22. Vertrautheit

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"Hast du einen Verbandskasten oder einen Arznei Schrank?"
Itachi blickte Richtung Bad.

Sie nickte und ging ins Bad.
Hana suchte zuerst den Lichtschalter um etwas sehen zu können.
Da war er ja.
Im Schrank fand sie alles was sie brauchte.
Eine Kompresse mit einem Rollverband, Desinfektion und Pflaster um den Verband zu fixieren.
Das müsste erstmal reichen für die Erstversorgung.

Als sie wieder zurück kam saß er am Tisch und hatte die Hände auf seinen schoß gelegt.
Schonmal ein Vortschritt dachte sie.
Hana setzte sich ihm gegenüber und streckte ihre Hand aus.
"Gib mir bitte deine Hand."
Sie blickte ihm ins Gesicht.
Wiederwillig reichte er sie ihr.

Wie auch immer das passiert ist müssen die Schmerzen imens sein, dachte Hana.
Aus dem Augenwinkel sah sie kurz nach oben um seine Stimmung einzufangen.
"Du hättest dir eine Blutvergiftung holen können."
Nochmal sah sie ihm ins Gesicht.
Keine Reaktion.
Hana säuberte die Wunde erstmal mit dem Desinfektionmittel.

Itachi beobachtete sie wie sie mit geübten Handgriffen, behutsam seine Verletzung versorgte.

"Ich werde aufpassen aber ganz ohne Druck geht es nicht.", erklärte Hana beruhigend ihm.
Sie drückte die Kompresse darauf und wickelte den Verband außen rum.

"Gib mir deine andere Hand."
Ihre Stimme hatte den Klang, wessen keine Wiederrede zu lies.
"Du kannst mir vertrauen."
Itachi legte die andere Hand auf den Tisch, ihre Reaktion konnte er schon voraus ahnen.

Die Bandagen waren verrutscht und im hellen Licht konnte man deutlich die Hämatome auf seinen Armen sehen.
Sie sah betroffen aus bei dem Anblick.
"Ich werde das mal neu aufwickeln, ist das okay für dich?"
Sie wartete erst gar nicht auf eine Antwort und setzte sich neben ihm.
Sorgfältig und langsam wickelte sie alles ab.
"Du solltest Luft daran lassen und nicht immer alles einwickeln, so kann die Haut besser heilen.", riet sie ihm fürsorglich.

"Lernt man das als Tierärztin?", fragte er zynisch.

Sie ignorierte seine spitzen und drehte seine Arme behutsam von außen nach innen.
"Das sind eine Menge Einstiche und blaue Flecken.", analysierte sie.
"Bist du wegen irgendwas in Behandlung?"

Itachi schloss die Augen.
Ihren mitleidigen Blicke konnte er einfach nicht weiter ertragen.
"Was für eine Rolle spielt das?"
"Wir haben alle unser Schicksal zu tragen."

Sie bekam ein schlechtes Gewissen weil sie vorhin so fest zugepackt hatte und biss sich auf die Unterlippe.
"Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich niemals..."
Sie brach ab.
Vorsichtig fuhr sie mit ihren Fingerspitzen über seine geschundene Haut.

Sie sah ihn wieder an und ihre Augen wurden dabei glasig.
Das tat ihr so leid.
Sein Blick war verschlossen.
"Wer hat das gemacht?", fragte sie verunsichert.

"Welchen Unterschied würde es machen wenn ich es dir sage?", gab er ihr zu verstehen.
Ihre Anteilnahme rührte ihn.
Aber was sollte er ihr sagen?
So viel Mitgefühl war er nicht gewohnt.
Itachi entzog ihr seine Hände wieder und ging nach draußen.

"Warte! Warum gehst du den weg?
Mit fragen beantworten hast du es wohl nicht so!", beschwerte sie sich und eilte ihm hinter her.

"Du sollst dich nicht immer einmischen.", zischte er sie an.
Mit ihrer ständigen Nähe war er einfach überfordert.

"Ist das jetzt dein Ernst? Du willst mich jetzt hier ohne Erklärung sitzen lassen?", rief sie und
blieb mit Abstand hinter ihm stehen.
"Warum bist du immer so unnahbar?
...so kühl und abweisend."

Der Wind fuhr ihnen durch die Haare.

"Du hättest nicht hierher kommen sollen, je mehr die Menschen dich mit mir sehen desto weniger werden sie dir trauen, ist dir das überhaupt klar?!", fragte er sie anklagend.

Sie ging einen Schritt auf ihn zu.
"Das interessiert mich nicht. "

Er drehte sich zu ihr um.
"Was interessiert dich dann?"

Sie machte den Mund auf um etwas zu sagen, aber das konnte sie ihm nicht sagen.
Eigentlich war sie die taffe Hana Inuzuka die sich nichts gefallen ließ.
Die Situation war so verfahren das sie einfach keinen Zugang zu ihm fand.
"Ich will... eigentlich nur in deiner Nähe sein, ist das so falsch?", flüsterte sie.
Jetzt hatte sie es ausgesprochen, da konnte sie auch noch einen Schritt weiter gehen.
"Ich habe das Gefühl das es richtig ist."

"Woher willst du wissen was richtig oder falsch ist."
Seine Frage irritierte sie.

"Weil..."
Sie wollte ihm sagen das sie sich verliebt hatte.
Aber die Angst vor einer weiteren zurück Weisung war zu groß.
"Es ist ein Gefühl meines Herzens, hast du so etwas noch nie gefühlt?"

Itachi blickte ihr konzentriert ins Gesicht.
"Du hast dich da in irgendwas verrant und jetzt willst du ausloten wie weit du kommst, ein gebrochenes Herz kann man nicht einfach flicken."

Das wollte Hanna nicht auf sich sitzen lassen.
"Ein Kämpfendes Herz bricht oft aber es geht nie vollständig kaputt.", konterte sie.

Itachi verengte die Augen.
Sie wollte nicht locker lassen.
"Du willst also über Herzen reden?
Dann sage ich dir jetzt was."
Itachi packte sie an den Oberarmen.
"Du wirst dein eigenes Herz brechen wenn du dich in irgend eine Idee hinein fantasierst was niemals sein wird."

Sie reckte ihr Kinn nach oben und sah ihm direkt in die Augen und forderte ihn heraus.
"Du meinst, du wirst mein Herz brechen wenn ich weiter mache?"

Sein Mund wurde zu einem Strich.
"Nenn es wie du willst."

Sie verzog leicht den Mund und fügte frech hinzu.
"Gut, darauf lasse ich es ankommen."

War sie verrückt geworden?
Er ließ sie los und wusste nicht was er darauf sagen sollte.

Herz An Herz, Love Is A Battlefield (🍋) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt