Kapitel 36-Frustessen

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Die ganze Woche über hatten Kakashi und ich gegenseitig bei uns angeklingelt, waren spazieren gegangen, einkaufen oder essen. Wie es der Zufall wollte, war Ayame, Teuchis Tochter, nämlich die ganze Woche über bei einer Fortbildung und das würde ich sowas von ausnutzen, bevor wir nie wieder hier essen gehen würden, bevor ich mir Kakashis nicht 100%ig sicher war.

Ich hatte im Durchschnitt so viele Ramen gegessen wie noch nie in meinem Leben und wir hatten viel gelacht und gescherzt. Bei einem der Spaziergänge hatten wir uns sogar erneut geküsst. Kakashi hatte immer eine Überraschung dafür auf Lager, damit ich gerade nicht hinsah.

Heute jedenfalls, wollte er mir etwas ganz besonders zeigen. Deshalb hatten wir uns extra um halb Acht bei Ichiraku's verabredet und dann gemeinsam zu dem mysteriösen Ort zu gehen, von dem Kakashi gesprochen hatte.

Es war nun bereits fünf Minuten nach der verabredeten Zeit und so langsam wurde mir wirklich kalt. Wo war er nur? Für mich war er bis jetzt immer pünktlich gekommen. Wenn der sich jetzt erst in zwei Stunden blicken lassen würde, gäbe es ein Donnerwetter für ihn, das seinesgleichen suchte!

Ich blickte rechts und links die Straße entlang, doch konnte ihn nirgendwo herbeieilen sehen. Ich beschloss, dass es durchaus legitim wäre, hineinzugehen. Darauf würde er ja wohl noch kommen. Grummelnd stapfte ich in den mir mittlerweile sehr vertrauten Laden.

Zu allem Überfluss war Ayame heute wieder da und begrüßte mich sogleich mit einem gezwitscherten: "Nanu, wo ist denn ihr Begleiter?"

"Nicht da", antwortete ich mürrisch und Ayame stützte sich gleich begeistert auf die Theke. "Ach"-

"Sag jetzt bloß nichts falsches", fauchte ich verstimmt und sie grinste. Das konnte ja heiter werden. Himmel, Kakashi komm gefälligst schnell hierher!

...

Mittlerweile saß ich seit zweieinhalb Stunden bei Ichirakus und hatte schon eineinhalb Schalen Nudelsuppe in mich hineingeschaufelt. (Aus lauter Frust, versteht sich.)

Langsam wurde ich aber wirklich sauer. Marotte hin, Marotte her. Man kam nicht zweieinhalb Stunden zu spät zu einem Date. Ich wollte gerade aufstehen und gehen (bezahlt hatte ich aus lauter Frust auch schon), als der Annanaskopf, den ich so beeindruckt hatte, den Laden betrat und mich mit einem „Nanu", begrüßte.

„Was machen Sie denn hier?", fragte er mich erfreut. „Wollen wir uns vielleicht zusammen setzten? Ich bin Iruka und wohne ganz in Ihrer Nähe. Wir könnten uns besser kennenlernen."

„Tut mir leid, ich warte schon auf jemanden", ließ ich ihn wissen.

„Ach so", erwiderte er etwas geknickt. „Auf wen den?"

„Kakashi", erwiderte ich und Iruka sah verwirrt auf. Seine Haltung bekam sofort etwas von jemandem, der ungute Nachrichten hatte.

"Was ist denn?", fragte ich verwirrt und schon zogen sich Irukas Augenbrauen mitleidig zusammen.

"Ich habe nicht gedacht, dass Sie noch gar nicht Bescheid wissen", sagte er vorsichtig. "Ich hätte gedacht, wenn Kakashi und Sie sich so nahe stehen, wüssten Sie es bestimmt. Naruto war ja auch so aufgeregt."

"Was ist los?", fragte ich mit einem sehr mulmigen Gefühl in der Magengegend. War Kakashi etwa doch etwas passiert? Daran hatte ich noch gar nicht gedacht! Er kam mir immer so stark und gewitzt vor. Ich hätte einfach nicht gedacht, dass es eine Situation gab, aus der er sich nicht heraus manövrieren konnte.

"Kakashi ist im Krankenhaus", sagte Iruka leise. "Er hatte am späten Nachmittag einen schweren Kampf und ist zusammengeklappt. Die Medic-nins behandeln ihn gerade."

Ich hatte das Gefühl der Boden gab für eine Sekunde nach, doch als ich nachsah, war er immer noch ganz gerade. Ich setzte mich erstmal. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war die ganze Zeit so wütend gewesen, und jetzt...

Stur schüttelte ich den Kopf. Für Selbstmitleid war später noch Zeit. Jetzt wollte ich erstmal sehen, wie es ihm ging.

"Wo muss ich lang?", fragte ich Iruka.

Der hatte anscheinend noch eine Menge Dinge gesagt, die ich absolut nicht mitbekommen hatte, und schaute mich nun etwas verwirrt an.

"Wie komme ich zu Kakashi?", fragte ich ihn bemüht ruhig, und merkte wie meine Unterlippe zu zittern begann.

Oh nein, Aphrodite. Nicht cool, nicht aufregen... cool bleiben... für Kakashi. Ich war noch nie so gut in Aufregung gewesen.

"Wird's bald", fauchte ich Iruka an und er sprang hastig einen Schritt zurück.

"Ja- weißt du was. Du bist nicht gut drauf. Ich bring dich hin."

Aphrodite und Kakashi || Kakashi X Oc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt