Kapitel 19. Hopes Sicht:

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Wir tauschten noch Nummern aus damit er sich gegeben falls bei mir melden konnte oder so. Nachdem er weg war fiel meine Maske und mein Atem begann zu stocken, es schien als wäre kein Sauerstoff mehr übrig, als würde ich ersticken. Ich wurde hektisch und mir wurde schwindelig, ich ließ mich auf den Boden fallen und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Ich konnte einfach nicht verstehen was gerade vorgefallen war, ich konnte nicht verstehen das jemand über mich bescheid wusste und mich erpresste. Jemand erpresste mich! Wiedermal wendete sich meine Leidenschaft als Kämpferin eiskalt gegen mich, meine Adrenalin Sucht. All das würde mich eines Tages noch meine Leben kosten, mich den Abgrund endgültig hinunter schupsen, alles zerstören. Mir war nie wirklich klar was für Auswirkungen es auf mich haben könnte wenn jemand hinter mein Bandana und die Mütze schauen würde. Ich wusste noch nicht einmal das, dass bei all meinen Vorsorgen überhaupt möglich war. Ich hatte bereits Erfahrungen mit dem präsentieren meier Identität gemacht, ich hatte Erfahrungen mit solchen Menschen wie Cody machen müssen. Ich war kein weiteres Mal dazu bereit und mein einziger Trumpf in dieser Situation war das ich ihm definitiv überlegen war und ich mich heute viel besser als damals zur Wehr setzten konnte. Ich beruhigte mich langsam und merkte wie mir eine Einzelne Träne aus meinem Rechten Auge floss ehe ich begann zu schmunzeln. Soviel zu ich werde künftig versuchen solchen Situationen aus dem Weg zu gehen. Das war schlicht weg und ergreifend einfach unmöglich. Unmöglich für mich, das wurde mir jetzt erst wirklich klar. Mit all dem das ich hier mit mir rum trug war ein normales Leben zu führen doch nur Traum wünschen. Ich stand noch etwas wackelig auf und machte mich auf dem Weg zu meinem Bike, ich wusste genau was ich jetzt zu tun hatte. Ich raste mit Höchstgeschwindigkeit nach Hause und rannte in mein Zimmer, setzte mich auf mein Bett und suchte nach einem Ticket das mich so schnell wie nur irgend Möglich nach New York brachte. Ich buchte eins für Morgen Früh um fünf, jetzt konnte ich nichts mehr finden aber das war halb so schlimm. Als nächstes Griff ich mir den nächst besten Rucksack und schmiss das wichtigste für zwei Tage rein, anschließend ging ich an meinem Geldvorrat un nahm mir ein Tausend in kleinen Scheinen raus, ich war mir zwar sicher das ich nicht so viel brauchte aber sicher ist sicher. Für alle Fälle hatte ich aber auch noch meine Karte also konnte nicht viel schief gehen. Naja, sofern man nicht ich war. Ich legte mir alles für Morgen zurecht und stellte mir dann einen Wecker bevor ich schlafen gehen konnte. Ich legte mich hin und versuchte so schnell wie Möglich ein zu schlafen was mir auch gut gelang.



Als mich mein Wecker um drei Uhr wieder weckte war mir zum sterben zu mute. Als ich mich dann aber wieder erinnerte wieso ich so früh schon auf wachte sprang förmlich aus meinem Bett. Ich ging ins Bad und machte mich schnellst möglich fertig, als ich dann endlich am Flughafen ankam schrieb ich meiner Tante noch eine Nachricht das ich ein paar Tage bei Freunden verbringen würde und auch mit ihnen zur Schule gehen würde. Mein Motorrad hatte ich einige Straßen entfernt geparkt daher konnte ich nur beten das nichts damit passierte, aber da das alles so spontan war konnte ich nichts besseres finden.Der Flug würde etwa vier und halb Stunden dauern und ich nahm mir fest vor diese zum schlafen zu nutzen. Das klappte allerdings erst als ich mir meine Kopfhörer rein steckte und so wachte ich auch erst nach vier Stunden wieder auf. Wir hatten mittlerweile zehn Uhr am Morgen und es dauerte nur noch eine halbe Sunde bis das Flugzeug landete, daher zog ich mir die Kopfhörer aus den Ohren und stopfte sie in meinen Rucksack. Die letzte halbe Stunde bis wir landeten dachte ich noch darüber nach wie lange ich bleiben wollte aber ich kam dann doch zu keiner Entscheidung. Nach der Landung rief ich mir ein Taxi und fuhr damit zum Haus meiner Eltern, ich hatte lange überlegt ob ich es verkaufen sollte oder nicht doch jetzt war ich froh darüber es nicht getan zu haben. Zu Hause angekommen schloss ich die Tür auf und blickte mich um, alles war noch so wie ich es zurück gelassen hatte, ich ging hoch zu meinem Zimmer und tat meinen Rucksack bei Seite. Schnell nahm ich mir meinen Geldbeutel und verließ das Haus wieder. Da sich im Haus nichts Essbares befand entschloss ich mich kurzerhand in die Bäckerei um die Ecke zu gehen um mir was zu holen. Kaum hatte ich die kleine Backstube betreten schlug mir auch schon der Geruch von heißer Schokolade entgegen, hier war ich als ich als ich noch in New York gelebt habe am aller liebsten. Ich ging an den Tresen um mir ein Käsebrötchen und einen Kakao zu bestellen, normalerweise hätte ich mich hier noch hingesetzt und etwas Zeit verbracht aber ich wollte sehr ungerne länger bleiben als nötig war. Als ich endlich dran war, war ich gerade dabei zu bestellen als mich plötzlich eine Weitere Person hinter dem Tresen ansprach. "Hope, Liebes bist du das?", erschrocken schaute ich hoch und erblickte Mrs. Miller, ihr gehörte diese Süße kleine Bäckerei. "Ja, hallo Mrs. Miller aber ich heiße mittlerweile Rose", lächelte ich sie nun freundlich an. "Rose? Was soll denn dieser Schwachsinn Kind, ich werde dich bei dem Namen nennen den dir deine Eltern gegeben haben! Mögen sie in Frieden ruhen. Sag mir, wieso nennst du dich jetzt so ?", streng blickte mich die ältere Dame an und ich bereute ihr gesagt zu haben das sie mich anders nennen sollte. "Ich wollte, beziehungsweise möchte mich gerne neu definieren und deshalb habe ich meinen Namen ändern lassen.", mehr wollte ich dazu nicht sagen, auch wenn ich diese Dame sehr mochte war mir das zu privat. "In Ordnung aber bist du nicht nach Florida gezogen?", "Doch bin ich aber ich bin für zwei Tage hier um noch ein paar unerledigte Dinge mit dem Haus zu regeln", das war zwar gelogen aber unwichtig für sie. "Hast du dich etwa endlich entschieden es zu verkaufen?", fragte sie mich. "Nein, nein aber es sind noch einige Dinge zu erledigen. ","Also gut meine Liebe, ich habe noch Arbeit vor mir. Tschüß", sagte sie zu meiner Erleichterung. "Ist gut, Tschüß", antwortete ich nett lächelnd. Ich zahlte noch und ging dann mit zügigen Schritten zu meinem nächsten Ziel: dem Blumenladen. Dort kaufte ich zwei große Rosensträuße, einen roten und einen weißen. Ich ließ sie mir in eine Tüte packen und machte mich wieder auf den Weg. In den zwanzig Minuten die ich zu Fuß ging trank ich erst den Kakao und aß dann mein Brot. Am Friedhof angekommen machte mich erst auf den Weg zum Grab meiner Großeltern und legte den weißen Rosenstrauß darauf. Ich setzte mich für zehn Minuten schweigend daneben und einzelne Tränen flossen über meine Wangen. Ich vermisste die beiden schrecklich. Ich machte mich schließlich auf den Weg zum Grab meiner Eltern. Beide, also meine Eltern und meine Großeltern wurden in einem wunderschöneren Ehegrab begraben. Bei dem Grab meiner Eltern angekommen legte ich die Rosen auf ihr Grab setzte mich hin und begann nun unaufhaltsam zu schluchzen. Zu schluchzen weil ich sie so sehr vermisste, weil ich es nicht mehr ertrug von ihnen getrennt zu sein. Weil mich mein Leben einfach ankotzte und weil ich das Gefühl hatte das ich mir mein eigenes Leben entglitt. Ich hatte keine Kontrolle über die Geschehnisse, verlor mich in einem Gewirr von schwarzen Löchern. Ich war schon sehr lange an einem Tiefpunkt in meinem Leben angelangt. Normale Menschen würden jetzt sagen 'ich bin wiedermal an einem Tiefpunkt angekommen', aber ich, ich war da schon lange und ich hatte keine "Hochpunkte" in meinem Leben. Momentan war es einfach besonders schlimm und ich wollte einfach das es aufhörte. Ich wollte ihnen alles erzählen, von meinen Kriminellen Machenschaften bis hin zu dem Tiefpunkt aus dem ich nicht mehr raus kam. Doch sogar jetzt, wo sie tot unter der Erde lagen war ich zu beschämt um auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Ich fühlte mich in diesem Augenblick meinen Eltern so nahe wie schon lange nicht mehr.

Ich dachte viel nach und versuchte mich wieder einigermaßen zu ordnen und als ich wieder einen halb wegs klaren Kopf hatte hörte ich auch mit dem weinen auf, stand aber nicht auf. Plötzlich fiel mir ein torkelnder Typ auf der genau in meine Richtung lief auf. Er fixierte irgendeinen Punkt hinter mir und hatte rote und geschwollene Augen. Die roten Augen waren definitiv nicht nur vom weinen, der war total bekifft! Mit jedem Schritt den er näher kam kam er mir auch immer bekannter vor. Plötzlich traf es mich wie einen Schlag ins Gesicht, ich wusste genau wer es war. Ganz genau. Bailey, allein bei dem Gedanken an diesen Namen lief es mir eiskalt den Rücken runter und ich bekam eine Gänsehaut. Plötzlich schaute er mir direkt in die Augen und mein Atem begann zu stocken.

Verdammte Scheiße.


Hallooo, bitte seid mir nicht zu böse das es so lange gedauert hat aber Langeweile ist manchmal eine Quelle der Inspiration und manchmal ein Loch der Verzweiflung. Ich hoffe oeuch hat das Kapitel gefallen und ihr seid Gesund.^-^

1506 Wörter.

Sara<3

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt