Am nächsten Tag, stand ich genervt mit Ruby vor der Schule. Um genau zusein vor dem Tor der Schule, weil wir beide nicht hinein gehen wollten. Wir hatten beide keine Lust, denn heute hatten wir Sport. Und mit welcher Stufe hatten wir Sport? Mit der meines Bruders. Ich seufzte frustriert aus und sah zu Ruby, die mich flehend ansah. »Können wir nicht einfach schwänzen?« bat sie und das obwohl sie Sport liebte, doch sie wollte Jonathan nicht begegnen, da er Ruby immer anmachte. Nur weil sie einmal Sex hatten. Der Team Captain hatte sich tatsächlich in sie verliebt, auch wenn er nebenbei andere Cheerleaderinnen vögelte. »Sorry Süße.« murmelte ich und ging über den Schulhof zum schmalen Weg, der zum Football Feld führte. »Weißt du welches Thema wir haben?« fragte ich meine beste Freundin, da sie in der letzten Stunde da war, ganz anders als ich. Ich hatte mich davon lösen können, indem ich den Bücherraum aufgeräumt hatte. Und das war definitiv besser als Sport. »Ausdauer.« sagte sie. Mit einem mal blieb ich stehen und warf Ruby einen geschockten Blick zu. Ausdauer. Oh Gott, nein. Dann war ich bloß die kleine Schwester von Alec. Alec der Super Sportler und ich die totale Leseratte. Unterschiedlicher als Sonne und Mond. Seufzend riss ich die Tür der Mädchen Umkleide auf und trat zu den anderen, die sich alle schon am umziehen waren. »Er ist so heiß, wenn er kein T-Shirt trägt.« eine der Cheerleaderinnen schwärmte über einen der Jungs, was mich hellhörig werden ließ. Ich wusste, dass Travis immer ohne Shirt trainierte, da ich schließlich schon Jahre mit ihm Sport hatte. »Egal was er trägt. Er ist der heißeste Junge der Stufe und er ist Single.« freute sich die Blondine. Klar war er Single. Er war ja auch kälter als ein Eisblock. »Oh ja.« genervt rollte ich mit meinen Augen und sah zu Ruby, die leicht lachte. Wieso schwärmten sie so von Travis? Okay, er war vielleicht außergewöhnlich heiß, sie übertrieben ja nun wirklich nicht, aber er war immerhin kriminell. Zumindest hörte man das so. »Die tun so als hätten die noch nie einen nackten Mann gesehen.« Ruby seufzte und folgte mir aus der Kabine, auf den Platz. Mein Blick huschte über die Schüler, die eine Stufe über uns waren und blieben bei Travis hängen, der mich mit einem stechenden Blick beobachtete. Ein provozierendes Glitzern entsprang seinen Augen und ließ mich verärgert meine Augenbrauen zusammen ziehen. Schnaubend setzte ich mich neben Amara, die neben meinem Bruder Platz genommen hatte. Zwei Stunden Sport mit meinem Bruder, was konnte ich mir nur besseres vorstellen? Am liebsten würde ich lesen, Mathe lernen oder die Bibliothek neu sortieren -wäre auch okay. Die Lehrerin in den knappen Shorts, erklärte uns kurz wie viele Minuten wir laufen musste, was ich mit rasenden Herz mit anhörte. Es war ja nur eine halbe Stunde. Eine halbe Stunde des Leidens. »Und los!« die Frau vor uns schrie uns mit einer unangenehmen Lautstärke an und zeigte auf die Laufbahn. Mit einem lauten, genervten Stöhnen stand ich auf. »Hör auf zu meckern, Zwerg.« mein Bruder grinste mich bösartig an und fing an zu lachen, was Amara ihm gleich tat. Diese beiden zusammen waren der Horror. Sie waren zwar super süß, aber zugleich auch bösartig.
»Halt die Fresse, du Alpaka.« Ich zischte leise und hörte das Lachen meiner besten Freundin. Glücklicherweise stand Ruby immer auf meiner Seite. Schon damals als Alec, Ruby und ich noch mit einander spielten. Ich fing ebenfalls an zu laufen und schenkte Ruby einen Blick. Zu meinem Vorteil war ich von Natur aus sportlich, was mir die ersten fünfzehn Minuten wirklich erleichterte, doch als hätte mein Körper eine Innere Uhr, schaltete meine Lunge ab und brachte mich zum Keuchen. »Du solltest bei deinen Büchern bleiben.« eine tiefe Stimme drang zu mir durch und brachte mich dazu, nach links zuschauen. Ein nackter Oberkörper stieß hervor und fing meinen Blick auf. Ein leichtes Glitzern ging über seine Muskeln und seine muskulösen Arme schwangen leicht neben seinem Körper her, was verdammt gut aussah. Meine Zähne bohrten sich in meine Unterlippe und einen Moment betrachtete ich Travis, bevor mein Blick in seine eisblauen Augen glitten und meine Wangen hitzig glühten. Gott, wieso musste ich mich nur immer blamieren? »Vielleicht sollte ich das.« keuchte ich und versuchte mich auf meine Atmung zu konzentrieren, um keine Seitenstiche zu bekommen. »Ist das deine normale Geschwindigkeit?« Travis grinste mich wissend und vor allem provozierend an. Von mir bekam er nicht mehr als ein Fauchen als Antwort. Ich schaute wieder nach vorne und bemerkte den Blick meines Bruder, der nach hinten sah und Travis fragend betrachtete. Oh nein. Vermutlich war das ein weiterer Grund warum ich keinen Freund hatte. Mein Bruder hatte einen zu starken Beschützerinstinkt und egal welcher Junge kommen würde, er verscheuchte ihn irgendwie. »Dann Renn schneller.« murmelte ich, schon beinahe flehend. Wenn er wusste, dass ich mit Travis zutun hatte oder eher das wir redeten, dann sprach er mit unseren Eltern und da Travis nicht gerade der perfekte Typ war, würde ich einen Haufen Ärger bekommen. Meine Eltern waren in vielen Dingen wirklich locker, aber was den Alkohol und meine Freunde anging waren sie schon immer streng. Sie hatten sich sogar bei der Schule beschwert. Sie wollte nicht, dass Alena Schulsprecherin war und das nur, weil sie so aussah wie sie nunmal aussah. Okay sie hatte schon Stress mit der Polizei, aber als Schulsprecherin war sie perfekt. Der Muskulöse Typ neben mir, folgte meinem Blick, nickte verstehend und verschnellerte seine Schritte tatsächlich. Erleichtert atmete ich durch als Alec seinen Kopf abwandte und zu Amara blickte. »Sei einfach leise Jonathan.« zischte meine beste Freundin hinter mir. Verwundert hob ich meine Augenbrauen und verlangsamte meine Schritte. »Aber-« Ruby unterbrach ihn. »Nein, es reicht!« sie schnappte sich meine Hand und ignorierte die Tatsache, dass sie einfach viel sportlicher war als ich. Keuchend rannte ich hinter ihr her und versuchte mich von ihrer festen Hand zu lösen. Ich musste wirklich viel mehr Sport treiben. Vielleicht sollte ich meinen Bruder fragen, ob ich morgens mit ihm mitlaufen konnte, doch er würde mich sicherlich auslachen. Ich sollte den Schmerz auf mich nehmen. Frustriert atmete ich aus und schaute auf die Armband Uhr, die an Ruby's Handgelenk hing. Nur noch zehn Minuten.
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Travis
Novela Juvenil»Ich muss dadurch.« flüsterte ich und spürte die Nervosität, die mich von Kopf bis Fuß einnahm. Wieso kam er mir so nahe und wieso hatte das so eine Auswirkung auf mich? Seine Nähe fühlte sich verdammt gut an. Ein breites Grinsen legte sich auf sein...