Auf der Flucht [Avengers ff]

Kapitel 7.

~Loki's POV~

Ich bin nun auf Midgard, um meine angebliche Schwester zu sehen. Zwar darf ich nur mit Erlaubnis aus dem Hauptquartier gehen, aber es lohnt sich sehr. Ich habe die Kleine schon gefunden, sie ist gerade eine andere Person, da sie in den Park will. Also läuft sie die Wege entlang, ich ihr immer hinterher, bevor sie sich dann auf einer Bank niederlässt. Es ist erstaunlich, wie hübsch sie doch ist. Meine Schwester.

Zwar sehen wir uns kein bisschen ähnlich, aber das ist mir relativ egal. Ihre grauen Augen funkeln oft, wenn sie die Schule sieht oder wenn sie lächelt. Ich stehe hinter ihr, in dem dunklen Wald und plötzlich dreht sie sich zu mir um, da unter mir ein Stock geknackt hat. Trotzdem bleibe ich stehen und gucke ihr nun in die Augen. Sie sieht geschockt und verwirrt aus und will aufstehen, wird dann aber direkt angerempelt und stürzt. Ich nutze die Chance und gehe schnell weg. Direkt gehe ich Richtung Ausgang und werde dort von Thor erwartet. „Und?", fragt er und zusammen gehen wir ein bisschen in den verlassenen Straßen herum. „Ich habe sie gefunden.", meine ich nur mit meiner kalten Maske und lasse mir nichts anmerken. Thor nickt kurz und ist dann aber still. Wir gehen bis zum Ende der Straße und dort bleiben wir stehen. „Nun, Bruder, wir werden uns sehen. Beobachte die Kleine weiterhin und sage Bescheid, falls etwas nicht gut ablaufen sollte.", sagt Thor und geht. Nun stehe ich allein da und gehe nach kurzem Überlegen die verlassenen Straßen entlang, wo ich zufällig auf die Kleine stoße, die in ein altes, unbewohntes Haus geht. Da sucht sie also Unterschlupf. Interessant. Ich gehe langsam an das Haus heran und beobachte sie einige Stunden, als dann unter mir ein Stock zerbricht und es knackt. Ich fluche leise und plötzlich taucht die Kleine am Fenster auf und guckt mit großen Augen zu mir. Ich setze mein arrogantes Lächeln auf und gehe langsam zum Fenster, bis ich direkt davor stehe und ihr in die Augen gucke. Ihre grauen sagen so viel aus.. Trauer, Einsamkeit, Wut, Angst. Sie legt ihre Hand an die Scheibe, was ich ihr gleichtue und nun schauen wir uns einfach nur in die Augen. Sie guckt erstaunt zu mir und mir fällt gar nicht auf, wie mein arrogantes Lächeln zerbröckelt. „Wer bist du?", höre ich es leise durch die Scheibe. Ich schüttle etwas traurig meinen Kopf, nehme meine Hand von der Scheibe und gehe langsam wieder in die Dunkelheit, aber nicht, bevor ich ihr noch ein letztes Mal, in ihre schönen grauen Augen schaue.

~Kyra's POV~

Ich wache mit Rückenschmerzen auf und strecke mich quiekend. Ich setze mich auf und erinnere mich an gestern Abend. Dieser komische Typ... im Park... an meinem Fenster.. Er wollte mir ja komischer Weise nicht sagen, wer er ist, warum auch immer. Ich hätte es gern gewusst, da er so aussah und angezogen war, wie ein reicher Typ. Und warum beobachtet er mich? Ich meine, ist er auch so einer von den Leuten, die mich versuchen zu finden und einzufangen? Wenn ja, dann habe ich ein gewaltiges Problem. Wenn dies der Fall wäre, müsste ich theoretisch wieder von hier weg, dabei bin ich erst seit ein paar Tagen hier. Was ein Scheiß.

Ich stehe auf und gehe raus, wo mir die Sonne entgegen scheint. Ich habe beschlossen, in die Schule zu gehen, da ich mal etwas lernen möchte! Nur weiß ich nicht so recht, ob man da einfach so hingeht, oder man sich vorher anmelden muss oder so etwas. Ich zucke mit den Schultern und mache mich auf den Weg - mit normalen Klamotten - zur Schule. Dort angekommen, sehe ich wieder die ganzen Schüler auf dem Hof, die mich alle komisch beäugen, aber ich ignoriere sie gekonnt und gehe in das Gebäude, wo noch mehr Leute sind. Alle rempeln mich an und entschuldigen sich nicht mal, ich mein, hallo?! „'Tschuldigung? Weißt du, wo man sich hier anmelden muss?", frage ich ein Mädchen, was an der Wand angelehnt steht und nun aufguckt. „Wer bist'n du? Hast ja nicht mal richtige Klamotten.", sagt sie abwertend und guckt mich von oben bis unten an. Ich lächle zuckersüß. „Ja, da hast du allerdings recht. Ich bin Kyra Winterwhite. Neu hier. Wo ist das jetzt?", frage ich abwartend und sie guckt mich mit einem falschen Lächeln an. „Das sage ich dir doch nicht, Schätzchen. Verkrieche dich wieder in irgendeinem Loch.", meint sie wieder und erst jetzt fällt mir auf, dass sie mindestens 20 LKW's voller Schminke im Gesicht hat. Bitch.