Kapitel 44- Kuss

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"Wer hat dir das eigentlich gesteckt?", fragte ich neugierig. "Also die Sache mit der Farbe." Mittlerweile saßen Kakakshi und ich an meinem Küchentisch und tranken Kaffee.

"Kurenai. Die Freundin von Asuma, einem alten Teamkameraden", grummelte Kakashi. "Sie hat es schon damals kapiert und erst damit rausgerückt, als er das Dorf bereits verlassen hatte und ich ihn nicht mehr umbringen konnte."

"Ich dachte du magst ihn und glaubst nicht an die Geschichte?", fragte ich lachend.

"Das ist was anderes", grummelte Kakashi und versenkte sein Gesicht in dem riesigen Kaffeebecher, den ich ihm hingestellt hatte.

Zum wiederholten Male blieb mir dadurch der Blick auf sein Gesicht verwehrt.

Ich hatte es auch mal mit Winz-Tässchen in Mäusegroße versucht. Selbst da hatte er es geschafft seine untere Gesichtshälfte irgendwie zu verstecken. In diesem Punkt war das Universum eindeutig gegen mich!

„Ich will unbedingt mal dein Gesicht sehen", sprudelte es plötzlich aus mir heraus. Kakashi sah mich mit einem halben Schmunzeln an.

„Und ich würde dich gerne wieder küssen."

„Das trifft sich doch gut", erwiderte ich.

„Manche Wünsche lassen sich nicht sofort erfüllen", erwiderte Kakashi und seufzte. „Schade um den Kuss."

„Wieso das denn?"

„Ich mag es nicht, meine Maske vor jemand anderem abzunehmen."

„Ist mir auch schon aufgefallen", grummelte ich.

Kakashi lächelte. „Wenn ich sie aber vor jemandem abnehmen müsste, dann am liebsten vor dir."

„Das ist lieb. Das bringt mich aber auch nicht weiter", seufzte ich und rührte in meinem Kaffee.

„Vielleicht gibt es ja noch andere Wünsche, die ich erfüllen kann...", sagte Kakashi entschuldigend.

„Hm!" Ich grummelte so vor mich hin, doch dann fiel mir tatsächlich etwas ein. „Ich wollte schon immer mal so ein Stirnband aufprobieren!", rief ich aus und Kakashi lachte auf.

„Damit kann ich dienen." Er knüpfte sein Stirnband auf und reichte es mir über den Tisch. Euphorisch band ich es um meine Stirn und fragte: „Na, wie sehe ich aus?"

„Hervorragend", erwiderte Kakashi und beugte sich ein Stück über den Tisch. „Es ist nur etwas verrutscht."

Er zog es an einer Seite ein kleines Stückchen herunter, genauso schief, wie er es auch immer trug.

„Perfekt", neckte er mich.

„Na, ich weiß ja nicht...", erwiderte ich, versuchte es ein Stückchen wieder nach oben bugsieren, und erklärte ihm: „Da sieht man so wenig."

„Das ist gut", meinte Kakashi halb unschuldig, halb amüsiert. „Dann komme ich doch noch zu meinem Wunsch." Er zupfte das Stirnband auch auf der anderen Seite herunter und plötzlich sah ich gar nichts mehr.

Pechschwarze Dunkelheit war das einzige, das vor meinen Augen sichtbar war und plötzlich fing mein Herz an wie wild zu schlagen. Hatte er jetzt wirklich vor, was er meinte...?

Plötzlich spürte ich wie sich eine Hand mit rauen Fingerkuppen in meinen Nacken tastete und sog überrascht die Luft ein.

Dann spürte ich seine überraschen weichen Lippen auf meinen und seine Hand, die in meinen Nacken legte, vergrub sich in meinen Haaren.

Ich hatte das Gefühl ein kleines Feuerwerk an elektrischer Ladung entlud sich bei unserem Kuss, denn meine Lippen prickelten und ein warmes Gefühl machte sich in mir breit.

Kakashi unterbrach den Kuss für eine Sekunde, um Luft zu holen und meine Mundwinkel wanderten wie von selbst in die Höhe.


"Ich lass mich gerade von dir küssen, obwohl ich nicht mals weiß wie du aussiehst", ließ ich in wissen.


Er küsste mich ein weiteres Mal und ich spürte wie seine Mundwinkel zuckten.


"Ich schätze dein Vertrauen", erwiderte er leise.

"Vielleicht hast du mordsmäßig Lippenherpes."

"Keine Sorge. Das trifft nicht zu."

"Warum dann?", fragte ich und schob das Stirnband mit einer Hand nach oben, um Kakashis Gesicht zu sehen. Eine seiner fünf Zweitmasken hatte er schon so halb wieder auf.

Kakashi stockte. "Es hat einen wirklich traurigen Grund."

"Wirklich?"

"Hmhm. Es ist, weil ich mein Nasenbluten nicht kontrollieren kann und das für alle Beteiligten peinlich werden könnte."

Ich lachte. "Das ist traurig, da hast du recht."

"Okay. Nein. Der echte Grund... mein Vater..." Kakashi holte tief Luft. „Ich sehe ihm sehr ähnlich. Er hat bei einer Mission lieber seine Kameraden gerettet, anstatt die Mission zu erfüllen und das hat man ihm nie verziehen. Das hat er nicht verkraftet... Deshalb kann ich nie sagen, hör auf dein Herz und nicht auf deine Befehle... Weil ich gesehen habe wo ihn das hingebracht hat..."

"Oh..." Mehr fiel mir zur Erwiderung nicht ein.

"Ich will nicht immer daran erinnert werden, wenn ich mich in einer Glasscheibe spiegle. Deshalb trage ich das Tuch."

"Ich habe wirklich an Lippenherpes geglaubt. Tut mir leid. Sonst hätte ich nicht gefragt."

Kakashi schüttelte den Kopf. "Ich wollte es dir sowieso erzählen. Besser früher als später."

"Wirst du das Tuch irgendwann für mich abnehmen?"

"Irgendwann...", sagte Kakashi und schmunzelte. „Wenn ich nichts anderes zum Verbinden einer riesigen Wunde habe..."

Ich warf Kakashi einen eindeutigen Blick zu und er lächelte. „Ich seh schon, du hältst nicht allzu viel von dem Vorschlag. Ich eigentlich auch nicht. Dazu küsse ich dich zu gerne. Aber vielleicht noch nicht heute..."

„Damit bin ich einverstanden", sagte ich und lächelte. Kakashis dunkle Augen funkelten glücklich.

„Sag mal", fragte er mit rauer Stimme, „würdest du mein Stirnband vielleicht noch einmal so wie ich tragen?... Ich würde dich nämlich wirklich gerne weiter küssen."

„Das lässt sich einrichten", erwiderte ich schmunzelnd und schlang meine Arme um seinen Nacken.

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So, ab jetzt werde ich wieder zwei Mal die Woche updaten. Am Mittwoch und am Sonntag. Das heißt wie es weiter geht lest ihr am Sonntag. Bis dahin^^

Aphrodite und Kakashi || Kakashi X Oc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt