Kapitel 46. Adams Sicht:

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Langsam ließ ich mich auf den Beifahrersitz von Aidens Wagen sinken und schloss die Tür. Ich hatte die letzten Tage kein Auge zu getan und hatte weder etwas gegessen, noch getrunken. Ich hatte keinen hunger und war auch nicht durstig, ich war sehr Müde, doch das war nebensächlich. Ich konnte nicht schlafen, ich hatte einen Menschen umgebracht und gleichzeitig einen der wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren. Ich musste mich zwar nicht mit dem Gedanken rum quälen, einen unschuldigen auf dem Gewissen zu haben, doch ich musste dennoch mit dem Gedanken leben, jemanden umgebracht zu haben. Ich wusste genau das Zane bereits unzählige Menschen auf dem Gewissen hatte, doch ich war nicht Zane. Ich war ich und ich keinesfall so ein Mensch. Ich hatte von Anfang an nie etwas mit diesem ganzen Scheiß zu tun haben wollen, doch Zane und meine Brüder hatten mich dazu gezwungen, sie hatten riesige Erwartungen an mich und wollten immer das ich das tat was sie taten,das ich es so gut tat wie sie und das ich nur das tat. Das war schon immer so, bei allem, ob nun in der Schule, mit Freunden oder in der Gang und damit war nun endgültig Schluss, kein Druck mehr von meiner Familie, irgendwelchen Lehrern oder meinen Freunden. Ab jetzt tat ich mein Ding, ich musste zwar erst mit der Sache mit Nathaniel klar kommen, doch das würde ich. Der einzige Grund wieso ich noch nicht komplett zusammengebrochen war, war der das ich wusste, dass sonst meine Familie hätte sterben müssen. Dies rechtfertigte noch lange keinen Mord, und das würde mich noch lange verfolgen, doch in dem Moment sind bei mir einfach alle Lichter aus gegangen und ich war im totalen Adrenalin Rausch. Als Zane nicht abgedrückt hatte und ich sah wie Nathaniel gerade seine Waffe holte wurde ich einfach panisch. Und ich glaube auch das ich in diesem Moment zum ersten Mal nicht der dumme Adam war, der alles im Leben falsch machte und nichts konnte. In diesem Moment hatte ich einfach Erwartungen erfüllt, die niemand an mich gestellt hatte. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte niemand Erwartungen an mich gehabt, die ich nicht erfüllen konnte. Zum ersten mal hatte ich etwas freiwillig getan und ohne das jemand danach gefragt hatte. Darüber war ich keinesfalls glücklich und zufrieden war ich auch nicht, doch diese Tatsache machte mich wütend. Meine Familie konnte es noch nie lassen, 'Adam du musst dies und das und jenes tun'. 'Nein Adam so geht das nicht, dein ernst Adam, wobei, was habe ich denn anderes von dir zu erwarten'. 'Du bist einfach zu faul Adam, du bist einfach zu dumm Adam, du kannst das, du willst es nur nicht'. Wieso muss sich immer alles nur um dich drehen Adam?' 'Ich weiß das es dir in Wirklichkeit gut geht Adam, du musst da jetzt hin, wir kennen deine Masche bereits in und auswendig'.' Wenn du das jetzt nicht machst Adam, musst du später was anderes viel schlimmeres machen'. 'Du kannst nicht immer verlangen zu hause bleiben zu dürfen Adam, das geht nicht'. Meine Familie zwang mich zu so ziemlich allem in meinem Leben, sie bestimmten wie es in der Schule lief und was für Noten ich schrieb, was das jedoch mit mir machte interessierte keinen. Wenn ich mir dann mal einen ganzen Tag lang nahm und mich an meinen Schreibtisch setzte um zu lernen und dafür mal nicht trainieren ging, wurde mir auch das gleich wieder vorgeworfen. "Du musst das irgendwie balancieren können Adam, außerdem wieso bist du jetzt überhaupt Müde? Du hast dich heute doch überhaupt nicht angestrengt. Du hast nichts anstrengendes getan oder geleistet also stell dich nicht so an und leib mit uns wach. Lernen hat nichts ermüdendes an sich". Ich musste alles tun und alles können, was ich nicht wollte spielte hier keine wirkliche Rolle. Ich wollte zum Beispiel nicht mehr trainieren gehen, weil es mir zu anstrengt wurde, auch dort ist man immensem Druck ausgesetzt und die Leute haben nur wieder Erwartungen die ich nicht erfüllen konnte. Das machte mich mit unter am Meisten fertig, ich war achtzehn Jahre alt und hatte kein Mitspracherecht über mein eigenes Leben. Diese Tatsache war mehr als frustrierend und ich hatte noch nicht einmal Eltern die mir dieses Leben aufzwingen konnten. Es gab immer Menschen die alles dafür gaben um Einfluss auf dich zu haben, aber das war nicht richtig. Ich wollte das nicht und musste mich immer mit dem Gedanken zufrieden geben, das ich in einigen Jahren, wenn diese ganzen Scheiße endlich vorbei war mehr Einfluss auf alles hatte. Das ich dann endlich zu meinen Bedingungen Leben konnte und vielleicht glücklich werden konnte. Aber wieso eigentlich? Wieso konnte ich nicht jetzt einfach glücklich sein? Weil man mich nicht lassen wollte, die Meschen um mich herum wollen es nicht zu lassen. Und im Moment konnte ich nicht mehr tun als diese Tatsache einfach zu akzeptieren. Dennoch machte mich das alles rasend vor Wut. Und noch nichtmal das durfte ich, ich durfte keine negativen Gefühle haben, ich durfte nicht traurig, wütend oder deprimiert sein. Dann bekam ich immer diese schlimmen Seitenblicke und niemand glaubte mir, also ließ ich es meistens und verschloss mich so gut wie möglich vor meiner Familie.

Schnell stieg ich aus dem Wagen meines Bruders aus und machte mich auf den Weg in meine Klasse, dort ließ ich mich still auf meinen Platz fallen und schaute aus dem Fenster. Der Unterricht hatte bereits begonnen, doch ich hörte dem Lehrer nicht wirklich zu, ich hatte momentan grössere Sorgen und es sollte sich in meinem Leben nicht immer alles nur um Schule drehen müssen. Mein Bruder sass jetzt wahrscheinlich fleißig wie eh und je im Unterricht und meldete sich alle fünf Sekunden und ließ sich einen Scheiß anmerken, doch das konnte ich nicht. Nicht nach den Ereignissen der letzten Tage. Hatte ich eigentlich schon erwähnt das ich zu meiner Tante gezogen bin? Naja, egal, das war jetzt nicht wirklich etwas mit dem ich mich befassen wollte. Plötzlich bemerkte ich eine Gestalt vor meinem Tisch und wandte meinen Kopf dort hin. Mein Lehrer sah mich verärgert an und begann auch gleich zu sprechen. "Mr. Black, ich akzeptiere nicht das sie in meinem Unterricht nicht zuhören und ich verlange höchste Aufmerksamkeit. Unser neustes Thema zeugt von größter Wichtigkeit und bedarf ihrer vollen Konzentration. Außerdem sind dies auch relevante Dinge für ihr Leben, sie werden dieses Wissen später auch benötigen, es ist wichtig also hören sie gefälligst auch zu!", langsam zog ich meine Augenbrauen zusammen, war das jetzt echt notwendig? "Mrt. Barker, bei allem nötigen Respekt, aber wie wichtig kann das schon für meine Zukunft sein? Es ist jetzt wichtig weil es in ihrem Lehrplan steht, aber heißt das auch automatisch das sie wirklich wichtig sind? Wieso sprechen Lehrer eigentlich immer nur über die unwichtigen Dinge im Leben, über die irrelevanten? Wieso spricht niemand über den Klimawandel und der Tatsache das dieser uns Gnadenlos und unaufhaltsam niederreißen wird? Wieso erklären sie uns nichts über die Erderwärmung, den steigenden Meeresspiegel und dessen Auswirkungen? Wieso sagen sie nichts zu unserem überdimensionalem CO2 Verbrauch? Wieso sagen sie nichts über unsere verschmutzten Meere und niedergebrannten Wälder? Wieso sprechen sie nicht über die kommende Lebensmittelknappheit, die Naturkatastrophen und der Tatsache das die Politik dies völlig zu ignorieren scheint? Wieso sagen sie nichts zu der Tatsache, das ein junges Mädchen, welches sich aktiv für unser aller Zukunft einsetzt im Internet und in den Medien verspottet wird, nur weil sie die Wahrheit anspricht und versucht etwas zu ändern? Wieso sprechen sie diese Dinge nicht an, Mr. Barker? Weil das die wirklich wichtigen Dinge sind, die wir wissen müssten und sie uns nur unnütze Dinge bei bringen. Damit wir am Ende unserer Schullaufbahn plötzlich mitten im Leben stehen und nicht wissen wo vorn und hinten ist. Damit wir uns im Endeffekt doch alles selbst bei bringen müssen, weil wir die Zeit in der Schule damit verschwendet haben Dinge zu lernen die wir nie wieder benötigen werden".


Halllooo, also Hope neigt sich langsam dem Ende zu und ich denke es wird nur noch ein weiteres Kapitel Kapitel geben und dann hör ich auch auf. Ich hoffe wie immer das es euch gut geht und ihr gesund seid, hoffe euch hat das Kapitel gefallen und lasst gerne Feedback da<3

1320Wörter.

Saraa<3

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt