Drei Tage waren nun schon vergangen in denen Ruby, das Thema Melissa abblockte und Travis, anscheinend der ganz alte geworden war. Es war seltsam, aber gut, da die Gerüchte langsam abdämpften. »Und es ist wirklich okay, dass Alec und Amara kommen?« Ruby schaute zu mir und musterte mein Gesicht fragend. Sie redete von ihrer Party, da sie die Einladungen gestern verschickt hatte, aber sich bei Amara und meinem Bruder nicht sicher war. Sollte mein Bruder doch kommen. Was konnte denn schief gehen? »klar.« flüsterte ich und starrte Mr. Wilson an, der bei uns Physik unterrichtete. Vorsichtig nickte meine beste Freundin und strich sich verunsichert durch ihr Haar. Momentan lag eine komische Stimmung zwischen uns beiden. Eine die mir nicht gefiel. So etwas hatten wir noch nie und es war verdammt unangenehm. »Geht es dir gut?« sie zog ihre Augenbrauen zusammen. »Ja, bin nur müde.« ich schenkte ihr ein schwaches Lächeln und stand auf als die Klingel durch den Raum hallte. »Ich bin im Bücherclub.« murmelte ich und eilte aus dem Raum. Die Flure leerten sich in Sekunden Takt, da alle aus diesem Schulgebäude wollten. »Stopp.« eine dunkle Stimme hallte zu mir durch und verschaffte mir augenblicklich eine Gänsehaut. »Du wärst beinahe wieder in mich rein gelaufen.« Travis schaute zu mir runter und hob eine Augenbraue. »Ja dann, danke für dein Stopp.« auch ihm schenkte ich ein schwaches Lächeln, doch als ich an ihm vorbei gehen wollte, stoppte er mich, indem er mir einen Schritt näher kam. Mein Atem stockte und meine Augen huschten schnell über sein markantes Gesicht. Seine blauen Augen stachen ungewöhnlich hell heraus und seine vollen Lippen waren ein verlockendes Angebot. »Ich muss dadurch.« flüsterte ich und spürte die Nervosität, die mich von Kopf bis Fuß einnahm. Wieso kam er mir so nahe und wieso hatte das so eine Auswirkung auf mich? Seine Nähe fühlte sich verdammt gut an. Ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen und sein Kopf kam meinem immer näher. Ich keuchte leise und kam ihm von selbst ein Stückchen näher. »Warum gehst du dann nicht?« seine Stimme war tiefer. Es verschaffte mir sofort eine Gänsehaut, die über meinen kompletten Körper streifte. »Weil-« ich wollte etwas sagen, doch es war nur ein Hauchen das über meine Lippen kam. Ich konnte keinen einzigen Satz bilden. »Weil?« in anderen Momenten hätte ich ihm sein freches, unpassendes Grinsen aus seinem hübschen Gesicht schlagen wollen, doch verdammt. Dieses Grinsen sah zu gut auf seinem Gesicht aus. Er kam mir noch ein Stückchen näher, so nahe das sein heißer Atem gegen meine Lippen prallte. »Phelia?« die Stimme meiner besten Freundin hallte durch den Flur. Erschrocken fuhr ich zurück und drehte mich um. Mein Blick glitt zu Ruby, die sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen konnte. »Was läuft denn hier?« sie kam näher und schaute zu Travis hoch, der sich neben mich stellte. »Ich sollte gehen.« sein Ton war kühl und sein Blick richtete sich an Ruby, bevor er sich zu mir wandte. Dieses provokante Glitzern. »Was läuft denn da?« sie behielt das Grinsen auf ihren Lippen und überkreuzte ihre Arme. »Nichts.« Ich lachte gespielt auf und stemmte meine Hände in meine Hüfte. »Achja.« meine beste Freundin nickte verstehend, was zwar ironisch gemeint war, doch ich akzeptierte es. »Wir sollten jetzt zu dir, um die Party zu planen.« Ich warf einen Blick auf mein Handy. »Was ist mit deinem Buchclub?« fragte sie unsicher. »Ich lasse ihn heute ausfallen.« ich seufzte. Nach dieser Aktion konnte ich mich nicht einfach in eine Person, in einem Buch hineinversetzen. Wie sollte ich mich auf ein Buch einlassen, wenn meine Gedanke an der Hitze seines Atems, seine vollen Lippen und die Nähe seines Körpers an meinem, hingen? »Du hast recht wir sollten langsam gehen.« sagte Ruby mit einer gewissen Schärfe in ihrer Stimme. Stillschweigend ging ich neben ihr her und stoppte an den Spinden. »Ist ein bisschen komisch oder?« flüsterte sie und warf mir einen verunsicherten Blick zu. »Ja.« ich zwang mir ein Lächeln auf und nahm meinen ganzen Mut zusammen. Ich wusste, dass sich nichts ändern würde, wenn wir hier weiterhin vor uns hin schwiegen. »Hör zu. Ich will nicht, dass es wegen Melissa jetzt so komisch zwischen uns ist.-« fing ich an und ließ Ruby keine Zeit, um über das gesagte nach zudenken. »Mir ist egal was zwischen dir und Melissa läuft, so lange du mich nicht ersetzen willst.« ich schenkte ihr ein Grinsen und bekam ein leises Lachen als Antwort. »Dich kann keiner ersetzen, Süße.« ihre Arme legten sich um meinen Körper und ihr Lachen hallte durch den Flur, was mich zufrieden seufzen ließ. »Zum Glück hat niemand außer ich natürlich, den fast Kuss mit dir und Travis gesehen.« flüsterte sie mir in mein Ohr und drehte sich mit einem frechen Grinsen um. »Das war kein fast Kuss.« brummte ich und wusste dabei schon, dass ich log. Es war wirklich ein fast Kuss gewesen. Ein sanftes Kribbeln durchfuhr meinen Körper und eine angenehme Hitze füllte sich in meinem Unterleib, was mir ein kleines Lächeln auf meine Lippen zauberte. »Aha!« Ruby drehte sich um und zeigte auf mein Lächeln, wobei ihre Augenbrauen auf und ab wippten. Ertappt errötete ich und drehte meinen Kopf weg, was meine beste Freundin zum Lachen brachte. »Verdammt jetzt geh schon aus dieser hässlichen Schule.« kicherte ich und rollte mit meinen Augen. Ruby riss die Eingangstür auf und ließ mich als erste aus dem Gebäude. »Es wäre zu schön gewes-« fing sie an, doch ich unterbrach sie prompt. »Darüber sollten wir wirklich-« das Mädchen neben mir stoppte mich mit einem lautem Schrei. »Bist du verrückt!« sie überholte mich und hüpfte wild herum. »Das ist fantastisch. Dein erster Kuss war in der neunten und der war nur wegen Wahrheit und Pflicht-« sie hob abwehrend ihre Hände und schnappte sich den Helm des Motorrads. Den anderen reichte sie mir. Ich rollte mit meinen Augen, setzte den Helm auf und ließ mich hinter meine besten Freundin nieder, die freudig herum schrie. »Jetzt fahr schon los.« brummte ich und krallte mich in ihrer Hüfte fest. Das Mädchen vor mir, startete die Maschine und fuhr vom Parkplatz der Schule.
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Travis
Ficção Adolescente»Ich muss dadurch.« flüsterte ich und spürte die Nervosität, die mich von Kopf bis Fuß einnahm. Wieso kam er mir so nahe und wieso hatte das so eine Auswirkung auf mich? Seine Nähe fühlte sich verdammt gut an. Ein breites Grinsen legte sich auf sein...