*52* / work

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<Ich habe eine Idee!> sage ich nur und laufe schnell in einen der Ruheräume, um zu telefonieren. Ich suche den Kontakt von Mama und warte auf die Anrufweiterleitung.

M: Hey mein Schatz. Was gibts?
E: Hey Mama... Sag mal wie langweilig ist dir eigentlich?
M: Schon ziemlich... Wieso?
E: Wir haben ein großes Problem. Also Marie hat eins...
M: Was ist passiert??
E: Der Schneider hat das Kleid zu eng genäht und du kannst doch super gut nähen.. Immerhin hast du das Kleid von Mareike auch geändert.. Und es sah super aus!
M: Wenn du mich so verzweifel anrufst und so schmeichelst kann ich nicht anders als Ja zu sagen. Sobald Markus da ist werde ich ihn dazu bringen, dass wir einen Ausflug nach Köln machen. Ich schaue es mir zumindest einmal an.
E: Danke Mama.. Ich muss wieder los zu einem Einsatz, Wir schreiben und ich habe dich lieb.

(irgendwas um 12 Uhr rum)
Ich lege auf, stecke mein Handy wieder weg und schaue auf den Pieper. <EMILIA mach fertig!> ruft Alex über den Flur und ich setze zum Sprint an. Mit der Feuerwehrrutsche begebe ich mir in die Halle und laufe weiter zum NEF. Alex steigt grade ein, als ich ankomme und ich wechsel schon wieder meine Schuhe. Dann ziehe ich den Stecker und steige ein. Alex fummelt schon am Navi rum und ich schaue eben drauf. Dann starte ich den Wagen, warte bis das Tor offen ist und fahre dann direkt los. Es geht zum Humboldt Gymnasium wo eine Schülerin im Sportunterricht unter Schmerzen zusammengebrochen ist. Wir wurden als NEF nachgefordert und ich bin mal gespannt was uns erwartet.
Nach 6 Minuten sind wir da und ich fahre auf den Schulhof. Dort parke ich hinter dem RTW und wir steigen aus. Während Alex schonmal in die Sporthalle geht hole ich den Rucksack aus dem Auto und laufe hinterher. Als ich die Halle betrete schaue ich mich zuerst einmal um, damit ich mir einmal ein Blid von der Lage machen kann. Ich sehe Chris und grinse ihn kurz an. Dann gehe ich zu Alex und schaue mir die Verletzte an. Auch hier stimmt etwas nicht. Heute ist Sherlock Holmes Tag oder sowas. Sie weigert sich von Alex untersucht oder behandelt zu werden und dreht sich immer weg. Und trotzdem hat sie starke Schmerzen. Ich bereite einfach schonmal ein Schmerzmittel vor und stecke es mir in die Tasche. Alex steht auf und kommt zu mir. <Probier du bitte einmal an Laura heran zu kommen! Sie weigert sich konsequent von uns angefasst zu werden!> meint er und zuckt mit den Schultern. Sein Latein ist hier am Ende. Wir können sie nicht zwingen wenn sie sich grade so heftig wehrt. Und anscheinend kann sie die Schmerzen ja noch aushalten.
Ich knie mich neben das Mädchen und spreche sie vorsichtig an. <Hey Laura.. Ich bin Emilia.. Was tut dir weh?> frage ich sie und immerhin sieht sie mich an. Sie redet zwar nicht, nimmt aber meine Hand und legt sie auf ihren Unterbauch. <Da hast du Schmerzen?> frage ich weiter und sie nickt. Sanft schiebe ich meine Hände unter ihr Shirt und fühle. Was ich dann fühle irritiert mich. <Hast du momentan deine Periode?> frage ich Laura und sie dreht den Kopf weg. Trotzdem sehe ich, dass sich Tränen in ihren Augen bilden. <Komm schon.. Du musst mit mir reden. Anders kann ich dir nicht helfen.> meine ich sanft und sie sieht mich wieder an. <Ich bin schwanger...> beichtet sie mir und bricht in Tränen aus. Dann krümmt sie sich wieder vor Schmerzen und ich habe einen Verdacht. <Wie vielter Monat?> frage ich sie alarmiert und sie sagt <8. Monat.> <Okey.. Keine Angst du bist nicht alleine! Ich bin und bleibe bei dir.. Aber ich brauche meinen Notarzt dazu. Er ist im Gegensatz zu mir wie man es hört Arzt. Und Alex ist wirklich super!> erkläre ich ihr und sie nickt zustimmend. Ich rufe Alex wieder ran und rutsche auf meinen Knien auf Kopfhöhe. <Sie ist schwanger und das im 8. Monat.> erkläre ich ihm kurz und er redet mit ihr während ich wieder im Rucksack krame um eine Viggo rauszuholen. Alex schaut sich Laura an und ich warte auf eventuelle Anweisungen während ich ihre Hand halte.
<Wir transportieren sie rüber in die Uniklinik!> meint er nach einigen Minuten und Chris schiebt die Trage ran. Vorsichtig nehme ich mir ihren Oberkörper und wir heben sie auf 3 hoch. Während Chris und sein Kollege sie zu ihrem RTW bringen teilt Alex mir etwas mit <Sind vermutliche Kontraktionen. Sie muss schnell in die Neo. Nur dort kann sie optimal versorgt werden.> <Okey.. Dann zack zack und ich mache schnell den Rest.. Wenn ich hier fertig bin komme ich asap nach!> erwidere ich und Alex geht dem RTW Team samt Patientin hinterher. Ich stehe auf und wende mich dem Lehrer von Laura zu. <Ich brauche Infos hier.. Was ist passiert?> frage ich ihn und er sagt <Laura ist seit Monaten verschlossen, redet aber mit keinem.. Eben ist sie beim Geräteturnen vom Barren gefallen und hatte Schmerzen.> <Okey danke.. Informieren Sie bitte einmal die Erziehungsberechtigten? Meine Kollegen bringen Laura in die Uniklinik!> erkläre ich ihm, schnappe mir den Rucksack und gehe zurück zum NEF. Was ein Tag heute. Und wir haben grade einmal kurz nach halb eins. Wo ist die Zeit hin? Irgendwie wird es im Auto immer wärmer. Ich drücke auf die Knöpfe für die Klimaanlage um die Temperatur nach unten zu drosseln und warte ab. Ich halte meine Hand vor die Lüftung und merke wie nur warme Luft rauskommt. Da ich schon nur das Poloshirt trage kann ich mich nicht einmal weiter ausziehen. Auch Fenster öffnen hilft bei der Außentemperatur nicht viel.
An der Uniklinik steige ich aus und bin froh über einen kühlen Windstoß. Mein Shirt ist komplett vollgeschwitzt und ich brauche dringend Wasser. Allerdings schaue ich vorher einmal auf den Motor. Ist noch da und das Kühlwasser reicht auch aus. Also gleich ab in die Werkstatt damit. Jetzt brauche ich aber wirklich erstmal neue Flüssigkeit. Kaffee reicht jetzt nicht so zum Auffüllen des Flüssigkeitshaushaltes. Ich betrete die Notaufnahme und grüße Jan. Mein Praktikum für die Notaufnahme habe ich hier gemacht und verstehe mich gut mit ihm. Er hat grade keinen Patienten und er begleitet mich in die Küche. <Wie geht es dir?> fragt er und ich meine <Bis auf die Tatsache, dass ich einen akuten Flüssigkeitsmangel habe recht gut!> Ich nehme mir ein Glas und stelle es auf die "Zapfanlage". <Das freut mich sehr. Habe von deinem Vater gehört was letztens passiert ist.. Das tut mir leid.> sagt Jan und ich exe mein Glas. Was eine Wohltat. <Ich habe immer schon ein Faible für sowas gehabt!> erwidere ich grinsend und fülle das Glas nochmal auf. <Ja das stimmt.> sagt er und grinst. Einmal Drama Queen immer Drama Queen.
Draußen höre ich Alex Stimme und räume das Glas in die Spülmaschine. <Vielen Dank für die Gastfreundschaft. Ich beehre euch bald wieder!> sage ich zum Abschied und stoße zu meinen Kollegen. <Alex... Unser Töff Töff hat ein Problem mit der Klimaanlage.. Nächster Halt ist die Werkstatt!> erzähle ich ihm und er verdreht die Augen. <Okey dann mal los! Ach ja ein großes Danke von Laura. Die Kollegen der Gyn kümmern sich jetzt um sie!> sagt er und wir verlassen die Notaufnahme.

Ex hoc momento pendet aeternitas - omnia vincit amorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt