<Komme Sie schnell! Mein Freund stirbt.> sagt die Frau aufgeregt und ich hole unseren Rucksack aus dem Kofferraum. Dann eilen wir ihr hinterher in die erste Etage und betreten das Wohnzimmer. Kevin und Nick sind hier und reanimieren grade. <Gut dass ihr da sein!... Sieht aus wie ein Stromunfall.. Seit 7 Minuten asystolisch.> erzählt Nick und ich lege den Rucksack ab um ihn zu öffnen. <Epi?> frage ich Oli dann und er nickt. Schnell bereite ich die Spritze vor und Oli drückt sie ihm rein. <Emmi drück du kurz hier weiter!> bittet Oli mich danach und ich nehme ihm den Ambu Beutel ab. Ich warte bis Nick oft genug gedrückt hat und beatme den Herrn dann. <Wir intubieren ihn gleich eben. Nach der nächsten Beatmung übernimmt Kevin am besten wieder die Beatmung und du hilfst mir bitte bei der Intubation.> sagt Oli an und ich nicke. Nachdem ich ihn wieder beatmet habe wechseln Kevin und ich die Plätze und ich reiche Oli alles für die Intubation an.
<Sinusrhythmus!> sage ich nach 5 weiteren Minuten erleichtert und kann endlich aufhören zu drücken. Oli sucht seinen Puls und nickt bestätigend. <Dann umlagern und nichts wie los!> meint er und sie heben ihn auf die Trage. Dann gurten wir ihn fest und ich packe schnell den Rucksack wieder zusammen. <Uniklinik?> frage ich ihn dann und er nickt. Während sie ihn schonmal in den RTW bringen rede ich nochmal eben mit seiner Freundin. <Wir bringen Ihren Freund in die Uniklinik.> teile ich ihr mit und sie fragt <Wie kann ich mich jemals bedanken?> Ich weiss, dass das jetzt frech kommt aber ich meine nur <Beim Abbiegen auf eine Hauptstraße schauen wäre ein Anfang.> Dann gehe ich meinem Team hinterher und Oli ruft mir <Ich begleite.> zu. Das nicke ich nur ab und räume dann schnell das NEF wieder ein. Nachdem der Kofferraum zu ist, steige ich ein und ändere unseren Status. Der RTW rollt los und ich fahre hinterher.
Mit Blaulicht und Sirene fahren wir quer durch die Stadt in Richtung Uniklinik. Doch auf halber Strecke fährt der RTW mit Warnblinkanlage rechts ran. Ich stelle mich dahinter und schalte ebenfalls die Warnblinkanlage an. Dann steige ich aus und gehe nach vorne. Über die Seitentür gehe ich in den RTW und frage <Was ist los?> Doch dann sehe ich sofort, dass sie schon wieder reanimieren. Nick und ich wechseln uns regeläßig ab, denn eine Reanimation auf der Trage ist doppelt so anstrengend wie ohnehin schon.
45 Minuten vergehen bis Oli den Kopf schüttelt und die Geräte ausschaltet. Mein erster HuGo (human gone). Da heute allgemein nicht der beste Tag ist, gehe ich aus dem RTW und fluche. Wieso genau heute? <Hey Em... Gehts dir soweit gut?> fragt Oli mich irgendwann und ich schüttel den Kopf. <Ein absoluter Kacktag ist das heute. Konnte mein erster HuGo nicht warten bis meine Laune besser ist?> frage ich zurück und er drückt mich seitlich an sich. <Merk dir nur, dass wir nicht mehr tun konnten. Nach 45 Minuten ist Ende.. Das überlebt keiner ohne Folgeschäden.> sagt er und ich nicke nur. <Na komm. Ich fahre denn wir müssen trotzdem einmal mit ins Krankenhaus.> meint er dann und ich bin ihm sehr dankbar. Ich weiss, dass ich gleich weitermachen muss aber diese Minuten brauche ich bis dahin noch. Ich steige ins NEF und dann gehts weiter in Richtung Klinikum.
Während Oli die Übergabe macht darf ich draußen bei Flo und Marion bleiben, die grade ihr Auto putzen. Ich sitze auf dem kleinen Treppchen und erzähle Flo jetzt doch alles. <... Und jetzt hatte ich auch noch meinen ersten HuGo. Was kommt heute noch?> frage ich deprimiert und Flo meint <Dein toller Freund der dich aufheitert, weil er später mit dir Singstar spielen wird.. Ich weiss Albträume sind scheiße, aber egal was passiert, ich werde bei dir sein!> Ich muss lachen und sehe ihn dann verwirrt an. <Ne ernsthaft. Das machen wir irgendwie jedes Jahr.> beteuert er und Marion muss lachen. <Du wirst es auf der Weihnachtsfeier erneut sehen!> meint sie dann und schließt die Seitentür. Oli kommt wieder raus und ich verabschiede mich kurzzeitig von meinem Freund. <Danke Schatz. Bis später dann mal wieder.> sage ich und gebe ihm einen Kuss. Dann nehme ich mir den Schlüssel vom NEF und setze mich hinters Steuer. Als Oli ebenfalls drin sitzt starte ich den Wagen und drücke den Status für Verfügbar aber unterwegs. Danach fahre ich los und sage zu Oli <Habe mit Flo über den Tag bis jetzt gesprochen... Du hast ja Recht... Reden hilft gelegentlich.> Er nickt bestätigend und meint dann <Ihm kann man auch vertrauen. Er ist eine gute Seele.> Oh ja das ist er.
Ich fahre zurück zur Wache und parke den Wagen in der Halle. Doch kaum bin ich ausgestiegen kommt Sabine aus der Leitstelle zu mir. <Emilia dein Vater ist für dich da. Er sitzt oben!> sagt sie und ich meine <Gehe gleich hin. Muss eben auffüllen.> <Du bist wirklich ein Schatz... Ich gehe dann mal das Protokoll schreiben.> meint er und verdreht die Augen. Schnell hole ich die verbrauchten Medikamente und Materialien neu aus dem Lager und befülle den Rucksack. Diesen lege ich dann wieder ins Fach und tausche meine Haix gegen Adiletten. Entspannt laufe ich noch eben ins Büro zu Oli und setze meine Unterschrift unter das Protokoll. <Und jetzt: Kaffee!> sagt er als seine Unterschrift ebenfalls drunter steht und legt das Formular in das Fach. Wie sehr ihc mich darauf freue, dass bald das PC Programm wieder funktionieren soll. <Jetzt bitte nur noch positive Einsätze.> meine ich halb flehend als wir das Büro verlassen und zum Aufenthaltsraum gehen. <Positiv denken dann klappt es!> sagt Lukas, welcher uns grade entgegen kommt und ich rolle die Augen. <Du mich auch.> erwidere ich lachend und gehe in den Raum. Papa steht am Fenster und sieht raus. <Hey Paps. Auch Kaffee?> frage ich und biege sofort nach links in die Küche ab. Er dreht sich grade um als ich ihn ansehe und sein Lächeln vergeht. Finster starren Papa und Oli sich an und ich bin mehr als verwirrt. Allerdings nicht nur ich denn die restlichen Sanis die hier saßen verziehen sich schnell nach draußen. Könnten diese Blicke Kälte ausstrahlen würde dieser Raum nur noch maximal 5° warm sein. <Was machst du denn hier?> fragt Papa Oli mit eiskalter Stimme und es schaudert mich. Was geht hier vor sich? <Arbeiten vielleicht?> blafft Oli zurück und Flo kommt gleichzeitig mit Marion in die Küche. <Was geht da vor sich?> fragt er mich leise und ich zucke mit den Schulter. <Dein Vater sieht so aus als würde er Oli gerne eine runterhauen.> stellt Marion fest und ich schüttel kurz genervt den Kopf. <So bevor es hier Verletzte gibt: Stopp!... Was ist los mit euch? Und woher kennt ihr euch überhaupt?> frage ich sackig und keiner der Beiden antwortet. <Okey dann halt anders!> meine ich und nehme mein Handy aus der Hosentasche. <Was tust du Emilia?> fragt Papa erschrocken und ich meine stumpf <Mama anrufen und sie fragen.> Ich habe es nicht wirklich vor aber ich weiss dass Papa so reden wird.
<Nein Emilia. Nicht Mama anrufen... Ich erzähle es dir... Aber bitte nicht hier.> meint Papa dann und verlässt den Raum. Ich signalisiere Flo mit Blicken, dass er Oli aushorchen soll und gehe dann Papa hinterher. Ich hole ich draußen vor der Wache ein und stelle ihn zur Rede. <So jetzt: was ist hier los? Glaub mir ich hatte bis jetzt einen sehr beschissenen Tag und dementsprechend schlechte Laune.> sage ich und stelle mich vor die Wand. Dann verschränke ich meine Arme und schaue Papa auffordernd an. <Ich weiss nicht wo ich anfangen soll... Okey fangen wir mit deiner Blutgruppe an. Damals hast du dich doch gefragt wieso wir alle 0 haben und nur du A.. Naja er ist die Antwort..> stammelt Papa und ich bin noch verwirrter als vorher. <Oh Papa. Rede bitte Klartext.> bitte ich ihn und er schweigt ne Zeit. <Man Oliver ist dein leiblicher Vater Emilia. Nicht ich.> kommt er dann mit der Wahrheit raus und ich muss mich an der Wand anlehnen. <Ist das dein Ernst?> frage ich geschockt und er nickt. <Leider ja.> sagt er dann und ich laufe wieder in die Wache rein. Die wollen mich doch alle verarschen! Am Aufenthaltsraum bleibe ich stehen und gehe rein. <Oli. Büro.. Jetzt!> sage ich und gehe vor ins Büro. Das muss echt nicht jeder mitbekommen.
Er folgt mir und kaum ist er drin, stelle ich die Frage. <Wusstest du es Oli?> frage ich ihn mit Tränen in den Augen und er fragt mich verwirrt <Was soll ich wissen? Dass dein Vater und ich mal beste Freunde waren? Ja das weiss ich. Dass ich einen großen Fehler gemacht habe weiss ich auch.>
<Dass du mein Vater bist verdammt.> presse ich raus und er setzt sich geschockt auf den nächsten Stuhl hin. <Nein.> murmelt er dann und Papa kommt ebenfalls hoch...Sowas kommt bei Schlafstörungen herum xD.. Weiter bin ich allerdings noch nicht gekommen. Werde vermutlich später noch ein bisschen schreiben. Ich sag nur schonmal dass das Thema zwischen Oli und ihrem Vater noch nicht vorbei ist. Es wird nochmal in eine heiße Phase gehen. Langeweile gibt es bei ihr also nie.
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Ex hoc momento pendet aeternitas - omnia vincit amor
Fiksi Penggemar"Ich bedanke mich bei ihr und nehme es lächelnd entgegen. Grinsend schüttel ich noch dem Herrn vom Gesundheitsamt sowie unserem Kursbetreuuer und Dozenten Stefan die Hände und bedanke mich bei ihm für alles. Wir machen das einzel Abschlussfoto und i...