*42* / love

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Enthält immernoch Inhalte vom SVV und Flashbacks... wie im Kapitel davor: seid ihr empfindlich für sowas nehmt euch Zeit oder überspringt es bitte.

Ich fühle mich schlecht, weil ich auch nur daran gedacht habe es wieder zu tun und würde gerne im Erdboden versinken. Gut, dass ich Flo irgendwann mal von dieser Art der Vergangenheit erzählt habe. Vorsichtig schaue ich hoch und sehe, dass auch Papa im Bad ist. Er sitzt auf der geschlossenen Toilette und schweigt einfach. Er wusste bis jetzt nichts davon. <Na komm Em.. Du brauchst Trockene und vor allem warme Sachen!> mein Flo und steht auf. Papa und er ziehen mich hoch und ich ziehe das Handtuch enger um mich. Ist in der Tat ganz schön kalt.
Wir gehen ins Zimmer und Flo kramt im Schrank um mir trockene Unterwäsche zu geben. Papa geht raus solange ich mich um und anziehe und Flo schweigt einfach. Ich weiss nicht was er denkt, aber gefallen hat es ihm ganz sicher nicht. Naja mir auch nicht. Wieder in warmen Anziehsachen setze ich mich im Schneidersitz aufs Bett und mein Freund lehnt sich an den Schrank. <Oli weiss es nicht oder?> fragt er mich und ich schüttel schuldbewusst den Kopf. <Ich sags ihm jetzt!> meine ich dann und Flo holt ihn wieder rein. Er hat wohl grade mit Miri geredet und beide kommen mit ernstem Gesicht rein. Ich ziehe das Kissen auf meine Beine, als könnte es mich beschützen.
Sie gehen einmal ins Bad, bevor sie mit der Rasierklinge wieder rauskommen. Miri wirft sie vor mich auf den Tisch und schaut mich auffordernd an. <Was sagst du zu deiner Verteidigung?> fragt sie mich etwas forsch und verschränkt die Arme vor der Brust. <Ich habe sie ja nicht einmal benutzt...> erwidere ich trotzig und sie schnaubt. <Dafür aber minutenlang unter eiskaltem Wasser gesessen.. Man Emilia was ist los bei dir? Rede bitte mit uns!> sagt sie ernst und ich zittere schon wieder. <Es geht aber nicht so einfach!> schreie ich schon fast und sehe dann wieder Tom vor mir. In einem Moment lächelt er mich an wie früher und im Anderen liegt er tot neben mir. Ich springe vom Bett auf und laufe aus der Tür raus auf den Flur. Jeder Atemzug schmerzt und dann werde ich in eine tiefe Dunkelheit gezogen. Na super.
Als mich der Tag wieder hat, bin ich wieder auf der IMC. Ich schaue durch den Raum und sehe, dass ich alleine bin. Keine Ahnung was genau passiert ist, dass ich schon wieder hier bin. Trotz Oxy und EKG drehe ich mich auf die Seite zum Fenster und rolle mich zusammen. Jetzt werde ich garantiert wieder in der Psychiatrie landen. Zumindest wenn es ein dissoziativer Krampf war wie ich momentan leicht vermute. Wäre nicht der Erste. Die Tür wird vorsichtig geöffnet und Leon kommt an mein Bett. Vermutlich hat Flo ihn angerufen. <Hey Schwesterherz!> meint er so ruhig wie möglich und ich sehe ihm in die Augen. Nein er ist nicht hier um auf mich einzureden. Immerhin. <Hey.> meine ich leise und er setzt sich neben das Bett. <Weisst du was passiert ist?> frage ich ihn dann und er antwortet <Du hattest einen dissi... diszi.. Na irgend so ein emotional ausgelöster Krampfanfall. Wie früher.> Ich lache kurz auf und korrigiere ihn <Dissoziativ.> <Sag ich ja.> erwidert er grinsend und zieht meinen Teddy aus seiner Tüte die er irgendwie reingeschmuggelt hat. <Danke Leon.> meine ich und kuschel mich in das weiche Fell des Teddys. <Weisst du wo Flo ist?> frage ich Leon nach kurzer Zeit und sehe ihn wieder an. <Konnte eben nur kurz mit dem Arzt hier sprechen und da grade mal erfahren was passiert ist.. Keine Ahnung wo er ist.> erzählt mein Bruder und ich ziehe meine Beine wieder näher an mich ran. <Och Emmi.. Wir haben das schon einmal geschafft.. Wir schaffen das wieder.> sagt er zuversichtlich und legt seine Hand auf meine Schulter. <Aber ich fühle mich so scheiße, weil ich nur daran gedacht habe.> meine ich und zucke zusammen. Ich glaube Leon wusste den Teil der Geschichte noch gar nicht. <Die Klinge?> fragt er nur und ich nicke. <Hmmm.. Naja. Ich bleibe dabei.. Wir haben das schon einmal geschafft und wir schaffen das wieder.> sagt Leon aufmunternd und ich weiss ja eigentlich, dass er Recht hat. Immerhin ist er mir nicht böse.
<Ich habe mit Sabine gesprochen.. Sie war mir dankbar, dass ich bei ihm war...> erzähle ich Leon nach einer stillen Weile und er meint <Ich weiss worauf du hinaus möchtest Emilia Sophie!! NEIN!! Du konntest es nicht ändern.. Ich kenne nichtmal die ganze Situation. Nur das, was ich von Flo habe, was er von einem aus dem Rettungsdienst hat.> <Irgendwann erzähle ich es dir! Aber jetzt bin ich noch nicht soweit.> meine ich und Leon lächelt. <Von mir aus hast du alle Zeit der Welt.. Die Polizei sieht das etwas anders.. Sie wollen eine Aussage.> erzählt er und beobachtet dabei besorgt meine Mimik. <N scheiß bekommen die momentan.> erwidere ich schon wieder trotzig und vergrabe mein Gesicht im Teddy. <Du weisst ich habe dich lieb Bruderherz, aber würdest du mich alleine lassen?> frage ich Leon noch und er meint <Na klar.. Schlaf dich aus und wir reden morgen weiter.> Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn wie Mama es früher bei uns tat wenn wir krank waren und geht dann. Ich ziehe die Decke hoch bis an die Nasenspitze und schließe die Augen.
Schnell bin ich eingeschlafen und werde um 22 Uhr geweckt, da der Pfleger einmal meine Vitalparameter nehmen muss, die nicht über den Monitor laufen. Ich hasse die Pupillenkontrolle und freue mich, dass er schnell zufrieden ist. Ich werde von den Kabeln befreit und werde gleich erst einmal erneut zur Toilette gehen. Er stellt mir einen kleinen Becher mit 3 Tabletten hin und ich frage <Was ist das?> <Einmal eine Ibuprofen für die Nacht, und 2 Beruhigungsmittel.> antwortet er nett und ich meine <Okey danke.> <Gute Nacht Frau Ahrends.> sagt er noch und geht, nachdem er das Licht ausgemacht hat. Ich nehme garantiert nicht schon wieder Beruhigungsmittel.
Schnell husche ich zur Toilette, wasche mir danach die Hände und gehe dann wieder ins Bett. Ich brauche echt noch mehr Schlaf. Zum Glück schlafe ich schnell wieder ein und auch durch, bis ich am nächsten Morgen von Marc geweckt werde. <Guten Morgen Emmi.. Raus aus den Federn.> sagt er übertrieben gut gelaunt und ich blinzle ihn an. <Ich muss einmal.> meint er und misst alle Vitalparameter. <Wir haben doch gesagt, dass du nicht so schnell wiederkommst!> meint er danach und setzt sich einen Moment zu mir. <Sorry.> murmel ich und gähne. <Und Hase du sollst deine Tabletten nehmen.> meint er leicht vorwurfsvoll aber immernoch lieb. <Ich wollte aber nicht. Bin nicht bereit für diese Schiene.> entgegene ich ihm und er zuckt mit den Schulter. <Naja ich habe nichts gesehen!> meint er zwinkernd und wirft es in den Müll. Ich mag ihn wirklich. <Bleibt unser Geheimnis ja? Wenn dein Vater oder sonst jemand das rauskriegt sind wir beide 3 Köpfe kürzer.> mahnt er und ich tue so, als würde ich meinen Mund verschließen. Was wäre ich grade ohne ihn?
Er lacht und steht auf, da er weitermuss. <Keine Bange, Frühstück bekommst du noch nicht. Konnten es leider nicht mehr bestellen.> meint er noch zwinkernd bevor er den Raum verlässt. Ich schäle mich aus der Decke und gehe rüber ins Bad. Schnell wasche ich mich und verfluche es, dieses Krankenhaushemd zu tragen

Ex hoc momento pendet aeternitas - omnia vincit amorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt