Neverending feelz *(German Lil Peep FF)*

Kapitel 56

Freitag...- noch genau diesen einen Tag muss ich den sterbenden Schwan gegenüber meiner Mutter spielen, um nicht in die Schule zu müssen. ...Ich könnte es nicht ertragen, Gus über den Weg zu laufen, denn dies würde meinen.. zugegebenermaßen, nicht vorhandenen Fortschritt zurücksetzen.

..Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. ..Aber ich bezweifle, dass es bei diesem Menschen der Fall sein wird..- auch wenn ich nicht in die Zukunft blicken kann, werde ich zu einer hohen Wahrscheinlichkeit nicht mehr das empfinden können, wie ich es getan habe, als er an meiner Seite war. ..Andere würden dies nun belächeln, weil so viele Individuen so fühlen, wie ich nun in diesem Augenblick.. 

...Und vielleicht.. ist es auch so. Möglicherweise habe ich ihn schon in der nächsten Zeit vollständig vergessen. Schließlich ist es nur eine Oberflächliche Jugendliebe...

Ich presse verkrampft meine Augenlider zusammen und stehe wieder kurz vor den Tränen, nur um mir dann bewusst zu werden, dass es das eben nicht ist. ..Er hat mit mir so viel durchgemacht in einer relativ kurzen Zeit, währenddessen ich durch ihn wenn auch unterbewusst an die Stelle gebracht wurde, an die ich heute stehe. ..Und abgesehen von dem Kummer, der mich regelrecht verzehrt, ist es trotz all dem besser, als es noch war, bevor wir uns kannten.

Ich schrecke leicht auf, als ich ein lautes Klopfen an der Tür vernehme, sodass ich mich in kurzerhand wie gewohnt schlafend stelle, um meinen bisherigen Routine Schwänz-Plan die Ehre zu erweisen. ..Mehr oder weniger vorsichtig wird die Tür hörbar geöffnet...

...

-"Julia, aufstehen! Du musst zur Schule!" sind die Worte, die mich spielerisch gequält wieder die Augen halbwegs öffnen lassen. ..Die Nase bleibt während des Aktes organisch geschlossen, sodass abgesehen von meiner Trägheit auch diese verstopft klingt.

..Absichtlich fange ich sachte an zu husten, bevor ich bemitleidenswert zu ihr aufschaue..

"..Mum... ich.. fühl mich heute nicht so.."- ich unterbreche mich durch einen weiteren, schauspielerischen Husten, bis ich dann noch ein leises "..Gut.." dranhänge. ..Doch entgegen meiner Erwartung...-

...verdreht sie in kurzerhand die Augen, während sie ihre Arme in die Seiten stemmt. ..Irritiert warte ich auf eine Antwort..- und diese erleichtert mich keineswegs.

...

-"..Glaubst du echt ich bekomme es nicht mit, wenn du simulierst?? Du gehst zur Schule, keine Widerrede! Wenn es dir wirklich ach' so schlecht geht, kannst du dich von einem Lehrer Nachhause schicken lassen!" hält sie mir nun unerwarteter weise eine Moralpredigt, woraufhin meine mir aufgezwungene Krankheit auch wie erloschen scheint.

..Ungläubig richte ich mich nun mit meinen Armen sitzend auf und werde ein "..Aber Mum, ich.." los, wobei sie mich allerdings schnurstracks unterbricht.

-"Jetzt steh' schon auf, damit du die Bahn bekommst!" lässt sie mich nun mit einem erschrocken geöffneten Mund einfach so in meinem Bett alleine, indem sie selbstgefällig wieder die Tür schließt, nachdem sie durch diese geschritten ist.

..Als ich dann wohl oder übel realisiere, dass es doch keinen Weg daran vorbeigeht.. lasse ich mich quengelnd zurück in mein Kissen plumpsen..

*

..Nun sitze ich da, während der sachte Wind durch meine locker sitzende Kleidung strömt und meine Haare im Einklang dessen hin und wieder her weht. ..Ob es eine kluge Entscheidung war, hier her zu kommen..?

..Ich bezweifle es stark. ...Und dennoch ist mir kein anderer Platz eingefallen..- denn ursprünglich hatte ich wirklich vor zur Schule zu gehen. ..Doch bereits als ich in der Bahn saß, machte sich der Unmut in mir breit, welcher bis zum jetzigen Zeitpunkt immer noch anhält.