Ich finde eine Metallstange auf dem Boden und schlage mit ihr um mich. Den einen Werwolf schaffe ich sogar zu verletzten. Nun zieht sich ein blutiger Streifen durch sein Gesicht, welcher sich direkt unter seinem Auge befindet. Dunkelrotes Blut verklebt sein Fell. Ich kann die Werwölfe jetzt zwar noch von mir weg halten, aber ich merke, dass ich nicht mehr lange durchhalten werde. Überall habe ich Verletzungen und meine Klamotten sind von Blut überklebt. Von meinem eigenen Blut.
Ich merke wie ein Werwolf mich von hinten angreifen will und drehe mich um. Dabei erwischt mich aber ein anderer am Bein. Ein stechender Schmerz geht durch meinen ganzen Körper und ich stöhne kurz, bevor ich aber die Metallstange fester greife und wieder nach den Wölfen schlage.
Ich werde es nicht mehr lange durchhalten. Durch die Verletzungen, vor allem der am Bein könnte ich verbluten. Und wenn ich das nicht tu, dann werden mich die Werwölfe umbringen. Genauso, wie sie Luna umgebracht haben. Lieber denke ich gar nicht daran und konzentriere mich mehr auf den Kampf. Ich darf keine unnötige Kraft verbrauchen, wer weiß wie lange ich noch kämpfen muss.
Nicht sehr gekonnt schlage ich mit der Metallstange weiterhin nach den Werwölfen. Noch schaffe ich es, sie zurrückzuhalten. Sie knurren böse, fletschen ihre Zähne und in ihren roten Augen steht pure Wut.
,,Liliane, denkst du echt du wirst überleben?", fragt Sina spöttisch. Sie und alle anderen ihrer Freunde die keine magische Gestalt haben, schauen einfach zu. Wie kann man so unmenschlich sein und soetwas anschauen? Es anschauen, wie ich gerade getötet werde.
Wo Emily wohl hin ist? Ich hoffe zutiefst, dass sie Hilfe holt. Aber wäre sie in dem Fall nicht schon längst da? Und was ist mit den anderen? Haben sie es geschafft den Panther zu befreien, oder halten die Hexen sie davon ab? Werden sie es schaffen die Hexen zu vernichten und vielleicht zu mir zu kommen und mich zu retten? Ob ich Milan wohl jemals wiedersehen werde?
Ich kämpfe und kämpfe. Meine Muskeln und Knochen werden immer müder und ich verliere immer mehr Blut. Keuchend presse ich meine Hand gegen meine Wunde am Bein. Sie ist rot gefärbt von Blut. Es schaut gar nicht gut aus für mich. Wahrscheinlich kämpfe ich erst seit einer Stunde gegen die Werwölfe, mir kommt es aber vor, als ob sie es schon seit Tagen tu. Meine Beine zittern und Blut und Schweiß überklebt meinen Körper.
Eine Pranke greift nach mir, bevor ich sie mit der Metallstange von mir wegstoßen kann. Schon habe ich am Bauch ebenfalls einen Schlitz. Mir wird sofort schlecht, als ich fühle wie das frische Blut an meinen Beinen hinunterfließt. Für einen kurzen Moment wird mir schwarz vor den Augen, dann aber bin ich wieder da. Weiter kämpfe ich voller Angst um das Überleben.
Ich habe schon alle Hoffnungen auf einen Sieg gegen die Werwölfe aufgegeben, als plötzlich eine Gestalt über den Zaun des Zoos springt. Mir ist so übel, dass ich nicht mal erkenne, was es ist. Aber es springt auf die Werwölfe und balgt sich mit ihnen. Man sieht nichts, als schwarze Fellknäuel und Blut, das auf die Seiten und mir ins Gesicht spritzt. Ich falle auf den Boden nieder und kann mich nicht mehr bewegen. Ich höre ein Knurren, ein knacken von Knochen und dann, etwas später Schreie von Sina, Eric und Laura.
Kurz schaffe ich es meine Kopf zu heben und nachzuschauen. Vor mir liegen sechs Leichen. Sina, Laura, Eric, Oliver, Ryan, Elias und Anna. Sie alle wurden von dieser einen Gestalt besiegt. Einem Panther mit pinken Flügeln. Katharinas magisches Tier.
Einige Sekunden später kommen die anderen. Zuerst stürmen alle zu mir, dann zu Luna. Tränen gießen sich über die Gesichter meiner Freunde. Milan legt sofort seine Hände auf meine Verletzungen und heilt mich. Ersteinmal tut es weh seine Hände in den Wunden zu spüren, doch dann fließt angenehme Magie durch meinen Körper und ich spüre, wie die Wunden sich verkleinern.
Als er fertig ist stöhnt er: ,,Schnell weg hier! Rennt!" Wir alle hören auf ihn. Alle anderen machen sich unsichtbar, damit man ihre von Blut verklebten und zerrissenen Klamotten nicht sieht. Milan beschließt so mit mir mitzugehen. Der Rückweg kommt mir noch viel länger vor, als der Hinweg. Die ganze Zeit müssen wir rennen, damit wir nicht unnötige Aufmerksamkeit auf uns ziehen.
Außerdem tut mir immer noch alles weh. Milan hat nur die großen Wunden geheilt, die kleinen sind immernoch geblieben. Die anderen sehen nach ihrem Kampf mit den Hexen genauso aus, aber die kann ja nur ich sehen.
Ich bin so glücklich, dass ich überlebt habe. Schon so oft bin ich nun vor dem Tod gestanden. Diesmal aber besonders nah. Ich muss unbedingt endlich meine Magie richtig anwenden können, sonst werde ich schon bald draufgehen.
Im Hotel angekommen, stürmen wir in die Badezimmer. Schnell waschen wir uns das Blut von unseren Körpern und schmeißen die Klamotten in die Mülltonne. Diese Schuhe waren zwar ein bisschen zu teuer und neu, um sie jetzt gleich wegzuschmeißen, aber ich will nichts haben, wo einst mal Blut drauf war, also stopfe ich sie trotzdem in die Mülltonne.
Als ich aus dem Badezimmer rauskomme, setzte ich mich zu den anderen. Katharina streichelt stolz ihren Panther. Es ist so komisch, dass sie Gefährten sind. Der Panther ist groß, gefährlich und dunkel. Katharina ist klein, pink und voller Glitzer. ,,Er heißt Shadow.", berichtet Katharina.
Lange sitzen wir so nebeneinander da, obwohl ich total müde bin. Ab und zu muss einer von uns weinen, wegen Luna. Sie ist so ein netter Mensch gewesen. Wieso musste sie sterben? Ich werde mich rächen. Für sie. Ich werde alles für eine größere Armee tun und irgendwann werde ich gewinnen.
Irgendwann bin ich so müde, dass ich einfach auf Milan falle und einschlafe. Shadow beunruhigt mich ganz und gar nicht, eher im Gegenteil. Er hat mein Leben gerettet.
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Magie gibt's nicht
ParanormalLiliane ist mit ihrer Familie erst vor einer Woche umgezogen. In ihrer alten Schule hatte sie nicht viele Freunde. Wie wird es in der neuen Schule wohl sein? Am Anfang ist alles wie immer, doch dann entdeckt Liliane etwas geheimnisvolles. 26.01.2020...