12. Rote Becher, Küsse und Alkohol

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Der Geruch des Alkohols hatte die komplette Villa eingenommen und die Jugendlichen drückten sich eng aneinander. Ich stand außerhalb, mit einem roten Becher in der Hand. Meine Zähne hielten meine Unterlippen in Gefangenschaft und meine Augen scannten den Raum ab. Ruby war verschwunden, was mich nicht wirklich interessiert, da es schließlich ihr Geburtstag war. Ein frustriertes Seufzen verließ meine Lippen, bevor ich den Becher an meinen Mund setzte und die glasige Flüssigkeit meine Kehle herunter goss. Ich stellte den Becher hinter mich und streifte meinen Blick über die Masse. Ich stoppte an eisblauen Augen, die mich intensiv musterten. Wie warmes Wasser, das langsam über meine Haut glitt. Er stupste sich von der Wand ab und kam mit langsamen Schritten auf mich zu. Mein Atem verschnellerte sich wie auf Kommando und Herz stoppte einige Sekunden. Zwei Hände legten sich auf meine Taille und zogen mich vom Tisch weg. »Du siehst wunderschön aus.« seine raue Stimme überflog meine Haut und entlockte mir ein leises Keuchen. Während seine Lippen mein Ohr berührten, glitten seine Hände zu meinem Rücken, über meinen Po und wieder hoch zu meiner Taille. Ein warmes Kribbeln bildete sich in meinem Bauch. Ich legte meine Hände auf seine Brust und strich sanft in seinen Nacken. »Du siehst auch ganz gut aus.« ich grinste frech und hörte sein raues Lachen, das meinen Körper zum vibrieren brachte. Er löste sich sanft von mir und legte seine Hand auf meine Wange, um mit meinen Daumen über seine Wange zu streichen. »Meine Zuneigung dir gegenüber scheint nicht zu schwinden, Ophelia« mein Name kam ihm sanft über die Lippen, was in mir augenblicklich ein Kribbeln auslöste, welches ich selbstverständlicherweise versuchte zu ignorieren. »Wenn ich dich angucke, dann sehe ich nicht einfache grüne Augen und dunkelrotes Haar.« der große Mann kam mir näher und beugte sich leicht zu mir runter. Eine kräftige, nicht übersehbare Gänsehaut legte sich über mich und verriet die Auswirkung, die er auf mich hatte. »Dann sehe ich ein tiefes Grün, das mir die pure Wildnis präsentiert und ein nicht zu bändigendes Feuer.« er grinste und berührte seine Lippen sanft mit meinen. Ich schloss meine Augen und drückte meine Lippen endgültig auf seine. Eine Hitze schoss durch meinen Körper, direkt in meinen Schoß. Meine Hände fuhren unkontrolliert in seine dichten, dunkelbraunen Haare. Seine rauen Hände drückten mich enger an sich und fuhren mit Leichtigkeit über meinen Körper. Meine Lippen tanzten mit seinen und die Spannung zwischen uns schien mich zerreißen zu wollen. So Lustgesteuert. Seine Lippen fühlten sich so unglaublich gut auf meinen an. Keuchend löste ich ich und hielt meine Augen einige Sekunden geschlossen, um das Prickeln auf meinen Lippen zu genießen. Als ich meine Augen wieder öffnete, blickte ich in eisblaue Augen, die mich intensiv beobachteten. Ich wollte ihn gerade wieder an mich drücken, um seine Lippen erneut auf meinen zu spüren, da wurde er mir ruckartig entzogen. »Alec!« schrie ich und riss erschrocken meine Augen auf. Travis drehte sich mit einem angespannten Körper um und schaute zu meinem Bruder, der Sturz besoffen war. »Du solltest nachhause gehen, Alec.« die kalte Stimme von Travis schallte durch die Menge. Ein paar Gesichter wendeten sich schon zu uns, was mich nervös werden ließ. Ich stellte mich zu Travis und krallte mich in seinem T-Shirt fest. »Alec lass gut sein.« bat ich ihn und schüttelte meinen Kopf. Ich schaute zu auf Travis, der noch immer abgespannt war, aber mit einer Wärme in den Augen zu mir runter blickte. »Was ist dein scheiß Problem Travis?« mein Bruder kam wieder näher, weshalb Travis mich leicht zurück drückte. Alec war mein Bruder. Er würde mir niemals etwas antun. »Also ich bin nicht der jenige, der ein Problem hat.« Travis Stimme war ruhiger. Vermutlich wollte er kein Drama machen. Hier auf der Party meiner besten Freundin. Eine Party, auf der ich sie nicht gesehen hatte. »Ja weil du ja auch meine Schwester ins Bett bekommen willst, aber das kannst du vergessen-« Alec kam ihm so nahe, das der starke Geruch seines Alkohols sogar bei mir ankam. »Alec.« versuchte es nun auch Amara, die mir einen entschuldigenden Blick zuwarf. »Ich will Ophelia nicht einfach nur in mein Bett bekommen-« er stoppte und wandte sich ab. »Ey!« mein Bruder schubste Travis von hinten, der seine Augen Sekunden schloss und tief durch atmete. »Alec du bist betrunken. Du solltest gehen.« ich stellte mich direkt vor meinen Bruder, der mich sauer anstarrte. »Ich hatte dir gesagt, dass du dich von ihm fernhalten sollt.« zischte er und packte meine Schultern. Ich verzog mein Gesicht und schaute genau in seine grauen Augen, die mir zornig entgegen kamen. »Du tuest mir weh.« flüsterte ich. Und obwohl die Musik so laut war, wusste ich, dass er mich verstand. Ich spürte Travis hinter mir, der näher kam, doch ich warf ihn einen vielsagenden Blick zu. »Ich entscheide wen ich küsse und wen nicht.« bestimmte ich und bekam ein Kopfschütteln als Antwort. »Du durftest dir deine Freundin selbst aussuchen und ich habe dich nie für deine vielen Mädchen, die kamen und gingen verurteilt und dir gesagt, welche du küssen darfst und welche nicht.« grummelte ich und spürte wie seine Hände sich lockerten. »Amara und ich sollten nachhause fahren.« er drehte sich um und legte seinen Arm um seine Freundin. Zwei Hände legten sich auf meine Taille und zogen mich an einen muskulösen Körper. »Du bist der Boss.« eine seiner großen Hände legte mein Haar beiseite und seine grinsenden Lippen legten sich auf meinen Hals. Ich schloss genüsslich meine Augen und lehnte mich an Travis. Die Leute um uns herum fingen wieder an zu tanzen und sich mit sich selbst zu beschäftigen. »Ganz und garnicht.« hauchte ich und legte meinen Kopf leicht nach links, um ihm mehr Platz zu verschaffen. Es war eine unglaubliche Wärme, die sich in meinem Bauch breit machte und alles dazu brachte mich ganz und gar auf Travis einzulassen. Ganz egal was er tat oder welchen Ruf er hatte. »Ich sollte nach Ruby sehen.« flüsterte ich und drehte mich sanft um. Er nickte langsam und musterte mein Gesicht einmal. »Dann sehen wir mal nach Ruby.« er grinste und zwinkerte mir zu, was mir ein Lachen entlockte.

TravisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt