*91* / gute Nachrichten

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Wir können auch ein bisschen von Glück reden, dass die Trage so nah ist. Kaum sitze ich sackt mir mein Kreislauf weg und mir fällt es wahnsinnig schwer meine Augen offen zu halten. Herrschaftszeiten das letzte Jahr war wieder so schön entspannt. Ich ignoriere einfach alle und überlege wieso es grade wieder so eskaliert. Vielleicht bin ich ja wirklich schwanger. Markus hat uns früher mal erzählt, dass für Mama der Anfang jeder Schwangerschaft das Schlimmste war. Sie hatte auch so unglaublich mit dem Kreislauf zu kämpfen. Mitteilen kann ich es den Menschen um mich herum aber nicht, denn ich kämpfe noch immer gegen die Ohnmacht an. Ich wusste nicht, dass mein Körper so unglaublich schwer sein kann. Wie ein nasser Sack falle ich nach links um und verliere dann doch den Kampf gegen die Ohnmacht. Ist ja nichts Neues.
Allerdings erlange ich es schnell wieder und öffne meine Augen. Der Moment wird einfach nie weniger unangenehm. Ich schaue rum und sehe viele verschiedene Blicke. Meine Familie schaut erleichtert. Leon dazu etwas belustigt wobei Mimi ihn direkt rügt. Aber auch Flo und Alex grinsen sich untereinander an. Papa steht einfach daneben und ich kann nicht deuten was er denkt. <Letztes Jahr war so schön entspannt.> stellt Marco auch lachend fest und schaut mich dann aber wieder etwas ernster an. <Ach da haben wir sie ja schon wieder.> meint Alex halb lachend und ich verdrehe einfach nur die Augen. <Das habe ich übringens gehört Marco!> meine ich dann und muss husten. Zum Glück ist die Rippenprellung mittlerweile abgeheilt.
Knapp 15 Minuten später sind wir am Krankenhaus und Alex fertig mit dem Leben. Auf der Fahrt ist mir noch 3 Mal der Kreislauf weggesackt und selbst ich mache keine Witze mehr. Das ist einfach nur noch gruselig. Immernoch benommen von der letzten Bewusstlosigkeit liege ich da mit dem Blick zur rechten Seite auf der Trage und kann nicht einmal mehr denken. Das Wackeln auf dem Weg in die Notaufnahme ist echt hart aber ich möchte nicht schon wieder mein Bewusstsein verlieren.
Georg hat grade Dienst in der Notaufnahme und erwartet uns schon. <Hallo Georg.. Hier wie angekündigt mal wieder Emmi.. Grund warum wir überhaupt ausgerückt sind war eine initiale Panik während sie in einem Aufzug eingeschlossen war. Seitdem wurde sie 4 Mal bewusstlos. 3 Mal davon allein auf dem Weg vom Triangle bis hier ins Krankenhaus. Jetzt ist sie zwar apathisch aber immerhin wach. Reagiert allerdings nur teilweise auf Ansprache. Blutdruck durchgehend niedrig bis sehr niedrig und der Puls dementsprechend erhöht. Geben ihr momentan Flüssigkeit und zuerst niedrig dosiertes Adrenalin. Sind danach aber auf Akrinor umgestiegen. Hilft aber auch nicht so wirklich. Bevor wir keine Abklärung hier haben wollte ich nicht noch mehr reinballern. Sie hat heute laut ihrer Familie ausreichend getrunken und gegessen. BZ auch super. Sie war keiner großen Hitze ausgesetzt oder sonst was. Periode konnte ihr Ehemann verneinen.> höre ich Alex sagen und ich überlege selber kurz. Vielleicht sollte ich ihnen meinen eigenen Verdacht mitteilen. So würden sie erst sämtliche andere Ursachen überprüfen.
<Alex?> frage ich so laut wie ich kann und sie stoppen sofort. Dann kommt Alex näher und nimmt meine rechte Hand. <Ja Hasilein?> fragt er zurück und ich meine <Ich bin mir nicht sicher aber eventuell könnte ich rein theoretisch unter Umständen ja schwanger sein. Ich habe die letzten Wochen nicht viel gegessen und trotzdem war das Kleid eng. Heute ganz schlimm. Ich habe sonst eigentlich nie Probleme mit meinem Kreislauf.> Er denkt kurz nach und nickt dann. Wow selbst das Reden war zu anstrengend. <Du hast Recht. Kreislauf hat du nur in Verbindung mit anderen Sachen.. Wir sollten vielleicht erst eine gynäkologische Untersuchung durchführen. Sollte diese negativ sein können wir ja immernoch weiter suchen.> sagt er dann zu Georg und dieser ruft direkt oben in der Gyn an. Christina hat grade sogar Zeit und es geht direkt weiter nach oben.
Während der Untersuchung gibt es weiter NaCl und es geht mir langsam besser. Scheint so als ob das Akrinor auch langsam wirkt. <Ich darf dir gratulieren Emilia. Du bist schwanger!> sagt sie erfreut und mir schießen die Tränen in die Augen. Irgendwie hatte ich es ja bereits geahnt aber es nochmal ausgesprochen zu hören macht es irgendwie wahr..
Ich darf mir meine Sachen anziehen, die mir eben aus der Notaufnahme hochgebracht wurden. Offiziell bin ich auf der Inneren zur Untersuchung. Bis eben stand es ja noch nicht fest und ich will es meiner Familie halt wenn selber sagen. Das werde ich gleich auch direkt machen. Außerdem ist Innere ja gar nicht sooo gelogen. Schwester Mira macht noch die leere Infusion ab und ich darf weiter in den Rollstuhl umziehen denn laufen darf ich aktuell noch nicht. Obwohl mein Blutdruck seit grandiosen 15 Minuten stabil ist. Auch mit Aufstehen und anziehen.
Während wir den Raum auf der Gyn verlassen telefoniert Christina mit Georg und informiert ihn über den aktuellen Stand der Dinge. Ich habe die Akte auf meinen Beinen liegen und meinen Mutterpass drin versteckt. Während wir vorne auf den Aufzug warten lese ich sie mir durch und Mira lacht hinter mir. Eigentlich interessiert mich nur der Bericht aus dem RTW der kurz nach mir auf der Gyn ankam. Es geht wieder runter in die Notaufnahme wo Georg in einem Raum schon wartet. <Ich darf nun auch gratulieren. Herzlichen Glückwunsch. Bitte lass mich deinen Vater nie wieder anlügen.. An sich haben wir keine direkte Indikation um dich stationär aufzunehmen. Wie ich dich kenne ganz in deinem Sinne. Zudem weiss ich, dass Flo ebenfalls noch Urlaub hat und sich bestens um dich kümmern wird. Du bekommst Akrinor von uns mit was dir im Notfall helfen sollte. Heute hat es halt ne Weile länger gedauert... Dein Vater und dein Mann warten draußen vor der Notaufnahme und ich würde sagen, dass wir dich mal hinbringen.> meint er und ich bedanke mich nochmal. In mir wächst tatsächlich ein kleines Wesen. Kiki entfernt schnell den Zugang aus meinem Handrücken und ich darf testweise aufstehen. Da ich stabil stehen bleibe rahmen sie mich nur ein und wir gehen zum Warteraum. Flo steht sofort auf und ich sehe seinen besorgten Blick.

Hellooo.

Erstmal ein herzliches Willkommen an die neuen Leser und Follower. Schön, dass ihr da seid..

Man liest: Ich lebe noch und werde es wohl erstmal auch weiterhin tun. Hatte ja in den letzten Wochen Prüfungen und letzten Mittwoch das Ergebnis bekommen, dass ich bestanden habe. Nach 4 Jahren bin ich endlich Physiotherapeutin. (Regelausbildungszeit sind btw 3...) Und für den Moment so glücklich wie seit über nem Jahr nicht mehr. Also nie über diese Länge. Vermutlich wird mein Leben irgendwann wieder kicken aber bis dahin bin ich einfach nur glücklich. Die Hochzeit meiner Schwester ist auch durch und ich kann endlich wieder schreiben. Bin für nächsten Monat zwar nochmal für eine Fortbildung eingeschrieben die auch viel Fahrzeit in Anspruch nimmt aber danach habe ich ein mega gutes Zeitensystem in meiner Wunschpraxis. Solange Schreiben mir eine Freude bereitet werde ich weitermachen..

Hoffe euch erging und geht es auch gut :)

Wer mag kann auch gerne mal Feedback geben. Verbesserungen sind immer erwünscht

Ex hoc momento pendet aeternitas - omnia vincit amorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt