17. Fake

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Nervös strich ich mir durch mein dunkelbraunes Haar und lehnte mich an das Motorrad. Mittlerweile war es schon dunkel und die meisten Lichter in Ophelias Haus waren ausgeschaltet. Ich wusste nicht, ob Ophelia zu mir kam, doch ich hoffte es. Und zwar ein bisschen zu sehr. Wie konnte dieser Bücherwurm mich bloß so schnell um den Finger wickeln? Meine Augen huschten zu einer Person, die aus einem Fenster stieg. Ophelia. Ein Grinsen zierte meine Lippen. Sie kletterte nicht wirklich aus dem Fenster oder? Ich stieß mich vom Motorrad ab und ging mit großen Schritten zu der Garage auf die Ophelia sprang und dann zu mir runter blickte. »Dafür schuldest du mir was.« flüsterte sie, hockte sich hin und ging zuerst mit den Füßen herab, wobei sie sich an der Wand fest hielt. Ich ergriff die Chance und umfasste ihre Taille, um sie sanft auf den Boden zu heben und zu mir zuziehen. »Wieso kletterst du aus deinem Fenster?« ich musterte das hübsche Gesicht vor mir und kam Ophelia näher. Ein süßlicher Zitronengeruch stieg in meine Nase, was mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Mein ganzes Zimmer roch nach ihr und vor allem mein Bett, indem ihr warmer, zierlicher Körper an meinem gedrückt gelegen hatte. Die beste Nacht seit langem. Wegen meiner Mutter hatte ich schon lange nicht mehr gut geschlafen, aber wenn sie bei mir lag, dann war alles besser. »Meine Familie hat etwas gegen Alkohol und gegen eine Nacht bei dir.« sie grinste leicht und schüttelte ihren Kopf, wobei ihr dunkelrotes Haar leicht hin und her glitt. Wusste sie eigentlich wie hübsch sie war? »Wir sollten gehen.« sie schaute zu ihrem Haus und sah dann wieder zu mir. Ihre Lippen kamen meinen näher und ein leichtes Grinsen zierte ihre vollen Lippen. »Dann lass uns mal von hier verschwinden.« raunte ich und legte meine Lippen sanft auf ihre. Sie war perfekt. Dabei war sie mir nie aufgefallen. Zumindest nicht bis zu dem Augenblick als sie in mich lief und mich auch noch anmeckerte. Sie war die erste, die mir die Stirn geboten hatte. Sie war viel mehr als nur ein Bücherwurm. Viel mehr als nur ein normales Mädchen. Ich löste mich sanft und legte meinen Arm um ihre Taille, um sie zum Motorrad zu ziehen. »Wohin bringst du mich?« Die sanfte Stimme von Ophelia streifte meine Haut und verschaffte mir eine ungewohnte Gänsehaut. Ihre Stimme war wie eine sanfte Melodie, die ich mir immer anhören konnte und es immer wieder aufs Neue genoss. »ich bringe dich weg von zuhause, reicht das nicht?« ich reichte der rothaarigen einen Helm, setzte mich auf das Motorrad und bekam von Ophelia ein Lächeln als Antwort wieder. »Gutes Argument.« mit dem Worten setzte sie den Helm auf und ließ sich hinter mir nieder. Ihre kleinen Hände krallten sich in meinem Bauch fest und verschafften mir ein leichtes Lächeln. An der Schule machte ich halt und stieg vom Motorrad. »Was machen wir denn hier?« Ophelia zog den Helm aus und biss sich auf ihre Unterlippe. Nebenbei musterten ihre grünen Augen mein Gesicht mit einem schnellen Blick. »Ich kenne einen Weg wie wir auf das Dach kommen.« ich hob eine Augenbraue und war gespannt auf die nächsten Worte. »Das ist illegal.« ihr kleines Grinsen konnte sie einfach nicht verstecken, was mir ein Lachen entlockte. Sie war ganz und garnicht so wie all die anderen sie sahen. »Alkohol vor 21. zu trinken auch.« ich schaute sie Herausfordernd an. Sie war nicht das was sie vorzugeben versuchte. Vielleicht liebte sie das lesen, aber mir war schnell klar gewesen, dass sie es doch irgendwie liebte wild und frei zusein. Sie leckte sich über ihre Lippen und stieg vom Motorrad. »Okay, du hast gewonnen.« sie stellte sich neben mich und stemmte ihre Hände in die Taille. »Ich gewinne ja auch immer.« mit einem breiten Grinsen zog ich das zierliche Mädchen an mich ran und ging zu einer Lücke, die im Zaun war. »Ganz schön mutig für einen Bücherwurm.« sie hasste das. Aber ich liebte es einfach sie provozieren. Es sah zu süß aus, wenn sie mich mit ihrem bösen Blick anschaute. Ophelia drehte sich zu mir um, als sie durch den Zaun war und schaute mich böse an. Ich ging durch den Zaun und stellte mich genau vor sie. »Das-« weiter ließ ich sie garnicht reden, da ich meine Lippen auf ihre drückte und meine Hände auf ihre Taille legte, um sie sanft an mich ran zu ziehen. Ich genoss jede Sekunde mit ihr, obwohl ich mich normalerweise extra von Menschen fern hielt, aber bei ihr war alles anders. Bei ihr dachte ich nicht an die schlechten Dinge, die um mich herum passierten. Ihre kleinen Arme umschlungen meinen Nacken und ihre dünnen Finger strichen sanft durch mein dunkles Haar. Ein wärmendes Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus, was den Griff um ihre Taille verstärkte. Ophelia löste sich sanft und strich mit ihrer Hand zu meiner Wange. »Du bist ein Arsch.« sie grinste frech und drehte sich um, wobei ihre Augen über das Gebäude glitten. »Also wie kommen wir jetzt da hoch?« Wie zuvor legte ich einen Arm um ihre Taille und zog sie hinter die Schule, zu einer Treppe, die von einem Gitterreifen umgeben war und am Ende mit einem Schloss versehen war. »Da ist ein Schloss dran.« flüsterte sie und strich sich durch ihr dunkelrotes Haare, das durch den Mondschein leicht leuchtete. Sie sah einfach zu schön aus. »Fake.« murmelte ich, zog das Schloss ab und ließ es auf den Boden fallen. »Interessant.« Ophelia grinste und kletterte vor mir die Leiter rauf. »Bist du hier öfters?« sie blickte zu mir runter. »Ja, jeden Tag schleppe ich eine Neue hier her.« ich lachte sarkastisch auf und stellte mich auf das Dach. »Lustig.« sie warf mir einen bösen Blick zu und schaute sich auf dem Dach um. »Ich bin nur ganz selten hier.« gab ich schlussendlich zu und ließ mich neben Ophelia fallen, die sich an den Rand gesetzt hatte und über die Gebäude schaute. »Die Antwort gefällt mir besser.« sie lachte leicht und lehnte ihren Körper an meinen, weshalb ich einen Arm um ihren zierlichen Körper legte.

TravisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt