen überspringen können und wenn du sie nur mal bei einem ihrer unzähligen Hobbys sehen würdest. Du wärst begeistert!", schwärmte Shelby weiter, was mich nur noch unwohler fühlen ließ. Die beiden Frauen konnten das nicht mit bekommen, da ich das recht gut überspielen konnte. Mit aufgesetztem Lächeln und gespielter Freundlichkeit saß ich hier, und ließ das alles über mich ergehen. "Sag mal, Shelby, hast du nicht noch eine weitere Nichte? Wie war ihr Name gleich... ah ja, Hope. Die Tochter deines Halbbruders, nicht? Von ihr hast du schon lange nichts mehr erzählt. Du meintest das sie ein offenes und lebensfrohes Mädchen sei. Auch von ihr warst du hin und weg. Du hast immer von ihr erzählt als wäre sie dein eigenes Kind. Genau wie bei Rose. Es ist wundervoll zu sehen, wie sehr du deine Nichten doch liebst. Außerdem dachte ich eigentlich, dass du nur eine Nichte hast, aber du bist ja schon immer offen für Überraschungen gewesen", lachte sie zum Ende hin leicht, doch mir war zum brechen zu mute. Zu hören wie sie über mich- mein altes ich- sprach katapultierte mich Kilometerweit in meine Vergangenheit. Lebensfroh und offen bin ich schon lange nicht mehr. So war ich mit neun Jahren, aber jetzt nicht mehr. Meine Tante hatte zwar noch einen Bruder, doch mit dem hatten wir alle schon lange keinen Kontakt mehr. Es war wohl etwas in der Vergangenheit zwischen den Geschwistern vorgefallen. Darüber sprach allerdings keiner, wissen durfte ich damals auch nicht, worum es sich in diesem Streit handelte. Aber noch eine Nichte hatte sie nicht. Nur mich und meine Brüder. Die waren allerdings schon lange Tod. Somit war ich dann doch wieder alleine. Meine Tante sah kurz besorgt zu mir, ehe sie sich wieder zu Katherina wendete und das Gespräch fort führte. Ich hörte den beiden schon gar nicht mehr zu. Ich hoffte auf irgend ein Wunder, dass mich aus dieser bescheuerten Situation brachte. Und anscheinend wurden meine Gebete erhört, denn plötzlich klingelte mein Handy, welches vor mir auf dem Esstisch lag. Ich schaute die beiden Frauen kurz entschuldigend an ehe ich ohne richtig nach zu schauen wer es war einfach ans Telefon ging. "Hallo?", "Ja, hi, hier ist Cody. Ich will wissen ob du Heute, oder besser gesagt jetzt Zeit hättest. Ich brauch dringend noch ne Trainingseinheit vor Morgen", er klang etwas gestresst, doch ich ließ mich davon keines Wegs beirren. "Ist grade echt unpassend. Ich hab eigentlich erst ab Morgen wieder Zeit", antwortete ich wahrheitsgemäß, auch wenn ich ihn jetzt viel lieber trainieren würde als hier zu sitzen und mir diese Trulla weiter anhören zu müssen. "Bitte, es ist sehr wichtig!", jetzt schien er aufgeschmissen und irgendwie tat er mir auch Leid. "Ok, warte kurz, ich klär das schnell", sagte ich rasch und wand mich dann an meine Tante. "Ein Freund bräuchte ganz dringend meine Hilfe. Es ist sehr wichtig und ich würde ihn damit jetzt ungern alleine lassen. Wäre es für dich in Ordnung wenn ich zu ihm ginge um ihm zu helfen", log ich und blickte meine Tante mit dem niedlichsten Hundeblick, den ich besaß an. Sie seufzte kurz und nickte dann. "Danke- ich bin gleich da. Wie gestern?", fragte ich ihn schnell ehe ich aufsprang und in mein Zimmer rannte. "Wie gestern", bestätigte er und dann legte ich einfach auf. Ich zog mir eine graue Jogginghose und eine schwarzes Shirt an. Dann schnappte ich mir noch einen Rucksack, warf meine Schlüssel und mein Handy rein und verließ zügig das Haus.
"Also gut, ich denke das reicht für Heute. Wie gesagt, ich hätte heute eigentlich sowieso keine Zeit gehabt", beendete ich unser Training nach fast zwei Stunden. Ich muss sagen, dass auch wenn ich ihn eigentlich nicht mochte, Cody mir doch sehr sympatisch war. Keine Ahnung warum, aber es war so. Ich zeigte ihm das keines Falls, sonst würde er noch versuchen eine Freundschaft oder sowas auf zu bauen, und darauf hatte ich momentan keine Lust und bereit war ich erst recht nicht. "Ok, gut. Ich schreib dir dann demnächst wieder und danke auf jeden Fall, dass du dir die Zeit genommen hast. Sorry auch fürs letzte mal, war wohl etwas angepisst...", verlegen kratzte er sich am Hinterkopf, doch ich quittierte das einfach mit einem nicken. Ich hob meine Tasche mit einer Menge Schwung hoch und bemerkte erst zu spät das sie noch offen war. Viele Sachen flogen heraus, unter anderem auch ein kleines schwarzes Notizbuch das da noch drin gelegen haben muss. Es flog aus der Tasche und schlitterte vor Codys Füße und er griff danach. "H.B.?", fragend schaute er auf die die Initialen, die sich auf dem Cover befanden. Mist. Es handelte sich um eines meiner alten Notizbücher, welches mir meine Mutter damals geschenkt hatte. "Sind das die Anfangsbuchstaben deines richtigen Namens?", mit großen Augen blickte er mich an. Ich schluckte kaum merklich. So ne Scheiße, das bestätigte ihn nur weiter in seinen Vermutungen. "Ähm, nein, wie gesagt. Es gibt keinen "echten" Namen. Ich heiße Rose. Dieses Buch gehört mir nicht".
Damit wand ich mich ab, sammelte mein Zeug und verschwand aus der Tür. Das Notizbuch hatte ich dabei schon ganz vergessen.
Heeeyyoooooo, ich hoffe ihr seid Gesund und euch hat das Kapitel gefallen. Lasst gerne einen Vote und etwas Feedback in den Kommentaren da ^-^
1330 Wörter.
Sara<3
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Hope
Teen FictionEiskalt gebrochen kurz vor dem Abgrund. Diese Dinge beschreiben die 16 jährige Hope Black, aka Rose Parker ,aka ShadowQueen ganz genau. Alles Dinge von denen sie sich vor sechs Jahren nicht einmal zu träumen gewagt hätte ,das sie auch nur Ansatzwe...