Ich schaute zu Ruby, die ihre Sachen zusammen packte und mich fragend anschaute. »Ich brauche noch Zeit für mich.« murmelte ich. Ich wollte heraus finden, warum Ruby so komisch bei Melissa reagiert hatte. So leise hatte ich sie noch nie erlebt. »Also soll ich alleine fahren?« sie stand auf »Ja.« Ruby warf der Brünette an der Theke einen Blick zu, bevor sie das Café verließ. Ich erhob mich und trat zu Melissa, die mich mit einer hoch gezogenen Augenbraue betrachtete. »Ich wusste garnicht, dass ihr euch so gut kennt.« ich setzte mich auf einen der Holzhöcker, die an der Bar standen und beobachtete das zierliche Mädchen einen Moment lang. »Wir haben uns auf einer Party kennengelernt.« sie lächelte. »Einfach nur kennengelernt?« ich senkte meinen Kopf und suchte ihren Blick. »Du solltest lieber mit ihm reden, anstatt mit mir.« Melissa schaute hinter mich, weshalb ich meinen Kopf drehte und Travis entdeckte, der durch meine Mathesachen blätterte. Frustriert seufzte ich, hüpfte von dem Hocker und ging mit schnellen Schritten auf Travis zu. »Was tust du hier?« ich plumpste auf den Sitz und riss dem Jungen vor mir, die Mathe Sachen aus der Hand. »Ich habe dich gesehen-« er stoppte und hob seinen Kopf. »Durch die Fenster.« er zeigte auf die großen Fenster und grinste mich frech an. »Und wieso bist du rein gekommen.« ich lehnte mich interessiert vor und biss mir schweigend auf meine Unterlippe. »Keine Ahnung.« er zuckte mit seinen Schultern und lehnte sich zurück. »Du schreibst nächste Woche Mathe, oder?« er hob seine Augenbrauen und musterte mein Gesicht einmal. Ich rollte nur mit meinen Augen und ließ meinen Kopf auf meine Hand nieder. »Lassen wir Mathe außen vor.« brummte ich und warf einen Blick zu Melissa, die uns immer wieder kleine Blicke zuwarf. Genervt packte ich meine Sachen zusammen, legte Geld auf den Tisch und erhob mich. »wenn du willst kannst du mit kommen oder du bleibst hier.« mit den Worten verließ ich das Café und bekam mit wie der muskulöse Körper mir folgte. Ein kleines Grinsen, welches ich nicht verstecken konnte, zierte meine Lippen. »dich stören die Gerüchte oder?« Travis ging neben mir her, wobei seine Stimme kühl und ohne jegliche Gefühle war. »Nein-« ich stoppte und schaute in stechend blaue Augen rauf. »Weil sie nicht wahr sind.« ich zuckte mit meinen Schultern und biss mir auf meine Unterlippe. »Du bist wirklich ein seltsamer Bücherwurm.« ein leises Lachen hallte zu mir durch. »So wie du das Wort 'Bücherwurm' betonst, nehme ich es langsam wirklich als Beleidigung auf.« ich lachte ebenfalls leise. Es war ein ruhig Moment. Irgendwie war es seltsam. Travis und ich hatten nie etwas mit einander zutun. Nie. Er hatte mich ja nicht einmal beachtet. Obwohl er mich auch nicht wirklich interessiert hatte. Er war immer der heiße Junge, an dem niemand heran kam. Der, der für meine Stufe unantastbar war und für mich erstrecht. »Ganz und garnicht.« Travis bog mit mir um die nächste Ecke ab. »Was wolltest du von Melissa.« seine Stimme war noch immer, nicht mehr als ein kühles Hauchen. Er zeigte definitiv nicht gerne was er fühlte. »Melissa hat was mit Ruby zutun.« ich zuckte mit meinen Schultern und zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen. Ich sollte einfach Ruby fragen. Normalerweise kannte ich jede ihrer Freundinnen und sie erzählte mir von allem, aber das sie etwas mit Melissa zutun hatte, wusste ich nicht, weshalb mich das ganze so interessierte. »Es wird ihr unangenehm sein darüber zu sprechen.« murmelte der Junge neben mir und schien genau zu wissen, woher sie sich kannten. »Wie meinst du das?« irritiert schaute ich nach oben, in die leuchtend blauen Augen. »Das solltest du Ruby fragen. Ich setze nicht gerne Gerüchte in die Welt.« er setzte ein kleines Grinsen auf und bekam von mir ein enttäuschtes Seufzen. »Das ist-« ich stoppte und biss mir grübelnd auf meine Unterlippe. »Cool von dir.« gab ich zu und bog um die letzte Ecke ab. Mein Haus stand in der Mitte der Straße, weshalb ich in mich hinein nickte. »Danke fürs begleiten.« Ich grinste frech, machte einen kleinen Knicks und drehte mich dann um, um auf das große Haus zu zugehen. Und als hätte mein Bruder mich gehört, riss er die Haustür auf und schaute sich auf der Straße um. Genervt atmete ich aus und drängte mich an ihm vorbei. Bei Travis war er ja noch schlimmer als bei anderen Jungs, was wirklich nervte. »Du wirst da draußen sicherlich nichts zusehen bekommen.« murmelte ich und schaute lächelnd zu meiner Mutter, die mit einem Weinglas auf der Couch saß und zu mir schaute. »Wo warst du so spät noch?« sie hob ihre Augenbrauen, so wie sie es immer machte, wenn sie verärgert war. »Ich habe mit Ruby Mathe gelernt.« gab ich wahrheitsgemäß zu, wobei ich die Tatsache, dass ich mit Travis unterwegs war, ignorierte. Ich hatte mich mit ihm ja nicht extra getroffen. Er hatte mich zufällig im Café gesehen als ich dort war und war rein gekommen. »Wieso erzählt mir Alec, dass du was mit diesem Kriminellen hast?« sie schaute mir geradewegs in die Augen. Meine Mutter hatte herausstechende grüne Augen, die ich von ihr hatte und wenn sie einen ansah, dann konnte man nicht einfach weg gucken. »Das stimmt nicht.« meine Stimme klang fest, weil ich tatsächlich nicht log. Ich hatte nichts mit ihm am laufen, nur weil wir uns zufällig begegneten. Immer und immer wieder. »Solltest du mich anlügen-« sie stoppte. »beende einfach die Beziehung die momentan zwischen euch läuft.« sie wandte ihren Blick ab und zog die Decke enger an ihren Körper. »Wenn es eine gäbe.« brummte ich und schaute zu Alec auf, der mich mit zusammen gekniffenen Augen ansah. Ich schenkte ihm ein unschuldiges Lächeln, bevor ich mit einem Gute Nacht aus dem Wohnzimmer, hoch in mein Zimmer verschwand. Ich schloss die Tür hinter mir und schmiss meinen Rucksack in eine Ecke. Ein Seufzen verließ meine Kehle. Es war falsch von mir zudenken, dass zwischen Travis und mir gar nichts war, denn offensichtlich war er zu mir ganz anders als zu anderen Menschen.
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Travis
Novela Juvenil»Ich muss dadurch.« flüsterte ich und spürte die Nervosität, die mich von Kopf bis Fuß einnahm. Wieso kam er mir so nahe und wieso hatte das so eine Auswirkung auf mich? Seine Nähe fühlte sich verdammt gut an. Ein breites Grinsen legte sich auf sein...