Kapitel 30. Hopes Sicht:

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"Als nächstes im Ring haben wiiir ShadowQueen uund Arthur Flemmings. Uhuuu, das wird spannend Leute!", Augen verdrehend betrat ich den Ring und ging auch so gleich in meine Kampfstellung über. Mein Gegenüber tat es mir gleich und wenige Sekunden später setzte er schon seinen ersten Schlag. Ein einfacher Jab zu meinem Kopf, einfach aber effektiv- wenn er getroffen hätte, doch ich blockte seinen Schlag schnell ab und trat ihm in den Magen. Davon ließ er sich jedoch nicht beirren und im nächsten Moment spürte ich seinen  rechten Haken an meiner Nase. Doch auch ich ließ mich davon nicht beirren und antwortete ihm darauf mit einer Cross auf seinen Kiefer, dabei kniff er zu seinem eigenen Nachteil seine Augen zusammen und ich nutzte dies um ihm in die Rippen zu treten. Überrascht keucht er auf und versuchte mich zurück zu schlagen, doch ich wich geschickt aus und so gewannen wir wieder an Abstand. Tief atmete ich ein und setzte einen erneuten Angriff an, den ich jedoch verfehlten, ich verlor mein Gleichgewicht und viel auf den Boden. Dies nutzte Arthur und begann auf mich ein zu treten, blind vor Wut schnappte ich nach Luft und packte sein rechtes Bein und zog ihn zu mir nach unten. Dann rollte ich mich auf ihn und begann auf ihn ein zu schlagen, aufgrund von der Position in der wir uns befanden konnte er sich nur schwer decken. Es gelang ihm dennoch mich von sich zu stoßen und wir beide sprangen auf, heftig versuchte ich wieder zu Atem zu kommen, doch dazu ließ er es erst gar nicht kommen. Sein Gesicht war blutverschmiert und er stand nun genau vor mir, ich wollte gerade Angreifen als sich plötzlich etwas spitzes Tief in meiner Seite spürte. Es drang immer tiefer durch meine Haut und es war Schmerz zerreißend, wenige Sekunden verstand ich erst, dass Arthur mir mit einem Messer in die Hüfte gestochen hatte. Bevor er es wieder raus zeihen konnte wand ich mich um und schlug ihm mit Wucht auf seine Schläfe. Er verlor augenblicklich sein Bewusstsein und viel zu Boden. Unter schmerzen begab ich mich zum Rand des Rings und suchte in meiner Tasche nach etwas um die Blutungen zu stoppen, doch ich fand nichts. Panisch und keuchend ließ ich mich zu Boden gleiten und versuchte das Messer möglichst nicht zu bewegen. Irgendeiner schrie mir aus der Menge zu ich solle das Messer doch einfach wieder raus ziehen, doch ich war nicht völlig bescheuert und ignorierte ihn. Ich musste dringend meine Panik los werden und mir war mir auch darüber im Klaren, dass das Adrenalin  welches durch meine Adern rauschte momentan der einzige Grund war, wieso ich mein Bewusstsein noch nicht verloren hatte. Ich musste das hier dingend irgendwie wieder unter Kontrolle bekommen, sonst passierte mir noch was. Langsam wurde meine Sicht immer trüber und neben und unter mir bildete sich eine riesige Blutpfütze. Ich konnte mir allerdings nicht leisten hier mein Bewusstsein zu verlieren, wer weiß was diese Bastarde sonst noch mit mir anstellten. Ich atmete tief ein, stand auf und drückte meine Hand auf die Wunde. Ich versuchte meine Sicht zu klären, doch es gelang mir nicht. Im nächsten Moment bemerkte ich nur wie meine Knie unter mir nachgaben und ich mich bereit machte auf den harten  Betonboden zu stürzen, doch stattdessen landete ich sehr ungünstig in den Armen von irgendwem und wand mich unter den immer mehr werdenden Schmerzen. "Hope? Hope, du musst wach bleiben, ok? Komm ich bring dich raus", kurz darauf verließ mich auch der letzte Rest an Wahrnehmung und ich ließ mich Heute ein drittes mal von der Dunkelheit umschließen. 


"Fuck man, sie hats nur ganz knapp geschafft. Wieso hast du sie nicht früher gebracht!? Die müsste jetzt eigentlich ins Krankenhaus!", eine mir fremde Stimme keuchte dies voller entsetzten und langsam wurde das Stechen in meiner Seite immer stärker und auch das pochen in meinem Kopf gewann an Überhand. Ich atmete tief durch, doch ließ meine Augen diesmal geschlossen, ließ die letzten Momente vor meiner Ohnmacht nochmal revu passieren. Irgendwie war ich schockiert, doch andererseits sollte ich es eigentlich nicht sein. Diese Kämpfe waren illegal und ohne Regeln, eine Waffe zu benutzen war somit nicht verboten. Eigentlich war es aber selbstverständlich das man keine benutzte wenn der andere nichts davon wusste oder nicht zumindest auch eine besaß. Das war ein Ding der Ehre, naja mehr oder weniger, so viel Ehre wie man bei so einem Kampf eben aufbringen konnte. Nun musste ich mir jedoch eine existenzielle Frage stellen: War es das alles überhaupt Wert? War mir mein Leben wirklich so egal? Mein Leben war nicht wertlos, also fragte ich mich, wieso behandelte ich es dann so? Ich hatte doch nur eins, ich lebte jeden Tag mit dem Gedanken das es mein letzter sein könnte und Heute hatte mir wieder bewiesen wieso. Manchmal dachte ich das es tatsächlich soweit war. Das es jeden Moment zu Ende war und ich starb. War mein Leben wirklich so wenig Wert, dass ich es so missachtete, nur um den vollen Kick zu bekommen und mich besser zu fühlen? War es überhaupt etwas Wert? Ich gefährdete es jeden Tag mehr und mehr und ich ertrug es langsam nicht mehr, was wenn ich starb? Ja, was dann? Dann war das eben so. Schade, dass es nicht so einfach war, schön wäre es dennoch. Ich WOLLTE leben und daher konnte ich einfach nicht behaupten, dass es mir tatsächlich so egal war. Denn das wäre eine Lüge, aber wollte ich das überhaupt? Mein Leben Tag für Tag riskieren, nur um am Ende des Tages sagen zu können, dass ich mich mal wieder selbst übertroffen hatte. Das ich jemandem die Nase auf kunstvolle Weise gebrochen hatte, dass ich jemanden demoliert hatte um nicht an meine eigene, innere Demolierung denken zu müssen. Um nicht daran denken zu müssen, was alles IN mir gebrochen war, auf so kunstvolle Weise wie nie zuvor. Mein Vernünftiger Menschenverstand sagte mir, ich solle aufhören, aussteigen und mein Leben retten. Aber meine Seele, so kaputt wie sie war, sagte mir ganz klar, dass dies meinen Untergang bedeuten würde. Kämpfen war mein Treibstoff, mein Antrieb zum leben, meine Existenz und niemand konnte mir meine Existenz rauben. Aufhören würde meinen Tod bedeuten, psychisch wie physisch und das konnte und wollte  ich einfach nicht riskieren. Aber bedeutete weitermachen im Prinzip nicht das selbe? Gute Frage, ich hatte keine Ahnung. 


Halloooo, da bin ich wieder. Hatte irgenwie Lust noch ein Kapitel zu schrieben und hier isses. Hoffe allen gehts gut und euch hat das Kapitel gefallen. Über Votes und Feedback in den Kommentaren würd ich mich sehr freuen^-^

1059 Wörter.

Saraa<3


HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt