Kapitel 35. Hopes Sicht:

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Ich lag wach auf der Couch, die Cody mir zum Schlafen bereit gemacht hatte und dachte nach. Ich war sehr Müde, doch etwas hielt mich stark vom einschlafen ab. Ein Knoten in meinem Hals, welcher immer größer wurde und mir jegliche Luft zum Atmen raubte, welcher einen solchen Schmerz verursachte, dass ich zu wimmern begann. Meine Mentalen Probleme und Schmerzen waren momentan noch viel größer als die Körperlichen und ich wusste kaum damit um zu gehen. Es wäre vermutlich das beste gewesen, wenn ich ein Krankenhaus aufgesucht hätte um mich richtig behandeln zu lassen, doch im Moment war mir eine Person zum reden wesentlich lieber und vor allem wichtiger. Doch im Endeffekt hatte ich keines von beiden, mein Herz blutete förmlich und all meine Depressionen und Ängste kamen wieder hoch. All diese Dinge, die ich nur meinen Brüdern zu verdanken hatte. Diese Schmerzen und Probleme hatten sie verursacht, die Art und Weise wie mein Leben in den letzten Jahren gelaufen war, hatte ich einzig und allein ihnen zu verdanken. Sie hatten alles ins Rollen gebracht und mich in dieses Leben geschupst. Meine bedingungslose Liebe zu ihnen und ihre blinde Arroganz und Ignoranz waren daran Schuld. Ich war durch die Hölle gegangen, weil ich nicht damit umgehen konnte das sie weg waren, dabei haben Sie  kaum einen Gedanken an mich Verschwendet. Sie haben durch unsere Trennung keine Schäden davon getragen, Sie haben einfach weiter gelebt als hätte ich nie existiert. Sie haben sich ein Leben aufgebaut und sich erfolgreich hochgearbeitet. Dabei haben sie mich allerdings unten zurück gelassen und sich nicht mehr umgedreht, haben mir weiß gemacht sie wären gefallen und nie wieder hoch gekommen.
Eine Flüchtige Träne verließ meinen Augenwinkel und ich wischte sie mir sofort weg. Ich wollte keine Gefühle zu lassen, vor allen Dingen keine Negativen, doch es schien unmöglich. Die Tatsache das sie mich so lange bei jemandem gelassen haben, der unsere Eltern ermordet hatte tat mir mehr weh als ich erst zugeben wollte. Es tat weh und ich fühlte mich verraten, wofür hatte ich so lange gelitten? Für wen hatte ich all diese Qualen auf mich genommen und sie ertragen? Für jemanden, der mich hätte sterben lassen, aus welchem Grund auch immer. Sie haben mich bei ihm gelassen, mich nicht geholt, nach allem was er uns bisher angetan hatte. Verzweifelt schluchzte ich auf, wollte einfach sterben. Wollte mein Leben zurück, wollte jedes Jahr zurück das sie mir genommen hatten. Ich wollte zurück und mir meine Kindheit zurück nehmen, denn sie waren es nicht Wert! Sie waren keine einzige Träne Wert, die ich jeh für sie geweint hatte, keinen Schluchzer, keinen Gedanken und vor allem nicht mein verdammtes Leben! Warum ich? Warum hatten sie mir das angetan? Mir diese dumme rosa-rote Brille aufgesetzt und mir die Sicht auf die Realität versperrt, nur um mich dann ins eiskalte Wasser zu schupsen. Wieso hatten Sie das getan? Wieso hatten sie nicht an mich gedacht und mich vorbereitet? Sie hatten so getan als würden sie mich lieben, mir ihre ganze Liebe vorgespielt um sie mir dann einfach wieder zu entreißen. Selbst wenn es nur gespielt war, wie konnten sie das einem 10 Jährigen kleinen Mädchen nur antun? Wie konnten sie MIR das nur antun?
Ich musste wohl langsam akzeptieren, dass ich ein einsamer Einzelgänger war, das war meine Bestimmung. Für mich war alleine und unglücklich sein bereits vorbestimmt. Es war wohl schon immer so, ich hatte es nur nie wirklich erkannt.
Plötzlich flackerten Bilder vor meinem inneren Auge auf und Erinnerungen kochten hoch. Von damals, als es mir noch gut ging, als meine Welt noch in Ordnung war. Ich sah mich mit etwa Sieben Jahren auf dem Schulhof meiner alten Grundschule, wie ich weinend zu Cody und dem Zwillingen gerannt war, weil keines der Kinder mit mir spielen wollte. „Das passt nicht so zu dir", hatten sie gesagt „Wir möchten was als Gruppe spielen und wenn du mitmachst sind wir einer zu viel", waren ihre Worte. Und meine Brüder? Die hatten die Kinder zussmmengeschissen, doch bei ihnen bleiben durfte ich nicht. „Wir sind doch nur Jungs Hope, geh und such dir jemanden der mit dir spielen will. Los!", damals war mir das gar nicht so bewusst gewesen, doch sie hatten mich ausgeschlossen. Wollten in der Öffentlichkeit nicht gerne mit mir stehen. Es war ihnen sehr gut gelungen, dies zu verstecken. Langsam wurde es mir doch immer mehr und mehr Bewusst. Weitere Bilder traten in meine Sicht, da war ich bereits zehn. Es war wenige Tag vor ihrem verschwinden gewesen, ich wollte etwas mit ihnen unternehmen, doch ich durfte nicht. „Du bist noch zu jung dafür, in einem Jahr wenn du so alt wie Cody bist ,können wir nochmal darüber reden, ja?", „Sei nicht traurig, es hat nichts mit dir zu tun, wir haben nur keinen Platz mehr für dich, da wo wir hin wollen!", „Die anderen mögen keine Mädchen, deshalb kannst du nicht mit, aber keine Angst, wenn wir zurück sind spielen wir im Garten mit dir". Ich war immer der Meinung gewesen das sie mich so sehr geliebt hatten, dass sie mich vor allem beschützen wollten. Doch in Wirklichkeit hatten sie mich isoliert und manipuliert. Das war doch keine Geschwisterliebe, oder doch? Mit Sicherheit nicht. Ein paar kleine schöne Gesten, machten keine großen gemeinen Taten wett. Doch sie ließen einen vergessen, ließen alles schlechte nicht mehr so schlecht wirken, blendeten einen. Aber das war nicht richtig! Schließlich machte kein kleines Lächeln dieser Welt, die Tatsache wett, das man betrogen wurde. Jeder der, die Meinung vertrat, dass man mit einem dahingesagtem ‚tschuligung' ein gebrochenes Herz wieder heilen konnte, war ein Idiot. Es war immer das selbe Prinzip. Man konnte es sagen wie man wollte. Ich war damals nur zu Jung um es zu verstehen, zu unreif im es zu erkennen. Ich war immer der Meinung gewesen, dass sie mich bedingungslos liebten, doch dem war nicht so. Hätten sie mich sonst so lange dort unten in diesem Keller leiden lassen? Wohl kaum. Es bewies mir nur noch einmal mehr, das selbst Blut durch das kleinste Bisschen Wasser, nicht mehr das selbe war. Es war verdünnt und manchmal mischte sich eben auch eine gewisse Menge Gift darunter. Eine richtige Familie musste man sich verdienen, mit vertrauen, Loyalität und Liebe. Ob man nun das selbe Blut hatte, spielte keine Rolle.
Und eines stand für mich nun eindeutig fest, ihren Platz in meinem Leben, mussten meine Brüder sich verdienen. Denn keiner bekam einfach so einen Platz in Rosalie Parkers Leben. Hope Black war nun offiziell Tod, ihre Vergangenheit hatte sie umgebracht. Rosalie Parker hingegen hatte keine Vergangenheit, Sie hatte nur eine Zukunft. Eine verdammt grossartige Zukunft! 

Hallooooooo, bin ziemlich zufrieden, ist zwar nur ein Übergangskapitel aber ja. Ich hoffe ihr seid gesund und dich hat das Kapitel gefallen. Über ein paar Votes und eure Meinung in den Kommentaren würde ich mich sehr freuen^-^

1048 Wörter.
Saraaa<3

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt