Gespräch zwischen Lina(L) und Kira(K):
L:Ich will das nicht. Ich muss meinen Eltern erzählen, dass ich eine Hexe bin.
K:Nein!
L:Doch. Bitte. Vielleicht geht das weg.
K:Ganz sicher nicht. Ich habe dir doch schon alles erklärt.Noch nie habe ich meine Schwester so panisch erlebt. Sie läuft in ihrem Zimmer auf und ab und man kann ihr richtig ansehen, dass sie Angst hat. Aber ok, wer hat den keine Angst, wenn er erfährt, dass er eine Hexe ist und wenn er sich plötzlich mit seinem Haustier unterhält. Ja genau, niemand. Lina tut mir fast ein bisschen Leid.
L:Das kann nicht sein. Das ist nicht echt. Ich rede mir das alles nur ein. Ich bin psychisch gestört.
K:Das vielleicht, aber du redest dir nichts ein. Du bist eine Hexe und du wirst es niemanden erzählen.Kira klingt richtig befehlerisch. Vor einer Woche hätte ich mir wahrscheinlich noch gewünscht, dass jemand so mit meiner zickigen Schwester redet, aber jetzt will ich einfach nur, dass es aufhört. Ich habe Lina noch nie so richtig gemocht, aber natürlich hätte ich ihr niemals gewünscht, dass so etwas passiert wie das hier.
L:Ich kann nicht! Ich kann das nicht! Wieso verstehst du mich nicht!?
K:Du bist seltsam. Da gibt's nicht viel zu verstehen. Hör auf zu heulen, du bist ja selber noch kindischer, als deine dumme Schwester.Kira ist so gemein. Jetzt sitzt Lina zusammengekauert auf ihrer Bettkante und ihr laufen stromweise Tränen über das Gesicht. Sie ist völlig fertig. Vielleicht soll ich reingehen und ihr helfen.
K:Apropo Schwester. Du musst sie umbringen.
L:Hallo, spinnst du?! Das geht nicht.
K:Wag es ja nicht so mit mir zu reden. Natürlich geht das. Ich überneme sogar Moritz, den kleinen dummen Königskater.
L:Ach und deshalb hast du Bissspuren im Fell.
K:Ok, komm wir schaffen das zusammen.Sag nein! Bitte sag nein! Lina tu das nicht! Nein! Ich kann es einfach nicht glauben. Vorher war Kira noch voll gemein zu Lina und jetzt tut sie plötzlich so, als ob sie eine Hilfe für Lina ist. Wenn Lina nicht nein sagt, weiß ich auch nicht weiter.
L:Ok. Zusammen.
K:Zusammen.Ich kann es einfach nicht glauben. Lina will mich und Moritz umbringen. Sie will einfach ihre Schwester umbringen. Das kann doch nicht wahr sein. Als dieser Gedanke endgültig in meinem Gehirn ankommt, schluchze ich auf. Zu laut, es war zu laut.
Lina und Kira kommen aus dem Zimmer gestürmt und Kira schreit:,,Töte sie! Jetzt! Sofort! Lina!"
Plötzlich leuchtet Lina hell auf und ihr Kleid ändert sich. Das andere Kleid sah aus wie ein Hexenkleid, aber dieses hier schaut aus, wie das einer Königin. Es ist ein weises, trägerloses, dass von lilanen Bändern und Spinnenweben überzogen ist. Mehrere Spinnen krabbeln nun über Lina. Eine sitzt sogar in ihren Haaren.
Ich renne so schnell ich kann. Lina zielt mit einem Stab auf mich. Es schaut aus, wie ein Zauberstab. Ich schreie:,,Neeeeiiiiin! Liiiinaaaaa! Hiiiilfeee!" Ein blauer Lichtblitz schießt aus dem Zauberstab und trifft mich, doch zum Glück kommt meine Mutter um die Ecke und Lina springt schnell ins Badezimmer. Ich kann noch sehen wie sie abspert, dann wird mir plötzlich furchtbar schlecht und ich übergebe mich.
,,Lili, was ist los? Hast du Magen-Darm?", fragt meine Mutter. Was soll ich jetzt sagen? Lina wollte mich umbringen? Nein, lieber nicht. Ich schluchze:,,Weiß ich nicht." Ich muss weinen und meine Mutter bringt mich in mein Zimmer. ,,Ich kümmere mich um alles.", verspricht sie noch und verschwindet dann.
Seit dem Zeitpunkt, als sie aus meinem Zimmer gegangen ist, habe ich Angst, dass Lina wiederkommt. Ich liege schwitzend in meinem Bett und trotzdem ist mir irgendwie kalt. Es fühlt sich genauso an, als ob ich krank wäre, aber ich weiß, dass ich nicht krank bin. Dieser blaue Lichtblitz, der aus dem Zauberstab kam, ist schuld daran, dass ich mich so schlecht fühle.
Als sich meine Zimmertür öffnet, halte ich den Atem an. Aber es ist zum Glück meine Mutter. Sie hat mir schon einen Tee gemacht. Als sie ihm mir reicht, bedanke ich mich und sie setzt sich zu mir ans Bett. ,,Zum Glück fährt Lina morgen auf Klassenfahrt, dann kannst du sie nicht anstecken.", meint sie.
Als ich diese Nachricht höre, seufze ich erleichtert. Ich habe ganz vergessen, dass Lina jetzt für zwei Wochen auf Klassenfahrt fährt. Morgen ist sie weg und ich muss mir keine Sorgen mehr machen, dass sie mich töten will.
Meine Mutter streichelt mir nochmal über den Kopf und geht dann, weil sie der Meinung ist, dass ich Schlaf gebrauchen könnte. Zum schlafen bin ich aber natürlich viel zu aufgergt. Also denke ich lieber noch ein bisschen nach.
Es ist sehr gut, dass Lina morgen wegfährt, aber was soll ich heute Nacht machen. Ich stelle mir gerade vor, wie plötzlich Lina mit einem Messer in der Hand über meinem Bett steht. Ich schaue mich in meinem Zimmer, suchend nach einem Versteck, um und komme zu dem Beschluss, mich in meinem Wäschekorb zu verstecken, der in meinem Schrank steht. Dort wird es zwar etwas unbequem, aber Lina wird mich niemals finden, da bin ich mir sicher.
Als ich nach einer Weile Durst bekomme, will ich aufstehen, um mir etwas zu trinken zu holen, aber ich schaffe es einfach nicht. Wenn ich mich auch nur ein bisschen bewege, tut mir alles weh. Am schlimmsten ist mein Kopfweh, aber auch meine Beine fühlen sich schrecklich an.
Ich rufe nach meiner Mutter. Dabei komme ich mir richtig hilflos vor. Sie kommt und hilft mir. Den ganzen Abend geht das so. Ich muss tausendmal zum Klo, um mich zu übergeben.
Ich schaue auf meinen Wecker. Er zeigt 23 Uhr an. Jetzt schlafen meine Eltern und es ist ein perfekter Augenblick für Lina und Kira, um mich umzubringen. Ich nehme meine ganze Kraft zusammen und schleppe mich in das Badezimmer. Dort sperre ich ab. Das mit dem Wäschekorb wird nichts, dafür geht es mir zu schlecht, aber ich beschließe hier im Bad zu bleiben.
Ich schaue in den Spiegel. Das war aber ein Fehler, ich sehe schrecklich aus. Im Laufe der Nacht geht es mir immer schlechter. Die ganze Zeit schallen mir die gleichen Worte durch den Kopf:
Töte sie!
Töte sie!
Töte sie!Um 4 Uhr morgens halte ich es einfach nicht mehr aus. Ich könnte schreien, wegen den Schmerzen. Ich glaube, dass die Macht aus diesem Zauberstab nicht einfach vergeht, so wie eine Krankheit. Und momentan ist Milan der einzige, der mir helfen kann. Er kennt sich ja aus mit Magie, wie es es scheint.
Ich habe mein Handy mit ins Bad genommen und rufe ihn an. Eigentlich wollte er ja nicht per Anruf über solche Themen reden, aber es muss jetzt einfach sein. Ich brauche ihn gerade dringender, als ich jeh eine Person gebraucht habe.
Nach dem zweiten Klingeln geht er ran. Aber genau in dem Moment, in dem er mich begrüßt, muss ich mich übergeben. Scheiße ist das peinlich. Hoffentlich kann er das nicht hören.
Gespräch zwischen Lili(L) und Milan(M):
M:Was war das?
L:Nichts. Alles gut. Ich muss dir was sagen.
M:Hat sich nicht nach nichts angehört, aber egal. Was gibt es denn wichtiges zu sagen, wenn du mich um 4 Uhr morgens aufweckst?
L:Ich weiß du willst nicht, dass ich das jetzt am Handy sage, aber meine Schwester ist eine Hexe.
M:Renn weg, sofort!
L:Zu spät, sie hatte so eine Art Zauberstab. Daraus kam ein Funken und der hat mich getroffen.
M:Scheiße. Wenn ich mich beeile, bin ich in 18 Stunden da. Leg dich hin und versteck dich vor Lina.Bevor ich etwas sagen kann, hat er aufgelegt. Ob er jetzt wirklich von Spanien zu mir kommt?
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Magie gibt's nicht
ParanormalLiliane ist mit ihrer Familie erst vor einer Woche umgezogen. In ihrer alten Schule hatte sie nicht viele Freunde. Wie wird es in der neuen Schule wohl sein? Am Anfang ist alles wie immer, doch dann entdeckt Liliane etwas geheimnisvolles. 26.01.2020...