*50* / Guess who's back

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<Good morning in the morning!> sage ich grinsend zu Alex, welcher zeitgleich an der Wache ankam und wir umarmen uns. <Schön dich wieder hier zu haben!> meint er und ich erwidere <Ich bin auch sehr glücklich wieder da zu sein und euch nerven zu können. 3 Wochen ohne euch waren einfach viieell zu lange!> <Lass dich einfach nicht mehr anschießen und habe danach keinen Autounfall. Dann passt das auch!> meint er frech und ich meine nur <Boah Alex du Arsch.> Bevor ich weiter fluchen kann hält er mir die Tür auf und eine quietschende Julia kommt stürmisch die Treppe runter. Sie rennt halb in mich rein und umarmt mich. <Guten Morgen Julia.. Du weisst schon, dass wir uns jetzt nur 3 Tage oder so nicht gesehen haben oder?> frage ich sie grinsend und sie meint nur flüsternd <Möchtest du Patentante werden?> <Du bist??> frage ich irgendwie ungläubig und sie nickt. <Gerne!> sage ich dann freudig und drücke sie fest. <Mädels wenn das eure Freunde sehen werden sie eifersüchtig!> meint Alex und wir lösen uns von einander. <Bist ja nur neidisch!> kontert Julia ihm und wir laufen hoch. Oh man Juli ist schwanger. Sie hat es echt verdient endlich Mama zu werden.
Ich hole mir schnell neue Kleidung und folge Julia dann in die Umkleide. Dort schließe ich meinen Spind auf und räume die Kleidung rein. Dann beginne ich damit mich umzuziehen und betrachte kurz die Narbe auf meinem Bauch. Sie ist wirklich vorschriftsmäßig verheilt. Eine etwas andere Erinnerung an Tom. <Was macht eigentlich die Therapie?> fragt Julia kurz nach diesem Gedanken und ich erzähle <Läuft gut. Auch wenn es mir fast alle noch übel nehmen hat es geholfen auf die Beerdigung zu gehen. Und irgendwie auch die Aussage zu machen... Würde es nicht gut laufen wäre ich heute nicht schon wieder hier! Der Amtspsychologe meinte aber, dass ich wahnsinnig gute Fortschritte mache und er keine Bedenken hat. Muss aber trotzdem noch für 2 Monate mindestens zur Therapie. Aber ab diese Woche nur noch zwei Mal anstatt 3 Mal.> Ich kann es nicht anders sagen, als es geht mir gut. Julia nickt zufrieden und ich ziehe mir das Poloshirt über den Kopf. Heute ist es wirklich angenehm warm und ich freue mich auf den Dienst. Wir haben neuerdings ein Radio in der Umkleide (da ist mal einmal 3 Wochen nicht da!) und ich tanze während ich meine Hose anziehe zum Lied. Julia steht bereits fertig angezogen im Raum und lacht. <Lachst du mich etwas grade aus Julchen?> frage ich sie grinsend aber trotzdem provozierend. <Ne niemals!> beteuert sie und lacht los. <Also doch.. Warte ab Madame!> meine ich und sie verlässt die Umkleide.
Als ich dann auch mal umgezogen bin nehme ich meine Einsatzschuhe und meine Koppel und verlasse die Umkleide. Fix bringe ich meine Sachen zum NEF und laufe dann wieder hoch, denn es gibt Frühstück. Und noch wichtiger: Kaffee! <Sag mal Em. Wo ist Flo eigentlich?> fragt Max als wir am Tisch sitzen und ich antworte <Der fährt diese Woche an 3 Tagen Seelsorge!> <Entspanntes Leben!> kommentiert Alex und ich trinke meinen Kaffee aus. <Ja schon. Dafür muss er daheim das Schlafzimmer streichen. Und ab Morgen wenn die Möbel da sind Möbel aufbauen.> meine ich grinsend und Marion fragt lachend <Grau und weiß?> <Ja genau. Endlich!> meine ich nur und wir lachen auf. Ich liebe weiße Möbel und habe Flo endlich soweit, dass unser Schlafzimmer endlich die alten Holzmöbel aus seiner alten Wohnung los wird. Und genauso liebe ich entspannte Frühstücke auf der Wache. Gelegentlich werden der Löschzug oder andere RTW zu Einsätzen gerufen. Hoffentlich darf ich auch bald.
<Komm Ahrends wir haben einen Einsatz!> meint Alex dann, als wir gegen 9 endlich den ersten Einsatz haben und ich schiebe meinen Stuhl nach hinten um aufzustehen. Wir laufen gemeinsam mit Chris und Kevin zu unseren Fahrzeugen und ich ziehe schnell meine Haix an. Dann ziehe ich den Stecker, springe in das NEF und starte den Motor während ich mich fast zeitgleich anschnalle. Wir bekommen den Einsatz auf das Navi und ich lese es mir schnell durch. Verdacht auf Myokardinfarkt in einer Bäckerei in der Einkaufsstraße. Der Tag fängt ja gut an. Kevin fährt vor und ich geselle mich mit Blaulicht dahinter.
<Jetzt beginnt der Trubel wieder. Ich bin zurück!> meine ich frech zu Alex während wir durch den Morgenverkehr fahren. <Aber wir verstehen uns wenigstens ohne viele Worte, weil wir so oft zusammen arbeiten.. Ich glaube die machen das extra!> erwidert er grinsend und ich meine nur <Wie Papa und Franco... Wie oft fahren die zusammen NEF?> <Noch häufiger als wir!> sagt Alex lachend und ich biege ebenfalls in die Passage ab. Kurz danach halten wir und während ich den Schlüssel ziehe springt Alex schonmal raus. Ich steige ebenfalls aus und hole die Herztasche aus dem Kofferraum. Klingt komisch, heißt aber so. Dann folge ich ihm in die Bäckerei und versuche dann aber erstmal mit Chris die Menschen rauszuschieben.
<Emmi? Nitro bitte!> fordert Alex, als ich mich dann zu ihm "geselle" und ich ziehe die kleine Flasche aus meiner Hosentasche. War mir irgendwie klar, dass wir sie brauchen würden. Er verabreicht es dem Patienten während Kevin versucht eine Anamnese zu machen. Ich schaue auf den Monitor und betrachte das EKG. Keine ST Hebung. <Meinst du eher Angina pectoris als ein Infarkt?> frage ich Alex und dieser nickt. <Die Frau sagt, dass noch nichts bekannt ist!> fügt Kevin hinzu und Chris kommt mit der Trage rein. Alex und ich helfen Herrn Weber hoch und lassen ihn sich auf die Trage legen. Ordnungsgemäß gurten wir ihn fest und ich schaue noch mal auf das EKG. Keine Veränderung zu sehen. <Geht es Ihnen grade besser?> frage ich ihn und er nickt. <Bringt ihn bitte schonmal in den RTW. Komme sofort nach!> sagt Alex und ich ziehe mit Chris die Trage hoch. Dann verlassen wir die Bäckerei und gehen zurück zum RTW. Ich klettere schonmal rein während die Jungs die Trage reinfahren. Aus Angewohnheit hänge ich die Infusion sofort an die Decke und sichere die Geräte. Irgendwie gefällt mir die Situation hier aber nicht. Ich sehe erneut auf den Monitor und überlege was mich stört. Der Puls steigt grade an und die Sättigung fällt. Ich sehe unseren Patienten an und sehe, dass es Herrn Weber auch nicht geheuer ist. Er darf sich nicht aufregen. Schnell ziehe ich mein Stethoskop aus der Hosentasche und höre seine Lunge ab. <Kevin hol ganz schnell Alex. Ich vermute unser Patient reagiert allergisch!> sage ich dann zu Chris und stelle das Kopfteil höher. <Herr Weber?? Hören Sie mir bitte genau zu. Haben Sie das Gefühl nicht ausreichend Luft zu bekommen?> frage ich ihn und er nickt heftig. <Okey. Einmal bitte den Mund öffnen!> bitte ich ihn und schaue in seinen Rachen. Er beginnt anzuschwellen. Verdammt. <Chris achte eben auf den Patienten. Ich muss einmal zum NEF!> bitte ich jetzt Chris und springe aus dem RTW um das kompette Ampullarium aus dem NEF zu holen. Zeitgleich mit einem hektischen Alex komme ich zurück zum RTW. <Was ist los Em?? Uns ist jetzt auch noch die Frau des Patienten kollabiert.> fragt Alex und ich meine nur <Der Patient klagt über eine Dyspnoe und der Hals schwillt zu. Vermutlich allergische Reaktion.> Wir springen wieder in den RTW und während Alex den Patienten begutachtet bereite ich Salbutamol, Antihistamin und Cortison vor.

Wünsche euch einen schönen Feiertag. Zum Glück konnte ich das Kapitel fertig stellen, bevor meine Schwester und ihr Freund kommen.

Ex hoc momento pendet aeternitas - omnia vincit amorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt