Kapitel 40. Hopes Sicht:

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Ich war extrem Müde, denn ich hatte heute alles gegeben um meinen Brüdern aus dem Weg zu gehen, das war allerdings anstrengender als gedacht. Keine Ahnung ob sie mich überhaupt angesprochen hätten, wenn wir uns begegnet wären, doch ich wollte es nicht heraus finden. Langsam machte ich mich auf den Weg nach Hause und traf dort auch so gleich auf meine Tante. Ich setzte mich zu ihr in die Küche  und schaute ihr beim kochen zu, ich war zu kaputt um ihr meine Hilfe an zu bieten, also lies ich es einfach bleiben. Ich verstand auch nie diese Leute, die ihre Hilfe anbieten und sich dann anstellen wenn sie angenommen wird. Wenn du nicht helfen willst, biets doch einfach nicht an. Schnell fokussierte ich mich wieder auf meine Tante und ihre Worte:" Ich finde wir sollten die Jungs zum Essen einladen, das wird bestimmt schön!", sie schien sehr überzeugt und begeistert von ihrem Vorschlag, doch ich protestierte sofort dagegen. „Nein! Jeden bloß nicht die", langsam dreht sich meine Tante zu mir um und zog ihre Augenbrauen zusammen. „Gibt es da etwas das ich vielleicht wissen sollte?", nun schaute sie mich mit einem strafenden Blick an. „Ja- nein.. doch, eh vielleicht ?", „Rück. Mit. Der. Sprache. Raus", sie hielt mir ihren Kochlöffel gefährlich nah an mein Gesicht und so antwortete ich ihr auch rasch:" Bitte lad sie nicht ein Shelby. Sie sind schlechte Menschen, ich möchte nichts mit ihnen zu tun haben..", nun schien meine Tange relativ überfordert und schaute mich auch dementsprechend an. „Wieso? Ich dachte ihr hättet euch in dieser Woche gut verstanden?", kurz schaute ich zu Boden, wie sollte ich ihr das jetzt erklären? „Auch wenn ich eine Woche mit ihnen verbracht habe, heißt das noch lange nicht, dass ich die auch gut leiden kann". Kurz schaute ich meine Tante an und verfolgte wie ihr Gesichtsausdruck sich verhärtete. „Sie haben dir weh getan, nicht? Sie waren das, du hast nicht mit ihnen trainiert", meine Augen weiteten sich, wie kam sie denn jetzt bitte darauf? Theoretisch stimmte es ja, aber ganz so lief es ja nicht ab. "Nein, nein. Shelby, Sie haben uns im Stich gelassen und sich Jahrelang nicht gemeldet, Gott weiß was sie in dieser Zeit schon alles angestellt haben. Ihre Persönlichkeiten sind scheiße, um es auf den Punk zu bringen. Sie sind das, was du unter falschen Freunden verstehest, sie werden nie da sein wenn wir sie wirklich brauchen. Sie werden uns hängen lassen, und ich möchte so jemanden weder in dein, noch in mein Leben lassen", tief schaute ich meiner Tante in die Augen und sie schien zu überlegen. "Aber sie sind doch auch die Kinder meines Bruders, um sie muss ich mich doch genau so kümmern wir um dich!" "Nein, Tante. Sie haben deinen Bruder verlassen und sein gesamtes Leben damit zerstört. Vielleicht waren Cody und die Zwillinge nicht so, aber Zane war es schon immer und wird es auch immer sein. Er hat sie die letzten Jahre erzogen, sie sind wie er. Sie haben die letzten Jahre auch ohne dich überlebt, du musst dich um niemanden kümmern. Sie sind alt genug und werden das auch noch ein Paar Jahre länger hin bekommen", und ich möchte nicht das sie dich in ihre Kriminellen Machenschaften mit rein ziehen. Ich durfte schon spüren wie schmerzhaft das sein konnte, fügte ich gedanklich noch hinzu. Meine Tante nickte kurz angebunden und servierte das Essen. Stumm aßen wir und ich ging dann hoch in mein Zimmer um mich aus zu ruhen. Ich legte mich hin und schlief auch relativ schnell ein.

Ich wachte durch das ständige vibrieren meines Handys auf und griff auch rasch danach. Ich öffnete den Gruppenchat mit den anderen und las mir ihre unzähligen Nachrichten durch. Angefangen hatte Layla, sie schrieben an Shirin, diese antwortete allerdings nicht. Es ploppten immer mehr und mehr Nachrichten auf in denen Sie Shirin immer wieder fragten ob es ihr gut ging und ob sie vorbei kommen sollten. Doch ich verstand rein gar nichts, was ging hier ab? Was hatte ich innerhalb von vier Stunden in denen wir uns nicht gesehen haben verpasst? Einfach nachfragen wollte ich allerdings auch nicht, also schrieb ich Lia an und fragte sie. Diese sagte mir ich solle Instagram öffnen und die Story von einem von Shirins Cousins aufrufen. Dies tat ich und was ich dort sah sorgte dafür, das es mir eiskalt den Rücken runter lief. Eine riesige Explosion die sich über die ganze Umgebung erstreckte. Als nächstes erschien ein Bild, wo der gesamte Sachverhalt geschildert wurde und ich riss schockiert meine Augen auf. Laut diesem Text, war der gesamte Hafen in Beirut in die Luft gegangen. Schnell verstand ich auch worum es sich handelte, Shirins Familie kam aus dem Libanon und das musste sie extrem getroffen haben. Es hatte mich auch getroffen, selbstverständlich. Bei so einer Explosion konnte man wohl kaum davon ausgehen das viele Menschen diese überlebt  haben. Nach meinen Kenntnissen war die Lage in Libanon momentan sowieso nicht die beste. Die Leute verdienten kein Geld mehr und und es herrscht über Inflation, man spricht von einem Staatsbankrott und das Land wird immer mehr korrumpiert. Die Menschen  leiden und sterben, weil sie entweder verhungern oder nicht genug  Geld für Medizinische Versorgung besitzen. Die Zentralbank ist völlig am Arsch und keiner bekommt mehr sein Geld ausgezahlt. Und jetzt noch das, der Hafen ist in die Luft geflogen. Somit war der gesamte Ex- und Import erstmal im Arsch. Es ging den Leuten dort doch sowieso schon so verdammt schlecht, sie konnten das jetzt weniger denn je gebrauchen! Mein Herz blutete für all diese Menschen, für alle denen dort Heute etwas zugestoßen war. Doch das war auch kein Einzelfall. Es ging vielen Ländern so und noch viel schlimmer. Desto mehr ich darüber nachdachte, desto schlimmer wurde es. So viele Menschen lebten in Armut und Elend, und das überall auf dieser Welt und wir bekommen davon nichts mit. Wir hängen so sehr in der Vergangenheit und möchten alles tun, damit diese sich nicht wiederholte. Und doch schauten wir immer wieder weg, immer wieder wenn über ihr Elend berichtet wurde. Es wird Krieg geführt und wir haben nichts besseres zu tun, als uns in der Schule alles über alte Kriege an zu hören. Kriege die schon Jahrzehnte her sind, doch über das was jetzt passierte, heute passierte, darüber sprach keiner. Alle sprachen immer darüber wie sie alles besser machen wollten und wie sie die Fehler der Vergangenheit unbedingt vermeiden wollten. Doch trotz allem, schauen sie immer wieder weg wenn es darauf ankommt.
Ich schrieb den anderen schnell, dass sie Shirin erstmal in Ruhe lassen sollten, vorbeikommen war keine gute Idee. Sie sollte das mit ihrer Familie ausmachen. Sie brauchten sicherlich erstmal Ruhe um sich von diesem Schock zu erholen.

Hallooo, ich verspreche das ich in den nächsten Kapiteln wieder mehr auf die Story zurück kommen werde. Ich finde es nur extrem wichtig, Dinge an zu sprechen die Heut zu Tage schief laufen! Wir müssen mehr zuhören und hinsehen. Wir dürfen nicht immer Ohren und Augen vor der bitteren Realität verschließen!
Ich hoffe ihr seid Gesund und euch hat das Kapitel gefallen, lasst gerne Votes und Feedback in den Kommentaren da^-^

1120 Wörter.
Sara<3

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt